Kapitel 36 - Better Days

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FELIX POV

„Mama, lass es doch einfach." höre ich Mia durch die geschlossene Zimmertür und schaue Tommi an, welcher etwas zurückweicht. „Fuck. Die Eltern." ich grinse und Tommi wird immer blasser. „Die wissen doch noch gar nix von uns." „Dann mal los." öffne ich die Krankenhaustür und sehe wie alle um das Bett von Mia herumstehen.

„Hey." begrüße ich Mia mit einem Kuss und dann ihre Eltern mit einem Händeschütteln. Tommi folgt meiner Handlung und setzt sich dann zu Lenny aufs Bett. „Und ihr seid?" schaut ihre Mutter zwischen mir und Tommi hin und her. „Mama, das ist mein Freund." „Aja." und schaut zu Lenny. „Meiner auch." und es Stille.

„Ich hab dir ein paar Sachen zusammengepackt." zeige ich ihr die Tasche und Mia nickt mit einem Grinsen auf dem Gesicht. „Wäre es möglich, wenn wir mit unseren Kindern kurz allein reden?" „Hier geht keiner." setzt sich Mia auf und schaut ihre Mutter an. „Ich glaube nicht, dass es deinen Freund oder Lennys Freund etwas angeht, was mit euch los ist." „Ach wirklich?" „Ja." und die beiden Frauen funkeln sich an. „Es geht um eure Gesundheit." „Mama. Sie wissen doch schon längst was los ist. Was denkst du wie lang das hier schon geht?" und die Mias Mutter zuckt mit den Schultern. „Es muss nun aber wirklich nicht sein und denk nicht, dass ich dich nicht erkenne Felix." mischt sich der Vater ein und mir wird kurz anders.

„Papa. Wirklich. Als hätte er vor dir Angst." „Nein. Aber ich frage mich wie das zu Stande gekommen ist." und die beiden werden durch die Anwesenheit des Arztes unterbrochen. „Na hier ist ja was los." und der Arzt lächelt in die Runde. „Also Herr Hansen. Sie dürfen heute mit ihrem Lebensgefährten das Krankenhaus verlassen und die Prellung in ihrem Arm, können sie durch den Hausarzt untersuchen lassen." und Lenny lächelt Tommi an und küsst ihn. ‚Eigentlich ganz süß die beiden.' beobachte ich sie etwas länger und werden auch gleich beim starren ertappt. Lenny schüttelt nur mit dem Kopf, schmiegt seinen Kopf an Tommis Schulter, welcher rot ist wie eine Tomate.

„Frau Hansen. Sie werden uns noch eine bisschen erhalten bleiben, dass wird vor allem die Schwestern freuen, denn wir sind noch nicht mit ihrer Blutuntersuchung fertig. Wir müssen erstmal ihren immer noch sehr hohen THC – Wert runterbekommen, um ein klares Bild zu bekommen, dass kann noch eins zwei Tage dauern und ihre Rippen sind auch noch etwas bedenklich." „Klasse." höre ich Mia sagen und muss schmunzeln. „Ich möchte aber ein Einzelzimmer." „Das wird schon für sie vorbereitet." „Sonst sieht alles gut aus und wie ich höre sind sie ja auch recht mobil mit ihrem Rollstuhl." und der Arzt verlässt wenige Minuten später das Zimmer.

„Dann kommst du erstmal mit nach Hause Lenny." „Mama. Ich wohne bei Mia, mit Tommi, und wenn es euch nicht passt, dann tut es mir leid, aber wir leben im 21. Jahrhundert und da ist bi sein, keine Krankheit mehr. Der Arzt war im übrigens auch schwul." „Will ich wissen warum du das weißt?" zieht ihn Mia auf und mir fliegt ein Kissen auf den Schoß. „Dann wohnst du eben bei deiner Schwester, aber ich will dich trotzdem aller zwei Tage sehen." „Dann musst du zu Mia kommen, weil Tommi mein Auto benutzt, um zur Arbeit zu fahren." geht das Wortgefecht weiter und ich spüre wie Mia meinen Rücken leicht hoch und runterfährt mit ihren Fingerspitzen.

„Was haben wir bei euch nur falsch gemacht? Aber ganz im Ernst, langsam seid ihr alt genug, dass ihr selbst Entscheidungen treffen könnt und es muss schon einiges passieren, dass Mia dir verzeiht. Komm Mareike wir gehen." und tatsächlich nimmt Mias Mutter die Hand ihres Mannes und verlässt mit ihm den Raum. „Träume ich? Bin ich bekifft oder was war das?" „Das war ja mal mehr als interessant." höre ich Lenny und Mia zu. „Dad war aber schon immer irgendwie entspannter." „Naja. Mal sehen wie lang noch." und die Geschwister lachen. „Also ich fand das nicht wirklich entspannt." meldet sich Tommi und ich muss in das Gelächter von Mia und Lenny einstimmen, weil Tommi bedröppelt auf dem Bett sitzt und nicht weiß wo hinten und vorne ist.

Während Lennard von Tommi Hilfe beim Anziehen bekommt, wird Mia in ein neues Zimmer verlegt und ich sehe Ali auf dem Flur. „Ich bin gleich wieder da." „Du bleibst hier." hält mich Mia an meinem Pullover fest und ich komme dem Türken nicht hinterher. „So. Ihr neues Zimmer. Machen sie uns bitte nicht allzu viele Sorgen." „Wenn ich den Rollstuhl wiederbekomme." und die Schwester seufzt. „Vielleicht können sie ihrer Freundin sagen, dass sie Ruhe braucht, damit sie schnell wieder gesund wird." Ich nicke nur und räume Mias Sachen in den Schrank. „Was hast du gemacht?" „Lenny hat mich vorhin über den Flur geschoben, etwas zu schnell und wir sind gegen den Tablettwagen gerauscht." schmunzelnd schüttel ich meinen Kopf und Mia grinst.

„Haben sie dir schon Broschüren gegeben?" „Nein. Hast du recherchiert?" und ich nicke nur. „Felix. Ich habe keine Leukämie." „Woher willst du das wissen." „Ich weiß es und wenn die THC – Werte gesunken sind, dann sehen das auch die Ärzte. Mach dir bitte keinen Kopf Hase. Was wohl eh schon zu spät ist." und ich nicke wieder. „Wie hast du mich gerade genannt?" „Mh?" schaut sie mich vorsichtig an und ich kaufe ihr die Unschuldsnummer nicht ab. „Wie du mich gerade genannt hast?" „Hase." höre ich sie murmeln und setze mich zu ihr. „Na wenigstens keine Verunstaltung mit meinem Namen." küsse ich sie und spüre ihr Lächeln. Wir werden durch ein Klopfen unterbrochen, was Lenny und Tommi ankündigt.

„Na du Sack. Bereit zu gehen?" „Du bist nur neidisch, weil ich jetzt wieder Zuwendung bekomme." und er schmiegt sich an Tommi. „Wehe ich muss mir wieder neue Möbel kaufen." und meine Ohren beginnen zu klingeln. „Leute reist euch doch einfach zusammen." misch ich mich ein „Ja du kannst doch auch gehen, wenn du willst." „Ich werde jetzt auch mitgehen, damit ich mit deinem Auto wieder herkommen kann." „Oh nein." und Mia legt sich zurück in ihr Bett.

Das sie müde aussieht, sage ich ihr lieber nicht und verabschiede sie mit einem Kuss und sie zeigt zum Abschied ihren Bruder den beliebten Mittelfinger. „Ich dich auch Mia Maus." küsst er ihre Stirn. „Mia Maus?" „Wehe du nimmst den an, dann denk ich mir auch ein paar aus." „Na mal sehen." zwinker ich ihr zu und gehe mit den anderen mit.

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