Cole schaute mich abwesend an, woraufhin ich ihm nur ein entschuldigendes Lächeln schenkte.
"Ach Lucy, das ist mir ziemlich egal. Soll er doch machen was er will, aber ich lasse mich nicht davon abhalten etwas mit einem hübschen Mädchen zu unternehmen."
Schließlich willigte ich ein. Auch wenn ich den Gedanken daran, dass Alec sich wieder mit Brutalität gegenüber Cole äußern würde, nicht gefiel, sah ich es auch nicht ein, deswegen meine Freunde zu vernachlässigen, sowie meine Chance auf ein wenig Spaß.
Cole führte mich zu seinem Sportwagen und ich stieg ohne zu jammern ein. Glücklicherweise waren nicht viele Leute auf dem Campus und ich konnte auch keinen Alec wahrnehmen, also verschwanden meine Sorgen ein wenig. Er musste davon ja nichts mitbekommen.
***
-Es war wirklich ein angenehmer Nachmittag gewesen mit ihm, aber er ging schnell zu Ende nachdem wir in der Stadt waren und durch verschiedene Läden getrödelt waren. Wir hatten uns toll unterhalten und amüsiert. Cole war ein lustiger Typ und ein guter Freund.
Er brachte mich zurück zur High School, denn meine nächste Stunde sollte schon in wenigen Minuten beginnen. Ich beeilte mich also, da ich mir keine Verspätungen leisten konnte. Ich stieg aus dem Wagen und bedankte mich schnell bei Cole, um dann zu dem richtigen Unterrichtsraum zu eilen.
Ich hatte mich zum Glück nicht verspätet und nickte dem Lehrer nur zu mit einem aufgesetztem Lächeln. Dann suchte ich mir einen Platz und suchte meine Sachen raus damit mit ich mitschreiben zu können, was ich auch tat.
***
Nach gefühlt sehr langer Zeit, war der Unterricht nun vorbei. Ich schaute zum ersten Mal um mich herum da ich so in das aufschreiben und zuhören vertieft gewesen war, dass ich überhaupt nicht bemerkt hatte, wie viele Blicke in diesem Moment auf mir lagen. Ich dachte mir, es wäre nur weil ich neu war aber als ich den Raum verließ hörte ich das Wort 'Schlampe' und meinem Namen in Verbindung mit Cole's oder Alec's. Es machte mich nicht nur wütend, sondern vor allem traurig, dass sich alle so schnell, so eine Meinung über mich bildeten. Nur wegen den Jungs.
Mir stiegen Tränen in die Augen und der einzigen Trost den ich in meinen Gedanken fand war, dass ich gerade die letzte Stunde des Tages hinter mich gebracht hatte, aber es hielt meine Tränen nicht zurück. Schnell lief ich in die Mädchen-Toiletten, da ich niemanden treffen wollte, der mich zu trösten versuchte. Ich verschloss die Tür und weinte leise vor mich hin. Es nahm mich mehr mit, als ich zugeben würde. Es tat sehr weh, die Beschuldigungen. Sie erinnerten mich an meine frühere Schule.
Nach einer kurzen Weile verließ ich den Raum wieder, um mich dann auf den Weg nach Hause zu machen. Da es niemanden gab, der mich abholen konnte, beschloss ich zu laufen. An dem verdunkelten Himmel merkte ich, dass es schon spät war und ich mich besser beeilen sollte, aber da fiel mir ein, wie weit mein zu Hause von der Schule entfernt lag. Zwar waren es nur 20 Minuten mit dem Auto aber zu Fuß dauerte es sicherlich viel länger. Also rief ich als erstes meinen Bruder an. Es dauerte bis er abnahm;
"Hey Luc was ist denn?", fragte er sofort los, aber ich merkte seine gestresste Stimmlage.
"Hi, ehm also ich hab gerade Schulschluss, komme aber nicht nach Hause und laufen will ich nicht weil es gleich dunkel wird.", erklärte ich meine derweilige Situation.
