Kapitel 11 - What Kind of Man

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FELIX POV

„Ey was ist denn heute mit euch los?" beobachte ich wie Kawus und mein Bruder dauerhaft ihre Telefone checken. „Nichts." sagen beide viel zu schnell und irgendwas ist hier im Busch. Da mir das ganze langsam aber sich auf die Nerven geht, setze ich mir Kopfhörer auf und scrolle durch mein Instagram Feed. Ab und zu lasse ich ein Like da, kommentiere Bilder und schaue mir Storys an.

Mias Story hebe ich mir zum Schluss auf und sehe wie sie aus dem Flieger snappt, dann als sie in Berlin gelandet ist und jetzt schon wieder unterwegs ist. Alles vor mehr als zwei Stunden. ‚Die Frau schläft auch irgendwie nie', schießt es mir durch den Kopf und ich muss schmunzeln.

<Keine Sekunde in Berlin und schon wieder auf der Flucht?>

schicke ich ihr eine Nachricht und sehe im Augenwinkel wie mein Bruder den Backstageraum mit schnellen Schritten verlässt. Was heute in den gefahren ist, dass wüsste ich auch mal gern.

<Kann nicht jeder einen Tourmanager haben wie du.>

lese ich ihre Antwort und schüttel meinen Kopf.

<Meiner ist heute richtig verkopft drauf.
Keine Ahnung was der für ein Zeug raucht.>

<Vielleicht bist du einfach empfindlich.>

„Ja klar. Empfindlich." murmel ich in meinen nicht vorhandenen Bart, als auch Kawus den Raum verlässt. „Leute - Türen schließen könnt ihr wohl auch nicht mehr." rufe ich meinem Opener hinterher und will gerade gegen die Tür treten als ich eine Bewegung wahrnehme. „Vielleicht sollte ich lieber wieder gehen." höre ich die Stimme der Frau die mich emotional unstabil wirken lässt.

„Was machst du denn hier?" Dumme Frage die 1. „Dich besuchen." „Nein. Wie bist du hier reingekommen?" Dumme Frage die 2. „Dein Bruder und Kawus haben mir da wohl geholfen." ‚What? Wie das denn und warum weiß ich davon nichts?' Ich nicke und schaue sie an. In ihren schwarzen Röhrenjeans, Chelsea Boots, einem schwarzen PARI Pullover und ihren blonden Haaren zu einem Dutt verknotet sieht sie wie immer total klasse aus. Ihr Blick ist leicht müde, aber ihre blauen Augen strahlen mich an.

„Wollt ihr euch nur anstarren oder bewegt ihr euch auch mal noch ein paar Meter weiter." „Ach sei doch ruhig." zerstört mein Bruder den Moment und ich gehe zurück auf die Couch. „Hier." überreicht mir Mia wenige Minuten später einen ähnlichen Karton wie ich ihr damals im Cafe. Kopf schüttelnd öffne ich die Schleife und den Deckel.

Zum Vorschein kommt eine Karte mit einer großen eins darauf. „Erst das dann den Rest." lässt sie ihre Hände in ihren Pulloverärmeln verschwinden und ich weiß sofort, dass sie nervös ist.

Mit einem Blick auf sie drehe ich die Karte und sehe eine wunderschöne geschwungene Frauenschrift.

Vielleicht ist das Ganze zu verkopft, aber LA und der Abstand hat mich einige Dinge überdenken lassen. Ich... Ich würde das was wir haben gern auf eine neue Ebene bringen. Ich kann dir noch nicht selbst sagen, dass ich dich mag und dir vertraue, aber, dass es hier steht muss erstmal genügen. xo Mia.

lese ich die Zeilen mehr als einmal und schaue sie dann an. Ihr Blick ist neutral, nur ihr nervöses Fingerknacken verrät sie und ich stelle den Karton auf den Boden vor uns. Einfach um dem ganzen nervösen knacken und Finger kneten Einhalt zu gewähren, nehme ich ihre Hände in meine. Sofort fallen mir die neuen Tattoos an der anderen Hand auf und wie kalt diese sind. „Danke." sage ich nur und sie atmet die Anspannung geräuschvoll aus.

Mit einem schnellen Blick zu meinem Bruder und Kawus mache ich deutlich das ich allein sein will und die beiden verschwinden. Während die Tür ins Schloss fällt ziehe ich Mia in meine Arme. Ihr Rücken an meiner Brust und ich bemerke die kurze Steifheit in ihr, aber die ist schneller vorbei, als ich etwas dazu sagen kann. Irgendwie verkopft hebe ich den Karton auf ihren Schoß und schiebe das dünne Papier zur Seite.

„Krass. Die gibt es nur dreimal oder so." hebe ich einen limitierten bunten Gucci Pullover und das passende Shirt aus dem Karton. „Na das Shirt ist nicht limitiert, aber der Pullover." „Wie bist du da drangekommen?" „In Amerika ticken die Uhren anders. Da kann man mit dem nötigen Kleingeld noch was erreichen." stellt sie den Karton wieder auf den Boden und streckt ihre Beine auf der viel zu kleinen Couch aus. Dann kickt sie ihre Schuhe von den Füßen und wenige Minuten später liegt sie mit verschränkten Armen und tief atmend in meinen Armen.

„Wow. Du hast ja einen richtig krassen Effekt auf Frauen." „Ach sei doch leise." motze ich meinen Bruder an und versuche mich bequeme auf das Sofa zu setzen ohne das ich Mia wecke. „Wie hat sie dich eigentlich erreicht?" „Sie hat Kawus angeschrieben und der hat ihr meine Nummer gegeben. Wollte dann wissen was los ist und war dann im Planungskomitee." Ich schüttel nur meinen Kopf. „Sie hat uns schon Anfang März gefragt. Da war sie noch nicht mal zwei Tage drüben." „Echt?" „Ja. Ich durfte ihr noch deine Größen durchgeben." zeigt Julian auf den Pulli und ich bekomme endlich eine plausible Erklärung warum er in meinem Kleiderschrank rumgelungert hat.

„Leute hier ist unser Essen." kommt wenige Minuten später mein Opener rein und knallt die Tür unabsichtlich an die Wand, sodass Mia sich vor Schrecken aufrichtet. „Fuck. Sorry. Ich wollte nicht schlafen." schaut sie mich müde an und kuschelt sich in die Ecke des Sofas mit den Füßen über meinen Schoß. „Alles gut." „Ich glaube das wird heute nix mehr mit guten Bildern." „Du kannst ja auch einfach am Anfang welche machen." Sie nickt und zieht sich die Kapuze über den Kopf, döst wieder ein.

Bis meine Show anfängt lass ich Mia schlafen und wecke sie 20 Minuten bevor ich auf die Bühne muss. „Hey. Ich muss in 20 Minuten auf die Bühne." „Mh." kommt nur von ihr und ihre Augen bleiben geschlossen. „Ich glaube ich werde deine Show verschlafen." „Okay. Ich sag Julian Bescheid, dass er ab und zu mal vorbeischauen soll." „Mh." kuschelt sie sich wieder in die Couch und in ihren Hoodie und schläft ein.

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Yes :) erstes Kapitel aus Felix Sicht. Was sagt ihr dazu?
Was denkt ihr wie es weitergeht?
Bleibt gesund, x Laura

Blaue StundeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt