19.

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Wir waren schnell unterwegs, aber ich hatte die Geschwindigkeit vollkommen unter Kontrolle. Ein paar mal schaute ich zu Alec rüber, der mich die ganze Fahrt über schon angestarrt hatte.

"Was ist? Warum starrst du mich so an?", fragte ich verwirrt und da mir diese Stille allmählich unangenehm wurde.

"Weil du so heiß aussiehst, wenn du dich konzentrierst.", er lächelte verschmitzt aber ich ignorierte dieses Kommentar da ich wusste, warum er das sagte;

"Du bist viel zu betrunken.", ich drehte mit den Augen und musste auch kurz lächeln.

"Ich weiß.", antwortete er nur und sah mich weiter verträumt an.

***

Endlich parkte ich den Wagen vor unserem Haus. Ich hatte keine andere Wahl gesehen, als ihn bei uns in eines unserer Gästezimmer zu stecken, sonst wäre es sehr peinlich gewesen. Zumal ich ja dann seine Eltern vielleicht getroffen hätte, wären wir zu ihm gefahren.

Ich stieg aus dem Mustang und wollte dabei Alec helfen es mir gleich zu tun, auch wenn er sich eigentlich schon wieder selbständig bewegen können sollte. Vorsichtig aber, mit viel Kraft zog ich ihn aus dem Wagen. Als ich ansetzten wollte zur Haustür zu gehen, legte er seinen Arm um meine Schulter.  Ein wenig überrascht nahm ich es dennoch hin, denn ich wollte es nicht unnötig kompliziert machen. Zusammen aber langsam bewegten wir uns vorwärts zu der Tür damit ich sie aufschließen und wir hinein gingen konnten. Ich setzte ihn auf die Bank die im Eingangsbereich stand, damit ich noch meinen Rucksack aus dem Wagen holen konnte. Ich brauchte Schließlich diesen Lernstoff den ich mir in der Schule notiert hatte.

"Warte hier.", forderte ich.

Ich lief schnell nach draußen und kam kurz danach auch schnell wieder hinein. Dort sah ich wie er mich immer noch so anhimmelnd ansah. Was ist nur mit ihm los?

"Komm ich bringe dich nach oben. Du übernachtest heute hier.", erklärte ich mein Vorhaben.

"Mit dir ?", ich lachte kurz auf bei seinen Gedanken.

"Das hättest du wohl gerne. Nein, du kommst ins Gästezimmer. In eins das weit genug von meinem entfernt ist.", ich musste ihm die Situation klar machen, auch wenn sie mir selbst nicht wirklich bewusst war.

Er zog nur einen Schmollmund, den ich nur zu gerne hätte küssen wollen. Aber ich würde es doch nicht ausnutzen das er betrunken ist...

Dann bezwang ich die Treppe mit ihm, auch wenn er mir eine Last war. Ich entschied mich für das Gästezimmer am Ende des Ganges und wir liefen , naja eigentlich stolperten wir darauf zu, denn er war unglaublich schwer wegen dieser ganzen Muskelmasse, die ich zu halten versuchte. 

Wir erreichten das Zimmer und ich legte ihn auf das Bett aber er fiel eher und zog mich mit sich, so dass ich eng an ihm lag. Ich wollte mich zur Seite rollen um von ihm weg zu kommen, doch er hielt mich plötzlich an meiner Hüfte und zog mich mehr an sich.

"Alec lass das!", ermahnte ich ihn.

Endlich ließ er mich wieder aufstehen. Ich wollte erst aus dem Raum gehen aber ich konnte ihn unmöglich so liegen oder schlafen lassen. Erneut ging ich auf ihn zu und zog leicht an seinem Arm damit er sich hinsetzte. Ich zog ihm seine Jacke und sein Hemd aus stockte aber, als ich auf seine Hose blickte. Er hatte kein Wort gesagt und sich nicht gewehrt aber das wollte und sollte ich nicht tun müssen.

"Kannst du deine Hose selbst ausziehen und dich dann hinlegen?", fragte ich bittend.

Erwartung lag in meinem Blick, doch als ich in seine Augen schaute sah ich wie eine Träne ihm die Wange hinunter rollte. Ich war überrascht aber ich setzte mich sofort vor ihm in die Hocke, um ihn besser sehen zu können.

"Wieso weinst du Alec?", ich flüsterte dieses um ihn nicht zu erschrecken.

"Du hasst mich stimmt's?", meinte er leicht schluchzend. Irgendwie tat es mir leid, dass ich ihn dazu gebracht hatte so zu denken. Ich hatte ihn noch nie so aufgelöst gesehen.

"Alec...", ich konnte nicht wirklich ehrlich auf diese Frage antworten.

"Ich wusste es.", meinte er traurig und blickte direkt in meine Augen, denn zuvor war er diesen ausgewichen.

"Nein. Ich hasse dich nicht. Warum denkst du das?", ich sah wie es funkelte in seinen Augen bei meinen ersten Worten, doch zum Ende verschwand es wieder.

"Du blockst mich ab und triffst dich lieber mit anderen Jungs.", dieser Satz brachte mich zum nachdenken. Es war genau das was ich getan hatte. Er hatte tatsächlich recht. Auch wenn es nicht mein Zeil gewesen war, so etwas je zu tun. Außer vielleicht, ihm aus dem Weg zu gehen.

"Tut mir leid Alec. Ich mache es wieder gut.", versprach ich ihm, denn es tat mir wirklich leid aber ich wusste nicht, dass ich ihn dadurch verletzt hatte.

"Schlaf hier. Ich tue dir auch nichts, okay?", versuchte er mich zu überzeugen und bei seinem Flehen konnte ich kaum nein sagen. Offenbar war er wieder ein wenig nüchterner.

"Na gut.", ich lächelte schwach um ihn zu beruhigen.

***

Dann lag ich dort, in Alecs Armen. Aber es beruhigte auch mich. Ich war fähig meine Gefühle freien Lauf zu lassen und trotzdem, ging es mir gut neben ihm. Ich fühlte mich so sicher, wie bei niemandem. Danke Alec.



His love, my anxietyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt