You are more than your Darkness (Kylo Ren /Star Wars Fanfiction)

Kapitel 85

Sunja

„Sunja bedeutet Kriegerin des Lichts. Es war dir vorbestimmt, diesen Weg zu gehen.
Du hast es nicht verdient, dass meine Dunkelheit dich verschlingt. Du bist frei", seine Worte hallten in meinen Kopf, welcher immernoch nicht im Stande war zu begreifen was eben geschehen war, wieder.

Seine raue Hand hatte eine Spur von Verzweiflung auf meiner Wange hinterlassen. Seine Finger eine Spur von Hoffnung auf meinen Lippen. Dann noch dieser Kuss. Er war so dunkel und hell zugleich gewesen, dass er meinen Verstand in ein verwirrendes Grau gefärbt hatte.

Dieser Kuss. Er war alles und nichts gewesen. So kurz und zaghaft wie der Flügelschlag eines Schmetterlings und doch lag der Geschmack seiner Lippen so schwer auf den meinen, dass ich das Gefühl hatte er würde mich immernoch küssen.

Sein Geruch nach Wald und Regen lag in der Luft vir mir und löste sich langsam und unwiderruflich auf, verschwamm in dem Geruch des Feuers und der Erde um mich herum. Egal wie tief ich die Luft gerade in meine Lungen sog. Es war mir unmöglich seinen Duft zu halten. Er verschwand allmählich genauso wie Kylo gegangen war.

Meine Hand tastete langsam nach meinem Lichtschwert. Verwirrt strich ich über die eingravierten Buchstaben in dessem Griff, welche so im Widerspruch zu dem standen was sich hier abgespielt hatte.
Mein Mund öffnete sich zaghaft, aber schloss sich wieder. Ich wollte etwas sagen, aber ich wusste nicht was. Der Umhang, der Gürtel, alles fühlte sich mit einem Mal so schwer an. Zog mich förmlich nach unten

„Du bist frei", hatte er zu mir gesagt. Warum fühlte sich dann so an als würde eine riesige Last auf mir liegen? Diese drei kleinen Worte hallten durch meinen Körper, welcher sich nicht bewegen wollte. Alles in mir schrie danach ihm hinterher zu rennen. Ihn hinterher zu rufen und damit zu erreichen,  dass er stehen blieb. Doch weder meine Beine noch meine Stimme schien auf mich zu hören. So stand ich wie eine Idiotin bewegungslos und stumm da, sah Kylo dabei zu wie er sich immer weiter von mir entfernte. Er wurde mit jedem Schritt schneller und rannte schließlich in den Wald.
Die Dunkelheit dessen verschlang ihn förmlich, doch seine Aura lag immernoch hell in der Luft um mich herum. Oder war es die Macht, welche merkwürdig um mich herum vibrierte?

Das konnte doch gerade nicht geschehen sein, oder doch? Das war sicherlich nur ein Traum. In Erwartung davon aufzuwachen, kniff ich mir in meinem rechten Arm und zischte leise auf, weil der Schmerz sich zu real für einen Traum anfühlte.

Hinter mir hörte ich vorsichtige Schritte, welche näher kamen. Ein Gemurmel an Stimmen erklang hinter mir. Doch ich konnte mich darauf nicht konzentrieren. Alles Gesagte verschwamm in meinen Ohren zu einem merkwürdigen Singsang. Ich spürte das Band, welches Kylo und mich verbunden hatte stärker als zuvor. Es vibrierte heftig, aber es fühlte sich anders an. Warm. Nein. Unerträglich heiß. Ganz so, als würde es sich nicht nur einfach auflösen sondern verbrennen und das was uns verbunden hatte dabei in Schutt und Asche legen. Doch konnte nicht auch Schönheit aus Asche entstehen, wieder auferstehen, sich neu zusammen setzen? Konnte dieses Band neu geknüpft werden?

Hinter verschwommen Augen erkannte ich Leia. Sie hatte ihren Blick von Kylo abgewandt und lief nun vorsichtig auf mich zu. Ich schloss meine Augen, legte meinen Kopf in den Nacken und ballte meine Hände zu Fäusten. Ich spürte die Menschen um mich herum näher kommen und doch fühlte es sich an als wäre ich hier alleine. Nur ich und das Gefühl, welches er auf meiner Haut hinterlassen hatte.

„Sunja", vorsichtig legte sich eine Hand auf meine Schulter und sofort wusste ich, dass es Ria war, die mit ruhiger und mehr als vorsichtiger, leiser Stimme zu mir sprach.
Erschrocken öffnete ich meine Augen, drehte ich mich zu ihr herum und sah in zwei vor Enttäuschung glitzernde Augen.