Kapitel 50

496 29 0
                                    

Erst nach einer gefühlten Ewigkeit, nachdem sich Itachi und Ayumi aufs Sofa gepflanzt haben, kommt Shizuka zurück. „Wo warst du?", will eine ungeduldige und neugierige Ayumi wissen. Kichernd geht Shizuka einen Schritt zur Seite und zwei Frauen kommen in den Raum.

Mit offenem Mund starrt Ayumi zu den beiden und kann nicht glauben wer da steht. Die eine mit langen, blonden Locken fängt an schief zu grinsen und fragt: „Na? Willst du mich denn gar nicht begrüßen?"

*****

Nachdem die junge Frau das gesagt hat, herrscht eine zeitlang Ruhe und nur das gleichmäßige Ticken der Wanduhr ist zu hören. Mit großen Augen schaut Ayumi zu ihr und fragt leise: „Mei..? Bist du es?" Ihr Grinsen wird etwas breiter und nickend erwidert sie: „Natürlich! Wer denkst du bin ich denn sonst?" Mit einem Ruck steht Ayumi auf. Doch zur Verwunderung aller, rennt sie nicht in Mei's Arme, sondern stürmt an allen vorbei ins Freie.

Leicht verzweifelt schaut Mei ihrer besten Freundin nach und fragt: „Hab ich was falsches gesagt?" „Äh..nein. Glaube nicht.", erwidert Shizuka und will ihrer Tochter nachrennen, wird aber von Itachi aufgehalten, der ruhig sagt: „Wenn ihr jetzt jemand hinterher rennen sollte, ist das Mei. Ich habe da nämlich so eine Vermutung was Ayu-Chan hat."

„Du hast recht! Ich sollte ihr hinterher! Bleibt ihr anderen hier!", kommt es nur von Mei, bevor sie ebenfalls ins Freie tritt. Mit der einen Hand schützt sie ihre Augen vor der grellen Sonne, die erbarmungslos auf sie herab strahlt.

Währenddessen scannt sie ihre Umgebung, kann allerdings eine gewisse Bogenschützin nicht sehen. Wo kann die denn nun so schnell hingerannt sein, fragt sich Mei und läuft einfach erstmal auf den Marktplatz. Dort sieht sie ihre etwas älteren Nachbarn, welche Gemütlich spazieren.

„Entschuldigung! Sie haben nicht zufällig Ayumi gesehen?", will Mei ungeduldig wissen und verlagert ihr Gewicht von dem einen auf den anderen Fuß. Das ältere Pärchen schaut lächelnd zu Mei und hört gespannt ihrer Frage zu.

Als sie den Namen ‚Ayumi' hören blinzeln sie verwundert und der Mann fragt: „Ist die Heldin denn zurück gekehrt?" „Ja. Aber irgendwie ist sie wieder verschwunden und ich kann sie nirgendwo finden...ich mache mir Sorgen..", murmelt Mei deprimiert und senkt leicht den Kopf.

Doch die Frau lächelt Mei nur aufmunternd an und sagt: „Lass doch nicht den Kopf hängen, Kleines. Du kennst unsere Heldin doch am besten. Wo würde sie hingehen?" „Wo sie hingehen würde...? Ahh! Ich hab's!"

Sofort macht Mei auf dem Absatz kehrt und stürmt in eine ganz bestimme Richtung. Doch bevor sie hinter der nächsten Ecke verschwindet, dreht sie sich nochmal um, winkt und ruft dem älteren Pärchen zu:

„Vielen Dank für die Hilfe!" „Nichts zu danken.", kommt es von beiden, ehe sie weiter spazieren. „Da ist die Heldin also tatsächlich nach all den Jahren zurück gekehrt..", murmelt die ältere Frau zufrieden.

*****

Nun weiß Mei ganz genau, wo Ayumi hingegangen ist. Es gibt nämlich nur einen Ort, wo sie immer hin geflüchtet ist, wenn sie traurig war oder Angst hatte. Und zwar ist das die Wiese, wo sie der Bogenschützin damals das Megafon geschenkt hat.

Mit schnellen Schritten läuft die Otoshi zu diesem Ort und kann schon weitem die dunklen Haare ihrer besten Freundin sehen, welche sanft im Wind hin und her wiegen. Synchron zu den Bäumen, welche weit entfernt am Rand stehen und sanft vor sich hin rascheln.

Eine Bogenschützin bei den Aka'sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt