Kapitel 44

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Sunja

Langsam wurde ich wach, streckte mich genüsslich und merkte den leichten Schmerz, der dabei durch meine Muskeln ging. Der Galaxie sei Dank, war der Muskelkater nicht so schlimm, wie ich befürchtete hatte.
Möglicherweise war ich doch nicht so unsportlich, wie ich immer gedacht hatte.

Ich drehte mich auf den Bauch, drückte meinen Kopf in das weiche, warme Kissen und sog diesen unwahrscheinliche schönen, beruhigenden Duft ein, der mich umgab. Es roch nach Regen, Wald, einfach nach Kylo.

Moment … Nach Kylo? Mit einem Mal war ich hellwach, drehte mich um, setzte mich auf und sah mich entsetzt im Zimmer um.

Das hier war definitiv nicht mein Zimmer. Heiß-kalt durchfuhr es meinen Körper, als ich mich an die gestrige Nacht erinnerte. Ich war zu Kylo gegangen, weil ich gespürt hatte, dass es ihm nicht gut ging und dann...

Um alles in der Galaxie, allein bei dem Gedanken daran, was in der letzten Nacht geschehen war, wollte ich dümmlich kichern, während mich  ein heißes Kribbeln durchfuhr und das Gefühl von Glühwürmchen sich in meinen Bauch breit machte.

Ich sah zur Seite, strich über den leere Bettseite neben mir. Kylo war nicht hier, aber wo war er? Hoffentlich war er nicht wieder geflüchtet.

Langsam stand ich auf, nahm die kleine Tagesdecke, welche am Ende des Bettes lag, wickelte mich daran ein und schritt in das Wohnzimmer. Suchend sah ich mich um, doch auch hier war er nicht.

Wahrscheinlich war er gegangen, ehe ich wach wurde, um nicht mit mir darüber reden zu müssen, was geschehen war. Er geht bestimmt davon aus, dass ich nicht mehr da bin, wenn er zurück kommt.
Ich sollte, so schnell es geht, von hier verschwinden, damit es zu keiner unangenehmen Begegnung kommt.

Erst jetzt merkte ich, wie sehr meine Blase drückte und so schlich ich mich in das Bad. Staunend sah ich mich um, dieses Bad war bedeutend größer, als meines. Die Wände waren in grau gehalten, ebenso wie die kleine Kommode und der offene Schrank, in dem einige Handtücher lagen. Auch gab es nicht nur eine Badewanne, die man als Dusche nutzen konnte, sondern gleich beides. Über dem Waschbecken waren eine kleine Ablage und ein Spiegel angebracht, der meinen Blick auf sich zu.

Der Spiegel war zersplittert, so als hätte jemand etwas dagegen geworfen. Verwundert strich ich über die Risse im Glas und schnitt mich leicht dabei. Zischend sah ich auf den kleinen Schnitt im Zeigefinger und fragte mich l, wie eine kleine Wunde so weh tun konnte und warum ich so dumm gewesen war, mit meinem Finger über die Risse zu streichen.

Schnell hielt ich meinen Finger über das Waschbecken, drehte den Wasserhahn auf und ließ das kalte, kühlende Wasser über die kleine Schnittwunde laufen. Seufzend drehte ich den Wasserhahn zu und begutachtete den winzig kleinen Schnitt, der bereits aufgehört hatte zu bluten.

Warum hing hier ein zerstörter Spiegel? Man könnte meinen Kylo könnte es nicht ertragen sich anzusehen. Während ich mich erleichterte sah ich zur Dusche. Ja, eine Dusche wäre jetzt toll, doch ich sollte dazu lieber in mein Quartier gehen. Wer weiß, wie Kylo nach dieser Nacht auf mich reagiert. Allein, dass er ohne mich zu wecken, oder etwas zu sagen gegangen war, sprach doch schon Bände.

Mit meinen nackten Füßen lief ich tapsend zurück ins Schlafzimmer und zog mir die Kleidung, vom gestrigen Tag, wieder an. Warum hatte ich nicht in seinen Armen aufwachen können? Ich fühlte wieder diese merkwürdige Kälte und Leere in mir, von der ich wusste, dass nur Kylo sie vertreiben konnte. Schnell schüttelte ich mich, so als könnte ich damit auch die Gedanken an Kylo abschütteln.

Durch Zufall entdeckte ich meinen Kommandozylinder auf dem Nachttisch, den ich sonst wohl vergessen hätte, nahm ihn an mich und stürmte aus Kylos Quartier. Schnell huschte ich über den Flur, um nicht entdeckt zu werden und ging in mein Quartier.

You are more than your Darkness (Kylo Ren /Star Wars Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt