Kapitel 30 - Wave

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MIA POV

„Kann er nicht einmal pünktlich sein." höre ich Julian neben mir und muss lachen. „Das ist nicht witzig. Nur weil ihr sonst was treibt nachts." „Ey." protestiere ich zu schwach, muss aber an die letzte Nacht denken und mir wird mehr als warm. „Ja eben. Ihr vergesst, dass ich das Zimmer nebenan habe." „Wir vergessen gar nichts." steht Felix neben Julian und dieser zuckt zusammen. „Ja schlechtes Gewissen, oder was?" „Nein, aber wir sind schon im Verzug." steht Julian auf und geht aus der Lobby des Hotels. „Was hat er denn?" „Frag ihn selbst." nehme ich meine Tasche und rauche draußen noch eine, bevor ich mich hinter den Beifahrersitz setze.

Der Weg nach Köln ist lang und zäh. Das Felix ständig aufs Klo muss und wir anhalten, hilft auch nicht dabei wach zu bleiben und ich versuche es mir irgendwie bequem zu machen. Irgendwann döse ich ein, wache aber sofort auf, weil mein Telefon vibriert und Felix mich anruft. „Ist das dein fucking Ernst?" „Was?" „Ich versuche zu schlafen und einfach meine Ruhe zu haben." „Hör auf mich auf anzurufen." mischt sich Kawus ein und ich sehe, dass sein Handy die ganze Zeit aufleuchtet. „Nur weil du heute witzig drauf bist, musst du uns nicht nerven." und ich tue das, was Felix immer zur Weißglut bringt, laut seiner Schwester. Ich ziehe meine Schuhe aus und lege sie nach vorn, um irgendwie bequem zu sitzen. „Mia. Muss das sein." „Lass mich schlafen." und ich falte meine Jacke zu einem Kissen.

„Ich würde die Tür nicht öffnen. So wie sie sich eingedreht hat, fällt sie raus." höre ich die Stimme meines Bruders und öffne die Augen. „Ah. Seht ihr. Das ist die Macht der Geschwisterverbindung." und ich schließe meine Augen sofort wieder. „Ey." beschwert sich Lenny und ich muss lachen.

In Ruhe drehe ich mich aus meiner Schlafposition und öffne die Tür. „Hey Großer." „Na. Alles gut?" Ich nicke nur gegen die Brust von Lenny und lasse ihn erstmal nicht mehr los. „Also wäre er nicht dein Bruder, würde ich wirklich gerade daran denken ihm eine runterzuhauen." höre ich Felix und löse die Umarmung. „Nur weil du deine Eifersucht nicht unter Kontrolle hast." schaue ich ihn an und er grinst.

Gemeinsam stehen wir auf dem Parkplatz vom Savoy und unterhalten uns, bis Julian mit den Schlüsseln wiederkommt. „So ein Zimmer fürs Pärchen, dann Kawus und meins ist gleich neben an." schaut er seinen Bruder an und alle lachen. „Ich werde nicht hier schlafen." melde ich mich zu Wort und alle Blicke ruhen auf mir. „Warum nicht?" „Weil ich und er.." deute ich zwischen meinem Bruder und mir hin und her „.. reden müssen und ich mal Abstand brauche." „Gut das ich schon einen Tisch reserviert habe und in unserer Wohnung das Gästezimmer fertig ist." Bei dem Wort „unseren" muss ich schmunzeln und schaue zwischen Tommi und Lenny hin und her. „Aber wer macht dann die Bilder?" „Ich, aber du hast zwei Shows. Dann noch Videodrehs. Außerdem ist Marvin auch da. Da kann er auch heute Abend übernehmen."

„Aber ich dachte ihr schaut euch auch die Shows an?" „Ja, morgen dann. Ich muss heute auch noch bisschen was schaffen für die Arbeit." nickt Tommi und ich sehe wie sich die Miene von Felix verändert - von entspannt zu leicht säuerlich. Ich gehe auf ihn zu und nehme seine Tasche. Im Aufzug beobachte ich wie er seine Miene nicht verändert und als wir im Zimmer sind, steht er einfach nur da. „Was ist los?" „Warum wusste ich davon nix?" „Wovon?" „Das du mit deinem Bruder heute was machst?" „Weil Lenny sowas immer spontan entscheidet und ich einfach mitziehe. Außerdem hab ich ihn auch nicht immer um mich rum und es ist ja nur ein Abend." „Ja, aber was ist, wenn ich jetzt was machen wollen würde?"

„Du hast heute und morgen deine Show, gehst danach ins Bett und dann geht das am nächsten Tag von vorn los. Dann noch Videodrehs und Interviews. Da bleibt nicht viel Zeit und da bin ich einfach einen Abend bei Lenny." „Mh. Kannst du nicht trotzdem hier schlafen?" „Du weißt, dass es spät wird." Er nickt „Ja dann lass ich mich eben zurückfahren." stimme ich zu und weiß jetzt schon, dass es wahrscheinlich in die Hose gehen wird.

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