Der restliche Februar vergeht zu schnell und mit zu vielen Terminen denen ich hinterher renne oder die spontan auf meiner Agenda auftauchen. In der letzten Woche bin ich froh, dass alle Termine in Berlin stattfinden und ich abends in meinem eigenen Bett schlafen kann.
<Wo rennst du in Berlin gerade herum?>
<Stell mir eine einfachere Frage.
Ich kann dir sagen, dass es sich lohnt einen Fahrer anzustellen.><:D >
<Warum weißt du nicht wo du bist?><Weil ich schon zum 4. Termin renne und nachher noch zwei weitere anstehen.
Ich hasse es gerade.
Kannst du mir vielleicht einen Gefallen tun?><Oh. Ja klar. Was brauchst du?>
Ich mache schnell eine Sprachnachricht für Felix bevor ich meinen nächsten Termin entgegennehme. Die nächsten Stunden habe ich keine Zeit auf mein Telefon zu schauen und sitze auf dem Weg nach Hause vor einem Berg von Nachrichten.
Mein Bruder erzählt mir von seinem Monat, so wie wir das immer machen. Von seinem neuen Freund, auch wenn er sich nicht sicher ist, ob das Ganze halten wird. Dann kommen Tipps zum Anlegen und das er im April in Berlin ist. ‚Klasse. Mentale Notiz: Budenschwung machen.'
Meine Eltern fragen ob ich noch lebe und warum ich mich noch nicht blicken lassen habe. Mit einem schnellen, <Alles gut – viel zu tun>, wimmel ich sie ab. Lena schickt mir Sprachnachrichten davon, wie geil es ist, wenn man seinen Urlaub einfach so verlängern kann und ich muss sagen, ich bin super neidisch.
Danach noch einige Nachrichten die mit Arbeit zu tun haben und zum Schluss widme ich mich denen von Felix. ‚Damit du weiter in das schwarze Loch versinkst aus dem dich niemand mehr rausholt?'
Er erzählt mir, dass er meine Apple Bestellung abgeholt hat und sie nur gegen ein Essen eintauscht. Augenrollend steige ich aus dem Wagen, hetze in meine Wohnung, dusche mir den Tag vom Körper, schlüpfe in bequeme Kleidung und klingel wenig später an seiner Tür.
„Ja?" „Ich bins." höre ich den Summer, steige in den Fahrstuhl und werde von ihm an der Tür begrüßt. „Hey." umarmt er mich, was mich kurz überfordert, aber ich am Ende genieße. ‚Hmmm riecht er gut.' Er erklärt mir wo ich was abstellen kann und danach folge ich ihm in den Ess- und Wohnbereich. „Läuft anscheinend deine Karriere." setze ich mich auf die Couch und drehe mich so, dass ich ihn sehe. „Sehr witzig. Deine Apple Bestellung konnte ich abholen und bezahlen." „Ich überweise es dir." nehme ich das Glas Wein entgegen. „Was hast du gezaubert?"
„Mit Hilfe von Google und der Einstimmigkeit der Lobrecht Familie habe ich einen Salat, vielleicht Lasagne und einem Nachtisch versucht zu zaubern." „Vielleicht?" „Naja..." dreht er sich von mir weg und ich gehe in die Küche. Der Ofen läuft aber es noch nichts drin. „Wo ist die Lasagne?" „Du bist zu früh." Ich lache, stelle mein Glas weg und ich helfe ihm dabei die Form zu befüllen. „In den Ofen kannst du sie aber selbst stellen, oder?" „Ach komm. Pack dein Zeug aus." scheucht er mich aus seiner Küche.
Ich packe mein neues IPad, AirPods und mein neues MacBook Pro aus. „Für was brauchst du das alles?" „Mein Laptop ist diese Woche kaputt gegangen. Für die Meetings ist es einfacher mit dem IPad zu arbeiten und die AirPods hab ich mir auf Empfehlung von Tommi Schmitt gekauft." „Tommi hat dich getriggert AirPods zu bestellen?" „Könnte möglich sein." zucke ich mit den Schultern und packe, nachdem alles eingerichtet ist, alles wieder ein.
„Wie war dein Tag?" und er erzählt mir von dem typischen freiberuflichen Arbeitstag, wenn man nix zu tun hat. „Klasse. Ich weiß gar nicht, wann ich demnächst mal frei habe." „Warum?" „März bin ich in den Staaten bei Paul. Dann mache ich Bilder mit Lena Gercke, der Sängerin Lena und ganz viele andere Termin drum herum. Ach und für Wincent soll ich auch die Tour übernehmen, aber bisher hab ich noch keine Lust und würde am liebsten irgendwen empfehlen." „Warum das?" „Ich will einen Sommer in good old Berlin verbringen. Auch mal das machen, was du beschrieben hast und wegfahren."
„Ich glaube das Essen ist fertig." „Schon?" schaue ich skeptisch auf mein Handy „Denke ja." sehe ich nur wie er sich vor den Ofen beugt. Neugierig stehe ich auf und wir schauen beide in den Ofen. Ich öffne die Klappe, steche mit einer Gabel in die Lasagne und merke sofort, dass ich noch nicht weit komme. „Nein. Die muss noch." schließe ich den Ofen und setze mich einfach auf die Arbeitsfläche um das Ganze zu bewachen. Felix lehnt sich an seine Spüle und wir schauen uns einfach nur an.
Sein Gesicht ist erst total neutral, dann beginnen seine Augen zu strahlen, dass blau wird heller und am Ende strahlt er mit seinen Augen überein. „Was?" „Nichts." zückt er sein Telefon und macht Bilder von mir. „Einen besseren Platz kannst du dir nicht vorstellen?" „Schon, aber das wäre vermessen." und ich merke wie ich rot anlaufe und ein großer Teil der Wand um mein Herz einbricht. ‚FUCK. Here we go again.'
Das Essen ist super und selbst wenn er es gegooglet hat, find ich es klasse. Während wir Essen sind wir ruhig und reden nicht wirklich viel. Danach setze ich mich wieder auf die Couch. Mit einem Kissen vor der Brust und einem Weinglas in der Hand, habe ich ein Deja Vu an die Nacht im Hotel in Würzburg.
„Ich bin mir nicht sicher ob das so aussehen muss." übergibt er mir ein Glas mit Nachtisch. Ich probiere den ersten Löffel und muss feststellen, dass er es tatsächlich geschafft hat das Tiramisu absolut zu verkacken. „Sorry, aber das hat zu viel Kaffee und hast du Salz und Zucker vertauscht?" „Könnte möglich sein." nimmt er mir das Glas ab und stellt es auf den Couchtisch.
Er rutscht näher an mich heran und ich bleibe ruhig sitzen. ‚Was hat er vor?' schrillen in meinem Kopf jegliche Alarmglocken. Als er das Weinglas ebenfalls auf den Couchtisch stellt und einfach meine Hände in seine legt rast mein Puls und mein Gehirn sendet rote Notsignal Impuls aus. Das Kissen trennt uns von zu engem Körperkontakt, obwohl sich unsere Knie auch berühren. Ich beobachte wie er mit meinem Finger spielt, die zarten Linien der Tattoos nachfährt und mich nach einer halben Ewigkeit anschaut.
„Für was hast du die stechen lassen?" „Ich weiß es nicht. Nicht alle haben eine Bedeutung, wenn man einmal anfängt dann ist es wie eine Sucht." „Was sagt deins?" „44 steht für Neukölln, aber Jay-Z hat auch ein Song dazu." „Dachte ich mir." krempel ich meinen Pullover etwas höher und zeige die nur aus Konturen der anderen Tattoos bestehende 44. „Okay. Die ist tatsächlich schöner." Ich schmunzel nur und er fährt meine 44 ebenfalls nach, was mir eine Gänsehaut über den Körper jagt. Sein Blick sagt mir das er es mitbekommen hat, aber er schreckt davon nicht zurück und ich bin komischerweise ruhiger geworden.
Wir sitzen den restlichen Abend nur voreinander und schaue uns entweder an, er verfolgt die Linien meiner Tattoos, soweit wie sich der Pullover hochschieben lässt, und ich merke wie mein Widerstand ihm gegenüber und der ganzen Situation abschwächt.
——
So meine Lieben,
ein neues Kapitel für euch und ich hoffe ich konnte einige besänftigen. (Samstag und Dienstag wird wohl jetzt meistens ein Upload kommen :) )
Mia wird ab und zu mal über die ein oder andere Stränge schlagen und auch nicht so reagieren wie ihr euch das wünscht. Sie ist einfach etwas vorsichtig mit Felix und ich kann sie da zu 100% verstehen.Da einige gern ein Playlist hätten, hab ich hier mal eine bei Spotify erstellt, ich hoffe das klappt bei euch :) https://open.spotify.com/playlist/1AElWOGQMwSodAWv5LPoIG?si=vcLKz4YPR7etL_K-5M7hBA
Kurze Frag an euch. Was sind eure Lieblings - Gemischten - Hack Folgen?
Frage an euch: nächste Woche Dienstag kommt ein kurzes Füllkapitel.. gleich beide kurzen Kapitel oder erst eins Dienstag und das andere Mittwoch? 🤔
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Blaue Stunde
FanfictionDie Blaue Stunde ist ein physikalisches Phänomen in der Abenddämmerung. In dieser knappen Stunde nach Sonnenuntergang und vor Eintritt der Dunkelheit ist der Himmel schon tiefblau gefärbt, die Umgebung aber noch vom Restlicht erhellt. Wenn sich Tag...