"Oh sorry, ich bin auch unterwegs und zu weit weg, aber ich habe vorhin eine Nachricht von Alec bekommen, dass er in einer Bar sitzt, in der Nähe der Schule. Ich schicke dir die Adresse und dann nimmt er dich auf meine Anweisung hin mit. Okay?", bot er an.
"Habe ich denn eine andere Wahl?", meinte ich genervt.
"Nein, unsere Eltern sind nicht da.", sprach er mitleidig.
"Na dann, Danke und tschüss.", verabschiedete ich mich und legte auf.
Schweren Herzens folgte ich dem Weg zur Bar, den mir Google Maps auf meinem Handy anzeigte.
Einige Zeit später, kam ich an der Rooftop-Bar an und musterte zuerst die Theke, wo ich Alec gleich entdeckte. Er war allein, das überraschte mich. Die Bar war insgesamt nicht sehr voll aber es war dafür sehr besucht, im Außenbereich. Ich schlenderte widerwillig zu ihm. Als ich neben ihm stand bemerkte ich, wie betrunken er war.
Er drehte sich zu mir und hatte eines dieser schönen Lächeln im Gesicht, als würde es sich sehr freuen, mich zu sehen.
"Lucy, da bist ja", lallte er zu mir aber ich verdrehte nur meine Augen.
"Ja da bin ich. Hast du Geld dabei?", wollte ich wissen damit ich das bezahlen konnte, was er zuvor alles in sich gekippt hatte.
"Jah ja bedien di nur, is n meine Hoseltasche.", er machte jedoch keine Anstalten sie heraus zu holen also musste ich wohl ran. Ich tat mich nicht schwer und zog es einfach schnell durch und griff in seine Hosentasche um dann nach seinem Portemonnaie zu greifen.
"Entschuldigung, könnte ich bezahlen?", rief ich in Richtung Barkeeper. Er drehte sich um und kam auf uns zu.
"Wie viel bekommen sie?", fragte ich nett.
Er nannte mir die Summe und ich bezahlte sie mit Alecs Bargeld, welches gerade noch so gereicht hatte. Dann hob ich ihn vom Stuhl und schleppte ihn nach draußen.
"Alec wo steht dein Auto?", ich stellte ihn gegenüber von mir so aufrecht wie es ging hin, damit ich ihm in die Augen schauen konnte.
"Glaub darrrr.", er hob seinen Finger der auf die Parkplätze zeigte, die am Straßenrand platziert waren.
Mit ein bisschen genauer hinschauen, entdeckte ich sein Auto, da ich es schon kannte. Erfuhr einen 'Ford Mustang Bullitt', den ich ehrlich gesagt anhimmelte, da es irgendwie das Traumauto für mich war.
Wir schritten langsam und vorsichtig zu dem Wagen aber bevor ich ihn aufmachen konnte, brauchte ich natürlich einen Schlüssel also fragte ich ihn danach. Er murmelte wieder irgendwas von Tasche und dort fand ich ihn dann auch. Schließlich öffnete ich die Beifahrertür und hob Alec mit aller Mühe und Kraft, hinein ins Auto. Dann schlug ich die Tür wieder zu und lief um den Wagen drum zu, um selber einzusteigen. Mit einem lautem Sound drückte ich auf Gas und beschleunigte den Wagen auf die Straße. Eigentlich war ich nicht mehr Auto gefahren seit meiner Fahrprüfung in dem Jahr davor aber es fühlte sich gut an. Wie konnte es sich auch nicht in einem Mustang gut anfühlen?
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His love, my anxiety
RomanceDas Schicksal von Lucy würde nicht einfacher werden als ihre Vergangenheit. Nachdem sie Alec das erste mal sah, wusste sie das sofort. Erst will sie es nicht wahrhaben, doch Tag für Tag wird ihr klarer, dass er sie bereits in seinen Händen hielt. S...