Der Freitag endete mit einer Doppelstunde Zaubertränke. Harry verzweifelte in seiner Gruppe und warf einen hilfesuchenden Blick zu Ron, der jedoch mit Neville und Seamus herumalberte und ihn deshalb nicht sah. Dann suchte er den Blickkontakt mit Hermine. Sie unterhielt sich gerade mit Draco. Sie hatte ihm erzählt, was Draco ihr erzählt hatte. Doch auch das war wieder ein Rätsel für ihn. Plötzlich explodierte etwas neben ihn. Erschrocken wandte er sich um. Theodore Nott war mit Asche im Gesicht beschmutzt und fluchte laut. Die ganze Klasse hatte sich zu ihnen umgedreht. Von der anderen Ecke des Raumes hörte man Slughorn rufen, „Dann beginnt Ihre Arbeit wohl wieder von vorne. Das geht in Ihre Benotung ein. Und jetzt wieder an die Arbeit!" Harry bückte sich, um die Scherben auf zu heben, da hielt ihn jemand am Arm fest. „Nicht anfassen. Ich weiß nicht, was ihr benutzt habt, dass der Kessel explodieren konnte, aber die Substanz könnte extrem gefährlich sein. Besser du berührst sie nicht." Hermine blickte ihn besorgt an. „Was?" fragte Harry verwirrt. „Hat Draco mir gesagt." antwortete sie und wurde an ihren Tisch zurückgerufen. Die Stunde endete und die Schüler machten sich in das Wochenende auf. Draco verließ als Letzter das Klassenzimmer und ging auf sein Zimmer. Er räumte seine Schulsachen ordentlich in seinen Schrank und setzte sich auf sein Bett. Da er sich ausschließlich der Schule widmete und sehr zurückgezogen arbeitete, hatte er bereits alle Hausaufgaben erledigt. Schnell wurde ihm langweilig und er verließ sein Zimmer. Im Gemeinschaftsraum waren alle Sessel belegt. Erstaunlich viele Erstklässler waren in das Haus Slytherin gekommen und das wunderte ihn. Die Sonne schien noch und es war angenehm warm, so entschied er sich, einen kleinen Spaziergang zum Quidditchfeld zu machen. Hufflepuff hatte dort Auswahltraining und er könnte ja ein wenig zusehen. Schließlich wollte er dieses Jahr kein Sucher für sein Haus sein, obwohl es ihm immer viel Spaß gemacht hatte. Es wehte ein leichter Wind und die Sonne kitzelte seine Haut. Es war kaum vorstellbar, dass vor einigen Wochen hier noch eine große Schlacht mit vielen Opfer geherrscht hatte. Alles lag so friedlich da und es war einfach ein perfekter Spätsommerabend. Der Spaziergang tat Draco gut, denn er ließ ihn für ein paar Minuten seine Sorgen vergessen.Langsam wurde es dunkel und Draco machte sich auf den Rückweg. Das Training war spannend gewesen, doch jetzt wo sie fast fertig waren, wurde es langweilig für ihn. So ging er im flotten Tempo Richtung Schloss, doch er hatte es nicht eilig. „Malfoy!" hörte er plötzlich jemanden rufen. Er dachte die ganze Zeit, er wäre allein, da er niemanden gesehen hatte. Erschrocken drehte er sich um. Doch da war niemand. Er taumelte ein paar Schritte rückwärts, bis er einen Widerstand spürte. Doch als er sich umdrehte, sah er niemanden. „Potter!" Harry zog sich seinen Unsichtbarkeitsmantel von Körper. „Wie lange folgst du mir schon?" fragte Draco. Seine Musklen spannten sich an, als Harry so nah vor ihm stand. Automatisch machte er einen Schritt zurück. Harrys Stimme war lauter, als er gedacht hatte, als er sagte, „So jetzt reden wir mal Klartext. Warum meidest du mich und was ist jetzt dein größter Fehler. Es macht wahnsinnig, wenn du in Rätseln sprichst." Harry funkelte ihn wütend an. Draco hielt seinem Blick nicht länger stand und setzte sich auf die Wiese. Er atmete einmal tief durch und überwand sich, ihm in die Augen zu sehen. Harry erkannte Tränen in ihnen. „Du bist so blind, Harry. Immer siehst du dich im Mittelpunkt. Ich habe nie unsere Beziehung bereut. Auch wenn sie unfassbare Schmerzen bedeutet hatte. Sie hat mir fast das Leben gekostet und trotzdem war sie der Grund, wieso ich noch lebe. Aber wenn du sie bereust, dann kann ich das verstehen. Ich hätte auch eine Beziehung mit mir auch bereut." Harry war von seiner Ehrlichkeit überrumpelt und setzte sich neben ihn. „Ich bereue unsere Beziehung nicht. Draco, ich vermisse dich." Nun war Draco von der Ehrlickeit überrumpelt. Die Tränen liefen ihm über das Gesicht, „Nein, mein größter Fehler war meine Trennung von dir. Doch ich habe mich damals dafür entschieden und diese Entscheidung lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Genauso wenig wie die, das Dunkle Mal zu tragen. Harry, ich habe mich verändert. Du bist ein Held, du bist perfekt, du hast jemand besseren verdient. Ich bin es nicht wert. Schau dir Greyster an. Er guckt mich an, als wäre ich eines von Hagrids Geschöpfen. Alle hassen mich hier." „Das ist nicht wahr!" unterbrach Harry ihn. Auch ihm liefen mittlerweile Tränen über das Gesicht. Doch Draco fuhr unbeirrt fort, „Doch Harry, es ist wahr. Ich habe die falsche Seite gewählt. Jetzt muss ich mit den Konsequenzen leben. Tut mir leid, aber ich wäre der letzte, der es verdient hätte, an deiner Seite zu sein." Draco stand auf und wollte gehen, doch Harry hielt ihn zurück. Er stand jetzt ganz nah vor ihm und konnte seinen Atem spüren. Harry bewegte langsam seine Lippen auf seine zu und wollte ihn küssen, doch Draco wandte sich ab. „Wie soll ich jemanden lieben, wenn ich mich selbst hasse?" Die Sonne war untergegangen und Draco ging zurück ins Schloss. Als Draco weg war, fluchte Harry laut auf und trat gegen ein kleinen Stein, der auf seinem Weg lag. Als er in den Gemeinschaftsraum kam, schmiss er sich in einen Sessel vor dem Kamin. Hermine lag in Rons Arm, als Harry sich zu ihnen saß. „Warum ist er so?" seine Stimme war von Wut und Enttäuschung erfüllt. Hermine schaute ihn verwirrt an, „Was ist passiert?" Harry erzählte ihr von seinem Gespräch mit Malfoy und seine Freunde hörten ihm aufmerksam zu. Als er geendet hatte, stöhnte Ron laut auf, „Das ist hart. Er hat voll die Komplexe. Ich hab doch schon immer gesagt, dass er verrückt ist." Hermine verdrehte die Augen, „Mensch Ron, Draco leidet unter Selbstzweifeln und Selbsthass. Er war schon immer sehr sensibel. Denk doch mal nach, er hat sich versucht umzubringen. Es spricht nichts dagegen, dass er es nicht nochmal vesucht. Harry, liebst du ihn noch?" Harry schaute sie mit großen Augen an, „Bei Merlins Bart, Ja. Ich liebe ihn." Sein Herz machte Freudensprünge, als er diese Worte aussprach. Ja, er liebte ihn mehr als alle anderen. Hermine nickte, „Du hast ihn schon einmal gerettet. Dann wirst du es jetzt auch wieder schaffen." Harrys Euphorie verschwand als ihm bewusst wurde, „Aber er lässt mich nicht an sich ran." Hermine schaute ihn ernst an, „Vielleicht nicht dich, aber jemand anderes." In diesem Moment kam Luna die Treppe herunter.

DU LIEST GERADE
Lest we all die unbloomed
FanfictionTeil 2 von "Dunkle Schatten werden uns finden" Harry und Draco wiederholen ihr siebtes Schuljahr. Doch der Krieg hat sie alle verändert und nichts ist mehr so, wie es damals war. (Auch hier kommen wieder negative Gefühle, Selbstmord, -Verletzung, v...