Wie schon im ersten Kapitel. Ich hoffe ihr könnt über Fehler hinweg sehen. Das ist der letzte OneShot bevor es mit der neuen Story losgeht. Ganz viel Spaß beim lesen.
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MIA POV
„Was machst du?" kommt es zum dritten Mal vom Sofa und ich merke wie meine Zündschnur langsam kürzer wird.
„Ich bearbeite Bilder und richte Presets her." „Kann ich dir helfen?" „Ja in dem du mich in Ruhe lässt." fährt es mir doch etwas zu scharf über die Lippen. „Buh." schnauft Felix und ich setze meine Kopfhörer auf.
Seit ich Felix und seinen Bruder mitten in der Nacht vom Flughafen irgendwo im Süden abholen musste und uns Corona dazu zwingt daheim zu bleiben bin ich ihm hilflos ausgeliefert. Schon als er gestern mit einer Reisetasche, seinem kompletten Kühlschrankinhalt und seinem Flipchart ohne Bescheid zu sagen vor mir stand, war meine Laune am Nullpunkt.
Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen ist, aber ich spüre ihn hinter mir und schiebe die Kopfhörer zur Seite. „Mir ist gerade eine Idee in den Kopf gesprungen?" „Ah ja?" „Wie wäre es, wenn wir beide trainieren?" ‚What?' denke ich mir und schiebe die Kopfhörer wieder über meine Ohren, doch Felix bleibt hinter mir stehen.
<Ich meine nicht Sport Sport.>
sendet er mir eine Nachricht via iMessage und ich bin genervt von dem Ping Laut auf meinem iMac.
„Felix, wenn du die Quarantäne überleben willst - nerv mich nicht." zische ich ohne meine Kopfhörer zu entfernen an und er geht irgendwohin, wo ich ihn nicht sehen kann.
<Wir könnten doch für ein Baby trainieren?>
fliegt die nächste Nachricht bei mir ein und ich traue meinen Augen nicht.
„Felix Manuel Lobrecht?!" „Ja." kommt er nur in Boxershorts bekleidet in mein kleines HomeOffice. „Wir trainieren nicht für ein Baby. Ist dir nach nicht mal 12 Stunden schon so langweilig oder willst du mich einfach nur nerven?" „Ich will dich." kommt es unverblümt von ihm und ich bin baff.
Kopfschüttelnd widme ich mich wieder dem PC und ignoriere den halb nackten Mann in der Tür. „Wenn du dort stehen bleibst wirst du krank, obwohl, dann nervst du nicht." brumme ich und er ist verschwunden.
Während ich versuche wenigstens irgendwie Bilder zu bearbeiten und mein digitales Archiv auf den neuesten Stand zu bringen, fliegen immer mehr Nachrichten von Felix ein. Als es mir zu bunt wird öffne ich den Chat und sehe lauter Designer Babykleidung.
<Würde dem kleinen Hecht Lobrecht gefallen.>
steht dort und ich muss sagen, dass Gucci wirklich schöne Babykleidung hat.
<Ich werde mein Kind nicht Hecht nennen und eh es Lobrecht heißt, musst du erstmal auf die Knie gehen.>
<Wäre ich ja, wenn du nicht Arbeiten musst.>
und ich sehe ihn wieder in meinem Türrahmen stehen. Diesmal in tiefsitzender Jogginghose, bei der man den Bund seiner Calvin Klein Unterhose sieht.
„Was willst du erreichen?" „Das wir was zusammen machen. Ich hab sogar schon mein Puzzle fertig." jammert er und ich checke seine Insta Story. Tatsächlich hat er sich selbst gepuzzelt und jammert rum wie langweilig ihm ist.
„Dann lern kochen oder miste aus oder wasch Wäsche. Du wolltest doch entschleunigen. Here you go. Außerdem kannst du dir auch mal ein paar neue Ideen für 12k überlegen. Mein Label ruht auch nicht, nur wegen Corona." setze ich wieder meine Kopfhörer auf und höre mir das Album von Fynn Kliemann weiter an.
Gegen Mittag nehme ich einen verbrannten Geruch aus meiner Küche war. „Fuck, auf dem Video sah es so einfach aus." höre ich Felix ein Fenster öffnen und ich beobachte wie er die Pizza aus dem Ofen holt und der Rand total verbrannt ist. „Der Käse sollte in die Kruste nicht außen drüber und die Temperatur ist zu heiß." schiebe ich ihn an der Hüfte weg und berichtige die zweite Pizza.
