21.

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Auch wenn er es für kurze Zeit so hinnahm, fingen meine Versuche, ihn von noch mehr Körperkontakt abzuhalten kläglich, desto mehr ich es versuchte.  Innerlich wollte mich auch eigentlich gar nicht wehren, wollte mich seinen federleichten Berührungen hingeben. Er unterbrach seine Küsse auf meiner Haut und schaute in meine Augen. Es schien, als würde er meine Emotionen die er verursachte und sich in meinen Augen wiederspiegelten, in sich hineinsaugen. Ein warmes Lächeln flog über seine Lippen.

"Ich möchte dir all deinen Schmerz nehmen und dich halten. Ich will dich.", sprach er rau dennoch in einem Flüsterton. 

Die Worte machten mich verrückt. Es durfte nicht so passieren, er durfte nicht so fühlen. Das hieß noch schwierigeres Entkommen aus dieser ganzen Situation. 

Verdammt. So würde ich meine Gefühle für ihn nie los werden. Gefühle? Waren es echte Gefühle?

Für mich war der Schlussstrich gezogen. Ich entzog mich seiner festen Umarmung und setzte mich an die Bettkante. Kurz hielt ich inne.

"Es wäre wirklich besser wenn ich bei mir schlafe.", mit diesen Worten verließ ich das Zimmer und schlenderte in meins. Geradewegs in mein Bett.

Dort war es nicht annähernd so warm und angenehm, wie bei ihm aber ich musste es tun. Denn ich wollte mir nicht eingestehen, dass er mir irgendwie Halt gab. Entkommen aus meiner fürchterlichen Angst vor mir selbst und so vielen anderen Dingen.

Nach einer langen Zeit gegen meine Tränen kämpfend, sog mich die Dunkelheit ein. Ich war nur froh, dass er mir nicht gefolgt war.

***

Am nächsten Morgen wachte ich genauso auf, wie ich eingeschlafen war. Bei den Gedanken bei Alec. Ich machte mich schnell fertig, jedoch machte ich mir aber nicht die Mühe, mich zu schminken (wie so oft) und zog mir einen Hoodie und eine Boyfriend-Jeans an. 

Dann lief ich die lange Treppe hinab und entdeckte Jacob, der seinen Kopf hob und seine Aufmerksamkeit auf mich richtete. Er begutachtete mich grinsend von oben nach unten, wobei ich rot anlief. Es roch nach Kaffee und Jacobs guter Laune.

"Guten Morgen kleine. Wie geht's?", fragte er aufmerksam und kam mir ein paar Schritte näher.

Ich erinnerte mich an seine Morgenliche Umarmung, die mich so fröhlich gemacht hatte. Wenn ich ehrlich zu mir war, konnte ich so eine in diesem Moment gebrauchen.

"Morgen. Geht so, und wie geht es dir?", erwiderte ich.

Und mit zwei Schritten war er schon bei mir und umarmte mich. Es tat wirklich gut aber nach einer Weile wurden von einem Räuspern unterbrochen. 

Alec

Er kam in die Küche marschiert und warf Jacob tödliche Blicke zu.

"Wenn ich dich sehe, geht es mir gleich fantastisch süße.", wir lösten uns aber er grinste mich trotzdem an.

Ich kicherte bloß mäuschenstill, da ich keine Ahnung hatte, was ich darauf erwidern sollte. Jacob wies mich auf den fertigen Kaffee hin und ich bedankte mich. Wir verfielen in ein kurzes Gespräch aber dann musste er gehen und wir verabschiedeten uns. 

Er ließ mich mit ein paar Schmetterlingen im Bauch und Alec zurück. Oh nein. Ruckartig wendete er sich zu mir funkelte mich seltsam an. Es lag Wut, aber auch Trauer in seinem Blick aber ich konnte mir dies nicht erklären. Oder vielleicht doch? Ganz klar Jacob war nun das Problem.

"Seit wann fasst er dich so an?", kam es spöttisch aus seinem Mund.

"Das geht dich gar nichts an.", ich war perplex über seine Frage, antwortete aber genauso flach.

"Ich bring ihn um, wenn er das nochmal macht! Niemand fasst dich an, außer ich!", schrie er fast.

"Das ist mein Körper und meine Entscheidung Alec! Und ich habe gesagt, du sollst niemanden auf meine Kosten verletzten.", machte ich klar.

Ich hatte recht, ich konnte entscheiden, wer mich berührt und wer es nicht sollte. Körperkontakt mochte ich sowieso nicht mit allen Menschen. Aber keiner gab ihm das Recht, darüber zu urteilen. 

Plötzlich kam er näher und griff meine Hüfte. Es passierte so schnell, ich konnte mich nicht einmal wehren. Er presste mein Becken gegen seins und sein Atem streifte meinen Nacken.

"Das ist mir egal. Du gehörst mir Lucy.", hauchte er gegen meinen Hals. Ein paar Sekunden später löste er seinen Griff und verschwand aus der Küche.

His love, my anxietyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt