Kapitel 10

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Als Draco aufwachte, überkam ihn eine ekelhafte Übelkeit und sein Kopf fühlte sich an, als würde er jeden Moment zerplatzen. Stöhnend legte er sich auf den Rücken und hielt sich die Stirn. Was war gestern passiert? Das einzige, an das er sich noch erinnern konnte war, dass er Harry und Yuna in 'die drei Besen' gesehen hatte. Doch wie er hierher gekommen war, wusste er nicht mehr. Das ärgerte ihn ungemein, denn was wenn er etwas blödes angestellt hatte? Doch eins war ihm klar, es war definitiv zu viel Alkohol gewesen. Langsam richtete er sich auf und taumelte ins Bad. Er zog sich aus und stieg unter die Dusche. Das kühle Wasser half ihm, seine Gedanken zu ordnen. Nachdem er sich angezogen hatte, ging er in die große Halle, denn er hatte gestern den ganzen Tag nichts gegessen und mit seinem Kater tat Frühstück sicher gut. Er setzte sich auf die Ecke des Tisches und nahm sich etwas Toast mit Butter. Ihm war die Lautstärke deutlich zu hoch, was seinem Kopfschmerz nicht gut tat. Er mied jeden Blickkontakt mit jedem. Da setzte sich jemand ihm gegenüber. Er schaute langsam auf und blickte geradewegs in die hellblauen Augen seiner blonden Mitschülerin, die ihn durchdringend anschaute. „Was gibt's, Stormwind?" flüsterte Draco müde. Sie wandte ihren Blick nicht ab. „Warum war Harry gestern in deinem Zimmer? Ich dachte, da würde nichts mehr laufen." Dracos Augen weiteten sich und eine leichte Panik stieg in ihm auf, „Was soll passiert sein?" Seine Stimme war höher als sonst. Yuna bemerkte dies natürlich, „Du warst ordentlich angetrunken und Harry ist dir hinterher gelaufen. Später sehe ich ihn nur, aus deinem Zimmer kommen." Draco nickte langsam und verdaute die Worte. Dieser blöde Filmriss. Draco stand langsam auf, „Ich habe keine Ahnung mehr." und verließ die Halle. Er brauchte jetzt frische Luft. Kurz bevor er das Schloss verlassen wolle, hörte er seinen Namen. „Draco!" Er drehte sich um und Harry kam auf ihn zu, „Geht es dir besser?" Draco zögerte, „Wie ging es mir denn gestern?" Harry lachte kurz, „Du warst ganz schön voll. Und eventuell hast du dich auch ganz schön übergeben." „Hab ich noch mehr gemacht?" Harry schüttelte den Kopf, „Nein, ich hab dich in dein Zimmer gebracht, du hast sofort geschlafen." Draco atmete erleichtert auf. „Gut." sagte er noch und wandte sich ab. Er wollte gerade gehen, als er sich nochmal umdrehte, „Du solltest mit Stormwind sprechen." und ging. Harry blickte ihm enttäuscht nach. Er hatte gehofft, dass es ein längeres Gespräch werden könnte und, dass er sich an seine Worte erinnern könnte. Aber der Alkohol hatte wieder alles zerstört. Niedergeschlagen ging er zu seinen Freunden, die bereits aßen. Er kaute gerade genüsslich seinen Toast, als Ron in in die Seite stupste, „So, jetzt erzähl mal von deinem Date mit der Blonden aus Slytherin." „Yuna heißt sie." fügte Hermine hinzu. Harry verdrehte die Augen,"Das war kein Date." Ron lächelte, „Jaja, Jedenfalls sieht sie es anders. Sie hat voller Stolz ihrer Freundin erzählt, dass sie mit dir nach Hogsmead geht und sich da ein wenig mehr erhofft. Sie auch eben noch nach dir gefragt." Harry schüttelte den Kopf, doch Ginny mischte sich in das Gespräch ein, „Na, ich hab schon so einige darüber spekulieren hören." Harry schaute sie verwirrt an, „Über was?" Sie zog eine Augenbraue hoch, „Harry, manchmal bist du echt naiv. Sie reden über dich und Yuna. Jeder hier weiß von deiner Vergangenheit mit Draco. Dann gehst du mit einem Mädchen aus, das ganz offensichtlich auf dich steht. Sie glauben, dass du und Yuna heimlich ein Paar seid. Jetzt warten sie bloß auf Dracos Reaktion, denn sie denken, dass du ihn damit nur eifersüchtig machen willst." Wut stieg in Harry auf, „Das ist nicht wahr. Das weißt du." Ginny nickte, „Ich weiß das." Harry legte die Stirn in seine Hände, „Na toll, ein weiteres Gerücht, dass alles zerstören wird. Wenn Draco das hört, dann glaubt er das sicher. Yuna wird es ihm schon glaubhaft machen, wenn es stimmt, was ihr sagt. Warum wiederholt sich alles." Er war wirklich verzweifelt. Ron legte seine Hand auf seine Schulter, „Hey Kumpel, diesmal sind wird es ein happy End geben." Der Montagmorgen brach an. Sie saßen alle konzentriert im Kerker. Es war die letzte Stunde vor Abgabe. Morgen war Helloween, was bedeutete, dass die morgen frei bekamen. Doch eben erst morgen und so brauten sie fleißig an ihrem Trank. Hermine rührte gleichmäßig die blau schimmernde Flüssigkeit in ihrem Kessel, während bei den anderen Gruppen die Hölle los war. Harry stritt sich erneut mit Nott und Yuna warf die falsche Zutat in den Kessel, weil sie nur Augen für Harry hatte. Das Klassenzimmer versank im Chaos. „Noch fünf Minuten." rief Slughorn. Alle Gruppen füllten ihre Brauergebnisse in Phiolen und nach und nach gaben sie diese an ihren Professor. Kurz bevor sie gehen durften, gab Slughorn ihnen noch eine Hausaufgabe, „Bitte informieren sie sich über den Effekt von Drachenleber in Zaubertränken. Wir dürfen diese Zutat nicht benutzen, aber dennoch sollten sie über sie Bescheid wissen." Nach dem Mittagessen stand die VgddK-Stunde an. Greystar stand vor seinem Pult und hielt einen Vortrag über die Arbeit eines Aurors, ehe sie einen Schutzzauber übten. Nach der Stunde rief er Draco zu sich, „Also Mr. Malfoy." Greystar lehnte sich an sein Pult. Der blonde Junge stand unmittelbar vor ihm. Da war ein Funkeln in den blauen Augen des Professors, das Draco nicht deuten konnte. Der Lehrer fuhr fort, „Ich dachte mir, wir wiederholen den Patronus-Zauber in den nächsten Stunden." Draco nickte, doch der Professor schüttelte den Kopf, „Sie verstehen nicht, was ich meine. Kein Todesser hat es jemals geschafft, einen Patronus zu beschwören. Ausgenommen Severus Snape vielleicht, aber der ist ja tot. Ich dachte, es täte Ihnen allen gut, an Ihre schönste Erinnerung zu denken. Aber Sie sind, tut mir leid waren, ein Todesser, wenn Sie also lieber einen Aufsatz schreiben wollen, können Sie gerne die nächsten Stunden in der Bibliothek verbringen. Ich will Sie ja nicht vorführen." Draco hatte das Gefühl, eine Spur von Ironie in dem letzten Satz gehört zu haben. Er schluckte, ehe er antwortete, „Ich glaube Sie verstehen nicht. Natürlich sind Todesser nicht in der Lage, einen Patronus zu beschwören. Wie sollte sie auch, es gibt keine schönen Erinnerungen im Leben eines Todessers. Was ist im Leben eines solchen Zauberers falsch gelaufen, dass er sich dem dunklen Lord anschließt. Falsche Traditionen, Familienehren, der Druck der Gesellschaft, das alles kann einen unschuldigen Jungen, zu einem schandhaften Mann machen. Solange Sie die Schicksale nicht kennen, dürfen Sie nicht alle in einen Topf schmeißen. Ich werde es versuchen, wie die Anderen auch." Sofort bereute er seine Entscheidung wieder, warum hatter er sich so leicht provozieren lassen? Jetzt würde er sich vor seinem Kurs blamieren und Greystar genau das geben, was er wollte. Er wandte sich bereits ab, als Greystar ihn nochmal zu sich rief, „Dürfte ich nochmal ihr dunkles Mal sehen?" Seine Augen wurden weit, als er dies fragte. Draco erschrak, damit hatte er nicht gerechnet. Er schüttelte hastig den Kopf und beeilte sich aus dem Klassenzimmer heraus.

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