Kapitel 1 - Hello, it's me

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„... Es gibt nichts hotteres als eine schöne Frau die nur in einem T-Shirt von dir und ohne BH durch die Wohnung springt. Die kann dann auch Socken anhaben...Weißt du Tommi, wenn ich dann mal in Berlin bin, dann kann ich das Phänomen auch durch meine Fenster sehen. Da wo früher die drei komischen Polen gewohnt haben, ist eine richtig hübsche Frau eingezogen und die läuft öfters in Shirt und Strümpfen rum. Nicht jeden Tag, aber ich hab bisher immer Glück." schaue ich an mir herunter und muss schmunzeln.

Weißes T-Shirt, weiße Socken und keine Hose. Ich schaue aus meinem bodentiefen Küchenfenster in die gegenüberliegenden Wohnungen doch kann nichts erkennen, weil die Fenster alle dunkel sind. Klar – als wenn Felix Lobrecht hier in deinem Block wohnen würde. Einfach nur um die Stille in meiner zu großen Wohnung zu überbrücken, lausche ich nebenbei dem Podcast weiter.

Nebenher backe, verziere und nasche ich Plätzchen. Kümmere mich um die Pflanzen die eindeutig zu wenig Wasser in den letzten Wochen hatten und versuche meine Wohnung auf Vordermann zu bringen.
Der Tag geht zu Ende und ich kann einen Anstieg an Plätzchen, frisch gewaschener Wäsche und einem Hauch von Weihnachtsstimmung in meiner Wohnung erkennen. Die angebrachten Lichterketten lassen den Raum warm weiß erstrahlen und bringen ein wenig Gemütlichkeit.

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„Wie kannst du immer noch keine von deinen Bildern an der Wand haben? Mia hier sieht es noch genauso aus wie zu deinem Einzug." „Ey. Das stimmt nicht. Die Pflanzen sind neu und auch die Lichterketten." „Wow." schaut mich meine beste Freundin an und ich verdrehe die Augen. „Ich sollte dir vielleicht dabei helfen." „Vergiss es!" lehne ich warnend ab „Am Ende habe ich irgendwo rosa an der Wand oder irgendwelche Kissen irgendwo, die ich nicht haben will. Gib mir Zeit, dass wird schon." Sie winkt ab, zieht sich ihre Schuhe an und wir machen uns auf den Weg in die wohl überfüllte Stadt um die letzten Geschenke zu kaufen.

„Ich habe von Hamsa gehört, dass am 24.12 eine ziemlich coole Hausparty in Kreuzberg stattfinden soll." schaut mich Lena über die 10. Kleiderstange im KaDeWe an. „Und?" „Ach Mia. Du und ich. Party am 24.12 auf der Hausparty." „Klar. Was sagt dein Freund dazu?" „Der ist bei seinen Eltern, also mach dir keine Sorgen." Ich nicke, ziehe die schwarze Bluse mit weißen Tupfen heraus und halte sie mir an den Mantel. „Was sagst du?" „Wie viele schwarz- weiße Sachen willst du noch kaufen?" Ich ignoriere ihre provokative Frage und hänge mir die Bluse über den Arm.

Wir verbringen noch etwas Zeit auf den überfüllten Straßen, gönnen uns hier und da ein paar Leckereien auf dem Weihnachtsmarkt, bevor wir uns an meinem Auto verabschieden. „Bitte fahre noch nach Deko schauen, aber wie ich dich kenne wird das eh nix." Ich grinse, umarme sie und fahre mit einem laut aufheulenden Motor davon.

Tatsächlich fahre ich noch in den Baumarkt und besorge Nägel, einen Hammer und doppelseitiges Klebeband, falls die Aktion mit dem Hammer daneben geht. Danach hole ich meine Fotodrucke ab und wage mich doch noch das in der Nähe stehende Ikea zu gehen und komme mit allerlei Sachen raus, von denen ich denke, sie niemals zu benutzen.

In einem nächtlichen Tatendrang beginne ich meine Wohnung mit Fotos zu bepflastern, Deko Leuchten, Kerzen, weitere Pflanzen und Kissen in meiner Wohnung zu verteilen. Außerdem hiefe ich den Sessel und einen Beistelltisch aus meinem Auto in den Fahrstuhl und baue beides in meinem Wohnzimmer auf. Von meinem fertigen Ergebnis lade ich eine Story bei Instagram hoch und gehe danach ins Bett.

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Glücklicherweise muss ich am 24.12 meine Wohnung nicht verlassen, weil Lenas Freund doch nicht zu seinen Eltern gefahren ist, sondern sie nach Berlin gekommen sind und somit meine Verpflichtung auf einer Hausparty zu erscheinen hinfällig geworden ist. Ich beobachte am späten Abend das Treiben in der Wohnung gegenüber, wo ebenfalls eine Party stattfindet und bin froh, dass mein Schlafzimmer zum Hof hinaus geht.

Die restlichen Weihnachtstage vergehen mit Besuch bei meiner Familie und viel zu viel Essen, dem erklären wie es in meinem Job als Freelancer Fotografin läuft und ob ich davon auch richtig Leben könnte. Mit Müh und Not kann ich meinen Opa davon überzeugen, dass ich nicht am Hungertuch nage und froh bin, sogar einige Verpflichtungen abzusagen, was er gar nicht als positiv erachtet, aber ich lasse ihn grummeln.

Silvester verbringe ich wie jedes Jahr an der See mit meinem Bruder und genieße die steile Brise und keine verpflichtenden Gespräche über Geld und meinen Job führen zu müssen.

„Nächstes Jahr kommen wir beiden mit einem Partner her." „Das sagst du jedes Jahr." lache ich und bin im Begriff in mein Auto zu steigen als ich noch sein „Du wirst schon sehen." höre.


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Hi liebe Leute und willkommen zu meiner neuen Story.

Ich hoffe euch gefällt das erste Aufeinandertreffen mit Mia und ihr seid genauso aufgeregt und gespannt was sich in den nächsten Wochen und Monaten entwickeln wird.

@horansuniverse - danke für die Motivation und das vorab lesen der ersten Teile. Hier und da wird es Veränderungen geben, aber ich hoffe dir gefällt es dann trotzdem immer noch genau so gut.

Bis Bald
Laura x

Blaue StundeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt