Kapitel 15

265 15 0
                                    

Madam Malkin war eine stämmige, lächelnde Hexe, die von Kopf bis Fuß malvenfarben gekleidet war. Ein kleiner Junge mit blassem, spitzen Gesicht stand hinten im Laden auf einem Schemel und hörte die Schneiderin mit jemanden sprechen. Neben ihn stand eine Hexe mit langen schwarzen Haaren und steckte seinen Umhang mit Nadeln ab. Madam Malkin brachte den neuen Jungen ebenfalls mit nach hinten und tat mit ihm das gleiche. „Hallo", sagte der blonde Junge, „Auch Hogwarts?" Der neue Junge stimmte zu. Er hatte schwarze, wuschelige Haare und trug eine runde Brille. Er war auch ein wenig kleiner als der andere, der fröhlich zu erzählen begann, „Mein Vater ist nebenan und kauft die Bücher, und Mutter ist ein paar Läden weiter und sucht nach Zauberstäben. Danach werde ich sie mitschleifen und mir einen Rennbesen aussuchen. Ich sehe nicht ein, warum Erstklässler keinen eigenen haben dürfen. Ich glaube, ich geh meinem Vater solange auf die Nerven, bis er mir einen kauft, und ich schmuggel ihn dann irgendwie rein." Für Außenstehende und sicher auch für den kleinen Jungen musste er unglaublich arrogant und abgehoben klingen, der nichts wertschätzt und einfach gerne angibt. Doch das war er nicht. Vielleicht war er ein bisschen verwöhnt, aber er bemühte sich in diesem Moment einen Freund zu finde. So hatten es ihm seine Eltern vorgelebt. Wer mehr hat, ist mehr wert. „Hast du denn einen Besen?" fragte er deshalb seinen Nebenmann, der dies verneinte. Genau wie die nächste Frage, ob er Quidditch spiele. Der blonde Junge beantwortete seine Frage daraufhin auch, „Aber ich - Vater sagt, es wäre eine Schande, wenn ich nicht auserwählt werde, um für mein Haus zu spielen, und ich muss sagen, er hat Recht. Weißt du schon, in welches Haus du kommst?" Er versuchte alles, um sich gut darzustellen, seine Position auszunutzen, wie seine Eltern es ihm beigebracht hatten. Dabei merkte er nicht, dass er genau das Gegenteil von einen Freund gewinnen tat. Er vergraulte ihn.

Ein paar Tage später begegneten sie sich im Hogwartsexpress wieder. „Stimmt es?", sagte er. „Im ganzen Zug sagen sie, dass Harry Potter in diesem Abteil ist. Also bist du es?" Harry stimmte zu und der Junge stellte sich vor, „Und mein Name ist Malfoy, Draco Malfoy." Er streckte ihm die Hand hin, doch Harry machte keine Anstalten sie zu nehmen. Draco hatte in seinem ganzen Leben immer das bekommen, was er wollte. Außer das, wonach er sich am meisten sehnte, eine echte Freundschaft, und jetzt wurde er abgewiesen. „Ich an seiner Stelle würde mich vorsehen, Potter." drohte er ihm. Doch diese Wut hielt nur kurz. Die nächsten zwei Jahre versuchte er es wieder, Harry Potter als Freund zu gewinnen.

In seinem dritten Schuljahr wollte er nicht mehr Harrys Freund sein. Er hatte mehr Gefühle für ihn entwickelt. Durch Provokation fand er einen Weg, ihm nah zu sein und gleichzeitig seine Maske des kühlen, hetero Slytherinprinzen zu wahren.

In seinem vierten Schuljahr tat er alles, um Harrys Aufmerksamkeit zu gewinnen.

Und in seinem fünften Schuljahr erfüllte sich sein Traum, er hätte sein Leben für ihn gelassen, er hatte sein erstes mal mit ihm, er war das erste mal glücklich gewesen. Und er hatte alles kaputt gemacht. Das sechste Schuljahr war geprägt von seiner Depression, seinem Selbsthass und noch so viel mehr. Dann brach der Krieg aus und er spielte eine Rolle, die er hasste.

Schließlich hatte diese Rolle sein Leben zerstört.Sein letzter Gedanke war:

Erloschen ist das Licht,
und ich vergaß mich,
weiter konnte ich nicht,
trotzdem liebe ich dich.

Lest we all die unbloomedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt