„Was müssen wir noch tun?" fragte Draco mehr zu sich selbst, als zu Harry. „Auf jeden Fall das Haus putzen. Wir müssen auch noch Weihnachtsgeschenke für die Weasleys kaufen. Ich muss noch die Unterlagen durchsehen..." „Aber jetzt musst du erstmal durchatmen." unterbrach Harry ihn. Draco drehte sich zu ihm. „Und mich küssen." fügte Harry zurück. Der Slytherin beugte sich zu ihm hinunter und drückte seine Lippen auf seine. Langsam bewegte er sie. Harry erwiderte den Kuss und biss ihm leicht in die Lippe. Er lachte, „Ich geh duschen." Draco nickte, „Viel Spaß, ich räum schon ein bisschen auf." Enttäuscht ging Harry die Treppe hoch. Er hatte gehofft, dass sein Freund gesagt hätte, dass er mitkommen wolle. Aber gut, vielleicht ein andermal, tröstete Harry sich. Er holte sich frische Sachen und Handtücher und ging in Richtung Bad. Nachdem er fertig geduscht war, ging er runter. Er hörte Musik, wo die wohl herkam? In Jogginghose und Socken und einem viel zu großen Pulli stand er im Türrahmen des Wohnzimmers. Ein Flügel stand in einer Ecke des Raumes und Draco saß daran und spielte. Harry kannte das Lied nicht, aber es war wunderschön. Im Rhythmus wippte Draco vor und zurück. Er hatte die Augen geschlossen und seine Finger flogen nur so über die Tasten. Er bemerkte nicht, dass Harry ihm zuhörte. Erst als er sein Lied beendet hatte und Harry leise klatschte, zuckte er zusammen und lächelte ihn an, „Diese Klamotten hätten meine Eltern nie erlaubt. Ich bin immer mit Anzug oder Hemd und Pulli herumgelaufen. Es macht dieses Haus weniger düster, wenn die alten Regel gebrochen werden." Harry kam zu ihm und massierte ihm ein wenig die Schultern, „Ich wusste gar nicht, dass du Klavier spielen kannst." „Das gehört zur klassischen Erziehung dazu." Kurze Stille. „Ich liebe dich, Harry James Potter." Er drehte den Kopf nach hinten, um ihm in die Augen zu sehen. Statt zu antworten, küsste Harry ihn. Als sie wieder in ihre Ausgangsposition gingen, legte er seinen Kopf auf Dracos, „Ich liebe dich auch, mein Schnatz." Draco lächelte, „Mein Schnatz?" Harry sagte kühl, „Na, du bist unglaublich wertvoll und schwer zu fassen, aber ich schaffe es trotzdem jedes Mal. Zudem bist du sehr filigran und empfindlich. Ein Schnatz eben." „Danach gehend müsstest du ja ein Klatscher sein. Alle drehen sich nach dir um und du machst vor niemanden Halt." Jetzt lachte Harry, „Komm wir gehen ins Bett." Er nahm in an der Hand. Zusammen stiegen sie die Treppe hoch. Sie putzten gemeinsam Zähne und während Draco sich wusch, schaute sich Harry nochmal die Bilder an. Seine Finger fuhren dabei über das kleine Buch. Er zog den Pulli aus und legte ihn über den dunkelgrünen Ohrensessel. Das ganze Haus war in schwarz, weiß, grau und dunkelgrün eingerichtet. Es wirkte düster und traurig. Harry hatte das Gefühl, dass das Haus genauso wie Draco unter den Malfoys gelitten hatte. Wahrscheinlich hasste er es deshalb so, weil sie sich so ähnlich waren. Draco kam ins Zimmer, „Links oder Rechts?" Harry, der so auf Dracos Narben fixiert war, schüttelte sich verwirrt, „Was?" Draco lachte, „Auf welcher Seite du schlafen möchtest." Er zuckte die Schultern, „Such dir was aus." Draco kam auf Harry zu. Er schlang seine Arme um seinen Hals und küsste ihn. Harry hatte seine Arme um seine Taille geschlungen und drückte ihn nun sanft in Richtung Bett, bis die Bettkante Dracos Kniebeugen traf und sie der Schwerkraft nachgeben mussten. Harry rollte sich von seiner Brust auf die Decke, „Rechts." sagte er. Draco robbte auf die linke Seite. Sie murmelten sich in die Decke und kuschelten sich eng an einander. Denn es war kalt.
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Lest we all die unbloomed
FanfictionTeil 2 von "Dunkle Schatten werden uns finden" Harry und Draco wiederholen ihr siebtes Schuljahr. Doch der Krieg hat sie alle verändert und nichts ist mehr so, wie es damals war. (Auch hier kommen wieder negative Gefühle, Selbstmord, -Verletzung, v...