11.

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„Etwas frühstücken?", fuhr er fort.

„Ja, ich wollte mir gerade einen Kaffee machen.", erzählte ich von meinem Plan.

„Dort steht die Kaffeemaschine.", er zeigte mit dem Finger auf diese und entfernte sich langsam von mir.

„Lass es dir schmecken Lucy!", kam es noch von ihm, als er dabei war zu gehen.

„Ja, danke. Hab' einen schönen Tag Jacob!", ich winkte leicht und machte ihm sein geweckten Gesichtsausdruck gleich.

„Du auch kleine!", nun war er ganz verschwunden und ich machte mich daran, mir irgendwie einen vernünftigen Kaffee zu bekommen, denn hier war alles so Modern, dass ich ein wenig überfordert war.

Nachher im Flur, wartete mein Bruder schon auf mich. Wir unterhielten uns kurz und fuhren dann sofort zur Schule. Ich wurde jeden Kilometer aufgeregter, darauf die neuen Gesichter zu sehen. Auch wenn ich immer freundlich gegenüber eigentlich jedem war, war ich nicht sehr Kontaktfreudig, zumindest nicht was Jungs und Männer anging. Ich fand es jedoch schön, dass ich bereits zwei Mädchen kannte, die mir ein wenig helfen würden. Das war wohl der einzige Vorteil an der Party bei Cole gewesen.

Am vorherigen Tag, hatte ich mit Mia und Isabella geschrieben und abgemacht, mich mit ihnen auf dem Schulhof zu treffen. Ich berichtete dies meinem Bruder, damit er mich bis dahin begleiten konnte.

Nach nicht allzu langer Weile, parkten wir auf einem Parkplatz vor der Schule und Jackson wollte gerade aussteigen aber ich hielt ihn noch kurz auf.

„Warte. Alec ist doch auch hier oder?", ich versuchte nicht zu interessiert zu klingen.

„Ja das ist er, wieso?", er setzte einen verwirrten Gesichts Ausdruck auf, und wartete auf meine Erklärung.

„Na ja. Also... Bitte halte ihn von mir fern, ich mag ihn nicht.", ich hatte absolut keine Ahnung wie ich es ausdrücken sollte, also stellte ich es so da, als ob ich ihn nicht leiden könnte.

„Hat er etwas getan?", er blickte mich weiterhin verwirrt an, was mir bestätigte, dass er Alec sehr vertrauen muss, denn er wollte mich immer vor jedem beschützten.

„Ne, er ist nur ziemlich anstrengend, weißt du?"

„Nein, weiß ich nicht. Er ist ein toller Kerl Luc, auch wenn er ein bisschen egoistisch sein kann und steinreich ist, heißt das nicht, dass er anstrengend ist. Ganz im Gegenteil, er ist lustig und weiß was Menschen wollen.", als er aufhörte zu sprechen, war ich froh. 

Ich wollte mir dieses Geschwafel über den 'ach so tollen Alec' nicht mehr anhören. Ich hatte genug von seinem perfekten Leben, vielleicht war es Eifersucht gegenüber dem was Gott, -oder wer auch immer- ihm für sein Leben bot und was mir geboten wurde.

„Bist du dann fertig?", ich rollte meine Augen nach hinten und stieg genervt aus dem Auto. Hoffend, niemand würde mich bemerken, auch wenn ich ein neues Gesicht war. Ich lief zügig über den riesigen Schulhof, zu meinem Glück, an der Seite meines Bruders. Erfreulicherweise, sah ich sofort die beiden Mädchen und seufzte in meinen Gedanken, vor Erleichterung.

Bei ihnen angekommen, wurde ich in eine lockere Umarmung gezogen, was mich ein wenig überraschte, ich es aber trotzdem etwas zögernd erwiderte. Um nicht unhöflich zu sein. Was man nicht alles dafür tut.

„Na Lucy. Wie ist dein erster Eindruck?", fing Mia an.

„Ich... also... es ist groß.", ich kratzte mich verlegen an der Stirn.

„Ja, allerdings.", die beiden kicherten auf, was meine Stimmung dezent hob.

„Also, dann holen wir jetzt deinen Stundenplan und dann bringen wir dich dahin, wo du deinen ersten Unterricht hast, ja?", Isabella klimperte süß mit ihren Wimpern und lächelte dabei freundlich.

„Wenn es euch keine Umstände macht, wäre es sehr nett.", ich blickte sie warmherzig an, was auch meine echten Gefühle zeigte, da ich das wirklich äußerst freundlich fand.

„Nein es macht uns gar keine Umstände, wir mögen dich jetzt schon Lucy." , dann wurde ich von ihnen in das Gebäude gezogen, wo wir in einer Art Sekretariat, meinen Plan abholten. Dort empfing uns eine kalt wirkende Dame, die uns nur schnell die Papiere gab und in einem Hinterraum verschwand. Ich ignorierte dieses aber. Mia erklärte mir noch, wo sich mein Raum befand, der nicht weit weg war und ich verabschiedete mich von ihnen.

„Danke nochmal. Ihr seid echt toll.", verdeutlichte ich meine Dankbarkeit.

„Kein Problem. Wir warten dann in der Cafeteria auf dich, in der Pause. Ich hab dir ja erklärt wo sie ist. Dann bis nachher Lucy!", sie waren dabei sich von mir abzuwenden doch mich störte etwas.

„Nennt mich doch Luc.", ich mochte sie auch bereits sehr gerne und freute mich darüber, sie zu haben.

„Alles klar!", schließlich trennten wir uns.

Ich lief den Flur entlang, an den Spinden vorbei, auf den Unterrichtsraum zu. Doch plötzlich packte mich ein Arm von hinten und ich knallte gegen einen muskulösen Oberkörper. Erst musste ich mich ordnen, was aber schwer war. 

Derjenige hielt mich stark an sich und eine Flucht war dadurch unmöglich. Doch das schlimmste war, dass ich das Gesicht dessen der mich an sich hielt, nicht sehen konnte, da ich mit dem Rücken zu ihm gewendet war. Aber nach ein paar Sekunden konnte ich die tiefe Stimme von Alec schon wahrnehmen.

„Lucy, ich habe dich gesucht.", raunte er mir entgegen. 

Es klang zwar ernst aber ich erinnerte mich, an den Anruf von Gestern Abend. Ich riss mich schwerfällig von ihm los, als die sich meine Gedanken nur noch um ein Thema drehten und die Angst um Cole stieg.

„Was hast du Cole nur angetan?", fragte ich angestrengt und wütend zugleich.

„Er hat es verdient und außerdem habe ich dich gewarnt, was das angeht. Ich habe dir erzählt, ich würde denjenigen finden der dich belästigt.", er spannte seinen Kiefer an und musterte meinen Körper von oben bis unten, was mich nervös werden ließ aber ich trotzdem in meiner Rolle blieb. Ok, ich versuchte es zumindest.

His love, my anxietyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt