Kapitel 72 - Hux

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Hux

Mit wütendem Gesichtsausdruck stand Fia vor mir, doch als unsere Augen sich trafen, wich dieser aus ihrem Gesicht.
„Schuhe“, sagte sie und wedelte mit einem Paar schwarzer Hausschuhe vor meiner Nase herum. Diese Frau war eindeutig gestört.

„Was?“, krächzte ich und sah sie entsetzt an.
„Du hast deine Schuhe im Bad vergessen und nun Hände her“, kam es nur von ihr und komplett irritiert sah ich sie an.

„Was willst du? Ich denke, wir sollten Abstand voneinander halten. Es ist besser, wenn du jetzt gehst“, sagte ich trocken und vergrub meine Hand wie ein Kleinkind unter der braunen, weichen Decke.

„Ja genau, damit sich deine Hände entzünden können und es dann heißt ich hätte dich nicht richtig versorgt. Am Ende bekommst du noch eine Erkältung, weil du ohne Schuhe herumläufst. Das kommt gar nicht in die Tüte“, tobte sie und ließ etwas auf den Boden fallen.

Es war ihr kleiner Verbandskoffer und fassungslos sah ich dabei zu wie sie darin herumwühlte, Verbandsmaterial herauszog und sich alles auf meinem Bett fein säuberlich zurechtlegte.

Wie ein Trottel saß ich perplex da, als sie sich neben mich setzte, ihre Hände unter die Decke schob und meine  Hände ergriff. Sanft zog sie diese zu sich und wickelte das Handtuch ab.

„Keine tiefen Schnitte. Das sollte schnell heilen“, kommentierte sie, während sie meine Hände fingerfertig verarztete.

Ich saß immer noch still neben ihr und ließ alles über mich ergehen. Fühlte mich wie eingefroren, war unfähig etwas zu sagen, als sie näher zu mir rutschte. Ich hielt den Atem an, als ihre zarten Finger über meinen Hals fuhren und die Stellen abtasteten, an denen zuvor Damerons Hände zugedrückt hatten.

Konnte sie nicht einfach verschwinden?

In ihren Augen lag so viel, dass ich nicht zu lesen vermochte. Mein Herz sah darin Sehnsucht, Verlangen, Liebe. Doch mein Verstand sah nur Zweifel, Ablehnung und Misstrauen.

Erst jetzt registrierte ich wie nah Fia mir gekommen war. Sie lehnte halb über mir und saß beinahe auf meinem Schoß.
Ohne, dass ich es verhindern konnte, wanderte mein Blick über ihren Körper. Sie trug eine enge schwarze Hose und ein langärmeliges graues T-Shirt, welches an den Schultern dunkler wirkte.

Meine Finger prickelten, als ich meine Hand vorsichtig ausstreckte, die dunklen Stellen berührte und sanft darüber strich. „Ich habe Poe nach draußen begleitet und es regnet gerade“, erklärte Fia plötzlich merkwürdig leise. Um nicht weiter in  Versuchung zu kommen sie anzusehen, schloss ich meine Augen und lehnte meinen Kopf erschöpft gegen die Wand, an welcher mein Bett stand.

„Geht es ihnen gut, Hux?“, entfuhr es Fia mit einer solchen Inbrunst, dass es mich überraschte. Warum sollte sie sich Sorgen um mich machen? So eine Schauspielerin.

Mein Kopf nickte wie von allein und wieder herrschte nur Stille um uns herum.
„Ich kann Poe manchmal nicht ausstehen“, schimpfte sie. Ein hmm kam mir über die Lippen und ich zog meine Augenbrauen hoch, doch mehr tat ich nicht.

„Er ... Er ist so ein Besserwisser und er ... Er hat verdammt noch einmal recht, aber es ist so schwer“, fuhr sie fort. Ich verstand nicht was sie mir damit sagen wollte und so zog ich als einzige Reaktion auf ihre Worte  stöhnend meine Stirn kraus.

„Hux, rede mit mir“, Fias Stimme klang drängend, doch ich ignorierte sie weiterhin. Sie so nah bei mir zu haben, doch sie nicht berühren zu können, brachte mich schier um den Verstand. Und so knurrte ich nur unwirsch mit den Zähnen.

„Oh du bist so ein Arschloch, ich versuche mit dir zu reden und … Und du ...“, schnaubte Fia, setzte sich auf meinen Schoß und nahm meinen Kopf in ihre Hände.

You are more than your Darkness (Kylo Ren /Star Wars Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt