Kapitel 61

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Sunja

„Ich weiß, dass ihr mir nicht traut Hux, aber hört mich einfach an. Wenn ihr danach immer noch gehen wollt, werde ich euch nicht aufhalten“, sagte General Organa.  Ihre Stimme hörte sich in meinen Ohren so schwammig und fern an, als wäre ich tausend Meter unter Wasser.

Wie hypnotisiert starrte ich auf die alte Akte, welche nun auf Armitages Schoß ruhte. Dieser bedachte mich mit einem nachdenklichen Blick und  zur Zustimmung nickte ich leicht.

Seine Finger krallten sich an die leicht vergilbte, altmodische Akte. So, als würde er halt darin finden. Langsam schlug er sie auf und strich leicht über das schon gewellte Foto unserer Mutter.

„Vertrauen ist teuer. Vertrauen bezahlt man manchmal mit dem Leben. Genau wie unsere Mutter es getan hat. Sie hat euch vertraut und ihr habt sie und Sunja im Stich gelassen, als sie angegriffen wurden“, sagte er nachdenklich und strich immer wieder über das Foto.

Dieses Bild war definitiv älter, als jenes, welches ich aus der Akte von Hux kannte. Unsere Mutter sah darauf so viel jünger aus. 

Ein ehrliches, leichtes Lächeln zierte ihre sanft geschwungenen Lippen und breitete sich bis zu ihren Augen aus. Diese leuchteten in demselben Grün wie meine eigenen Augen. Die Uniform, welche sie trug und die streng zurück gebundenen Haare ließen ihre Gesichtszüge streng und schmal wirken. Die Ähnlichkeit mit Armitage war deutlich zu erkennen.

„Und ihr könnt mir glauben, wenn ich euch sage, dass mich diese Tatsache bis heute verfolgt“, sagte General Organa eindringlich und erweckte mich damit aus meiner Starre.

Eine kleine Ewigkeit später lachte Armitage leise auf und sprach abwertend: „Da ich eh gerade nicht von hier weg kann, gebe ich euch gerne die Möglichkeit uns eure Wahrheit zu berichten.“

Für einen Moment dachte ich, dass General Organa sofort den Raum verlassen würde. Doch sie blieb still stehen und sah Armitage voller Zuversicht an.

„Eure Mutter. Kara. Sie stand mir sehr nah und es gibt so viel über sie zu erzählen“, begann sie zu erzählen.

Alle Augen waren nun auf sie gerichtet und für einen Moment schien es so, als würde die Erinnerung an unsere Mutter sie schmerzen. Sie zog ihre Schultern hoch und spannte sich so stark an, dass man denken könnte die gesamte Galaxie würde in diesem Moment auf ihren Schultern lasten.

Doch dann richtete sie sich wieder auf, streckte ihren Rücken durch und sah uns an.

„Eure Mutter und ich konnten uns zu Beginn kaum ausstehen. Ich konnte nicht verstehen, warum mir so eine unausstehliche Person als Leibwächterin zugeteilt wurde. Sie war immer so über alle Maßen kontrolliert, penibel und hat mich mit ihrem Ordnungswahn schier in den Wahnsinn getrieben“, sagte sie schmunzelnd und schüttelte zur Unterstützung ihrer Worte leicht mit dem Kopf.

„Mit der Zeit allerdings erkannte ich, was für eine wundervolle Frau sie war. Sie wurde meine Vertraute, meine Freundin.

Wir beobachteten Brendol Hux und seine Arbeit in der Akademie bereits seit langem. Hatten sogar einen Spion eingeschleust, welcher uns mit den neusten Informationen versorgte.

Brendol war besessen von dem Gedanken den perfekten Soldaten zu erschaffen – willenlos, kaltblütig und nur auf den Sieg fixiert.

Zudem sah er zu viele Gefahren darin mit Klonsoldaten zu arbeiten. Sie schienen ihn zu beeinflussbar. Ihr eigener Wille störte ihn.

You are more than your Darkness (Kylo Ren /Star Wars Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt