Kapitel 33

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Sie saßen im Hogwartsexpress zurück zur Schule und unterhielten sich angeregt. Nur Draco schaute nachdenklich aus dem Fenster. Luna sah ihn an, wechselte ihren Platz und setzte sich neben ihn, während Ginny, Ron und Harry ausgiebig über die neusten Quidditch-Ergebnisse diskutierten. "Über was grübelst du?" frage Luna. Sie trug die Blumenkrone, die er ihr geschenkt hatte. Draco wandte sich um, schaute ihr in ihre großen Augen. "Wie die Zeit wohl wird. Ich... Wir gehen nur noch ein halbes Jahr auf diese Schule und werden sie dann für immer verlassen. Naja, zumindest als Schüler." Er schluckte und holte tief Luft, "Weißt du, Luna, ich habe diese Schule gehasst und dennoch geliebt. Aber so ist es auch umgekehrt. Die Schule hat mich gehasst, vielleicht tut sie es immer noch." Luna schüttelte den Kopf und Draco musste lächeln, "Aber sie hat mich auch ein bisschen geliebt, zumindest manche. Ich habe mir immer gewünscht, sie zu verlassen und dennoch vermisse ich sie jetzt schon. Ich bin nicht bereit, oder zu bereit. Ich weiß es nicht. Ich habe nicht daran gedacht, jemals an diesen Punkt zu kommen." Luna legte ihren Kopf auf Dracos Schulter, "Ich kann dich verstehen. Ich meine, ich habe noch ein Jahr, aber es gibt so viele Fragen, so viele Unsicherheiten. Aber jedes Buch braucht neue Kapitel, sonst wäre es doch langweilig." Sie leckte sich über die Lippen, "Und ich bin froh, dass du an diesem Punkt gekommen bist, dass du jetzt gerade mit uns im Zug sitzt." Die Landschaft zog vorbei. Luna und Draco schauten zusammen nun aus dem Fenster und schwiegen. Im Hintergrund herrschte ein Chaos aus Quidditch begeisterter Stimmen, die alle zu einem einheitlichen Rauschen verschwommen. Warum war es nicht immer so gewesen? fragte Draco sich. Er hatte das erste mal das Gefühl, dass er nach Hause fuhr und freute sich zum ersten mal, als er das Schloss sah und ohne Zwänge aus dem Zug aussteigen konnte. Endlich verstand er, was Harry ihm immer erzählt hatte. Von dem See, der im Licht des Schlosses glitzerte, oder von den wunderschönen Thestralen, die die edlen Kutschen zogen. Das erste Mal fuhr er mit einem Lächeln im Herzen diesen Weg zum Schloss hoch. Er hielt Harrys Hand, denn trotz alle dem hatte er Angst vor dem, was ihn erwartete.

Sie saßen beim Essen, als ein kleiner Vogel in die Halle flog und auf Dracos Schulter landete, "Robin." sagte er überrascht und lachte, "Du siehst gut aus." Kurz darauf kam Hagrid in die große Halle gelaufen. "Tschuldigung, da ist er einfach weggeflogen. Der kleine Kerl hat sich gut gemacht, ja gutgemacht." brummte der Halbriese. Harrys Augen glitzerten, "Danke Hagrid." Draco wiederholte seine Worte, "Danke Hagrid!" Dieser nickte nur, "Ich übergebe ihn dann wieder ein euch." und ging. Das Rotkelchen begann zu zwitschern, sang ihnen ein Lied. Es schien, als wäre alles gut.

Sie waren fertig mit dem Essen. Gerade als sie die Halle verlassen wollten, rief die Schulleiterin "Mr. Potter?" Harry drehte sich um. "In mein Büro bitte." Sie ging. "Was hast du angestellt?" Draco kniff seinem Freund in die Seite und lachte. Harry zuckte die Schulter, "Ich denke, das finde ich jetzt heraus. Sagst du mir nochmal das Passwort zum Schlafsaal?" Draco schüttelte den Kopf, "Morgen. Gryffindors sind doch nicht erlaubt." Er zwinkerte, Harry schaute ihn verwundert an, "Du schmeist mich also raus?" "Scheint so." Draco lachte, "Es ist das letzte halbe Jahr und wir wohnen danach zusammen. Nutze die Zeit mit deinen Freunden. Mich wirst du so schnell nicht los." Harry küsste ihn, "Dann bis morgen." und ging zum Schulleiterbüro. Er klopfte und ein lautes "Herein" von McGonagalls Stimme drang zu seinem Ohr. Er betrat das Büro und McGonagall lächelte ihn freundlich an, "Ah Harry, schön, dass du da bist. Setz dich doch bitte. Ich dachte, du würdest dich freuen, Kingsley Shacklebold zu sehen." In diesem Moment trat der Zaubereiminister ins Licht, "Harry, schön dich zu sehen." Harry nickte ihm zu, "Ganz meinerseits Sir." Sie lächelten sich freundlich an. "Es tut mir leid, was deinem Freund passiert ist. Wir ermitteln in diesem Fall sehr angeregt und tun alles, dass sich das nicht wiederholt. Aber deswegen bin ich nicht primär gekommen. Du fragst dich sicher, was ich hier mache." Er machte eine kurze Pause, "Stimmt es noch, dass du Auror werden willst?" Harry nickte. "Das ist sehr schön. McGonagall und ich möchten dir einen Vorschlag machen. Da der alte Lehrer in Verteidigung gegen die Dunklen Künste nicht mehr unterrichtet und wir noch keinen neuen gefunden haben, haben wir uns gedacht, ob du nicht übergangsweise als Tutor fungieren möchtest. Natürlich hast du selber Unterricht und viel zu lernen, deswegen würde es in deiner VgddK-Prüfung ein Ohnegleichen geben. Und wir würden dir das bereits in deiner Ausbildung anrechnen. Was sagst du? Du kannst auch erstmal noch eine Nacht drüber schlafen." Harry atmete einmal tief durch, "Ich machs." sagte er ohne lange zu überlegen. "Wunderbar." sagte Shacklebold und er und McGonagall erklärten Harry seine Aufgaben und den Stundenplan.

Als er in den Gryffindorturm kam, setzte er sich zu seinen Freunden ans Feuer. Es war schon spät, weswegen der Gemeinschaftsraum schon leer war. "Warum grinst du so?" fragte Hermine. Aus Harry sprudelten die Worte nur so heraus, als er erzählte, was McGonagall von ihm wollte. "Das freut mich für dich." sagte Ron, Hermine umarmte ihn, "Harry, ich bin so stolz auf dich."

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