„Aber warum geht das so einfach?" „Weil ich nicht in Gedanken bei irgendwelchen Schmutz bin und es schon mal gemacht habe." schaue ich ihn an und er grinst. „Aber die Kleidung war schon schön, oder?" „Wunderschön." lehne ich mich gegen die Anrichte und schaue ihn nur an.
‚Wie kann man so krasse blaue Augen haben? Ich glaube ans Meer fahren muss ich wirklich nicht mehr.' kommt er immer näher und stellt sich vor mich, so dass meine Beine zwischen seinen verschwinden und unsere Hüften sich berühren.
„An was denkst du?" „Nix." „Dein Blick war gerade aber anders. So beobachtend und leicht fragend." „Ich hab nur deine Augen angesehen und finde sie immer noch wunderschön." lächel ich ihn an. „Das war alles?" „Was?" „Na mehr findest du nicht schön?" Kopfschüttelnd muss ich lachen, was ihn etwas von mir wegrutschen lässt.
„Sei doch froh. So sehe ich jeden Tag was anderes was mir an dir gefällt und seh mich nicht satt." „Auch wieder wahr." murmelt er und schaut in den Ofen.
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Gegen Nachmittag kann ich mich nicht mehr konzentrieren. Auf der einen Seite, weil Felix auf einmal irgendwelche Übungen vor mir macht auf der anderen Seite, weil ich auch nicht immun gegen ihn bin. Aus diesem Grund verlasse ich das kleine Büro und mache Bilder von ihm während er trainiert.
„Das ist aber unfair." „Mach weiter." lache ich und er hält weiter seinen Plank. Übermütig setze ich mich auf seinen Rücken und schaue die Bilder durch als er sich zu Boden gleiten lässt. „Du bist schwer." „Stell dir mal vor wie schwer ich mit einem Baby wäre." und er versucht sich zu drehen. Da ich aber seinen Körper am Boden fixiere, gibt er relativ schnell auf.
„Spann mal die Muskeln an." „Weil?" „Darum." und ich fotografiere das Muskelspiel, lege dann aber die Kamera weg und ziehe mein Shirt und den BH aus.
„Ist das nackte Haut an meinem Rücken?" „Könnte möglich sein." und da er mich kurz abgelenkt hat, drehen wir uns einmal und mein Rücken küsst den Schweißübersäten Boden auf dem er vorher lag.
„Wenn ich nur meine Muskeln spielen lassen muss, damit du unter mir liegst, hätte ich das schon eher versucht." Ich lache. „Tja.. halb nackte Männer mit blonden Haaren und blauen Augen wirken sehr anziehend auf mich. Und wenn sie dann noch trainieren. Holla die Waldfee." zwinker ich ihn an.
„Mh." küsst er mich und legt seine Arme um meinen Kopf. Ich fühle mich wie in einem Kokon. Es ist warm, muckelig und es gibt keinerlei Anzeichen auf Störung.
„Was ist los?" „Ich könnte die ganze Zeit so liegen." lege ich meine Arme noch etwas fester um seinen Rücken und küsse ihn wieder. „Aber..." „Nicht aufhören." nuschel ich gegen seinen Mund und spüre wie er sich zu einem Grinsen verformt.
„Doch, weil ich duschen muss." „Wir können zusammengehen." er lacht „Was?" „Nix. Erst lässt du mich den ganzen Tag links liegen und jetzt duschen wir?" „Noch knutschen wir." grinse ich und hab nicht vor die Situation aufzulösen.
„Du bist doch nur sauer, weil du keine Aufmerksamkeit hast. Jetzt hast du welche. Das mit dem Baby solltest du dir aber aus dem Kopf schlagen." „Aber ich will kein alter Vater sein." „Ein bis zwei Jahre. Bis ich alles in den Bahnen habe wie ich es brauche." „Oder einfach gleich, dann geht das schneller. Ich hab deine Pille vorhin versteckt." gibt er zu und versenkt seinen Kopf an meinem Hals. „Wie du hast meine Pille versteckt? Sag nicht das du sie wieder verticken willst." „Sehr witzig." „Ich sags ja nur."

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Blaue Stunde
FanfictionDie Blaue Stunde ist ein physikalisches Phänomen in der Abenddämmerung. In dieser knappen Stunde nach Sonnenuntergang und vor Eintritt der Dunkelheit ist der Himmel schon tiefblau gefärbt, die Umgebung aber noch vom Restlicht erhellt. Wenn sich Tag...