Kapitel 94

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Sunja

Es waren nur wenige Tage vergangen, bis Armitage und Fia einen geeigneten Planeten gefunden hatten. Er war klein und unscheinbaren. Es lagen keine schwierigen klimatischen Bedingungen vor und hatte wenige Einwohnende. Ich hatte unsere Zeit verkürzt. Dieser Gedanke kreiste immer und wieder in meinem Kopf herum. Doch was brachte es uns hier auf den nächsten Angriff zu warten? Wir hatten keine andere Wahl.

Leia und Armitage hatten dafür gesorgt, dass es so aussah, als hätten wir diese Basis evakuieren lassen. Dabei hattem in jedem Frachter nur wenige Personen gesessen. In dem ersten war es Fia gewesen. Sie hatte mit meinem Bruder bis aufs Blut diskutiert, dass sie nicht gehen ,sondern mitkämpfen würde. Dass sie ihn nicht alleine lassen wollte, doch insgeheim wusste sie, dass es richtig war. Sie hatte sogar Matt zu einem Kampf als Beweis für ihre Kampfkünste herausgefordert. Und um alles in der Galaxie. Sie konnte besser kämpfen, als viele von uns, aber durch ihr Bein konnte sie leider nicht lange durchhalten. Matt hatte ihren Stolz bewahrt und den Kampf abgebrochen, weil er angeblich eine Muskelzerrung bei ihr vermutete.

Irgendwann hatte sie nachgegeben. Nun war sie auf dem Nachbarplaneten stationiert, überwachte zusammen mit Ria die Galaxie und leitet die Krankenstation, welche wir hoffentlich nicht auslasten würden. Unsere Verbündeten hatten innerhalb dieser wenigen Tage eine zweite Basis aufgebaut, die nur wenig zu wünschen übrig ließ.

Armitage stürzte sich in die Arbeit, seitdem Fia weggeflogen war. Er versuchte so seine Sehnsucht und die Sorgen zu verdecken, doch es gelang ihm nicht. Inzwischen hatte er Matt an seiner Seite, welcher ein Freund für ihn geworden war. Anscheinend seit einem Abend, an dem beide leicht angeheitert waren. Das hatten beide uns gestern Abend berichtet. Wahrscheinlich erfunden. Nur um mich aufzuheitern.

Denn gestern war auch Ria fortgeflogen. Ob ich jemals ihre kleine Tochter sehen würde? Ob Keth und sie jemals als Eltern ihre Tochter in Frieden großziehen könnten? Dass Leia bei ihr war, machte alles irgendwie erträglicher. Ich betete darum, dass Nexus nichts von unserer zweiten Basis mitbekommen hatte. Wir hatten alle Frachter auf unterschiedliche Planeten bringen lassen. Nur um alle Passagiere, dann bei Händlern mitreisen zu lassen und sie so zur neuen Basis zu bringen.

Chewie grummelte mich wie immer an und hielt mir dabei einen Teller mit Essen unter die Nase. Wenn er so weiter machte, würde ich bald platzen. Rey und die anderen planten immer und immer wieder das morgige Vorgehen. Ich hingegen konnte es nicht mehr hören. Es alle gefühlten zehn Minuten durchzugehen brachte meiner Meinung nach nichts.

Ich stand auf und schlenderte auf unsere Veranda. Von hier hatte man einen wundervollen Ausblick auf die Sterne über uns. Nachdenklich legte ich mich auf die Wiese, nahm mit der Macht einen Stein und ließ diesen über mir schweben.

»Puh. Dieser Moment kommt mir sehr bekannt vor«, mit einem Seufzer legte sich Matt neben mich in das Gras. »Wer hätte ahnen können, dass unsere Reise uns hier her an diesem Punkt bringt.« Ich nahm die Hand meines Freundes und drückte diese kurz.
»Dieser Moment ist der Einzige, an dem ich mich von Früher erinnern kann.« Wehmut streifte für einen Moment meine Gedanken. »Wir werden noch viele neue Momente schaffen. Ich werde da sein, wenn du fällst. Das waren Kajas Worte damals. Und ich werde sie nie vergessen. »Kaja. Ich beneide dich um jede einzelne Erinnerung an sie. Ich wünschte mir, dass ich sie kennengelernt hätte. Was wäre wohl geworden, wenn sie mich damals hätten befreien können?«, Armitage setzte sich elegant neben uns ins Gras. In seiner Hand hielt ein Glas mit brauner Flüssigkeit, die einfach nur wiederlich stank. Allein der Gedanke daran, wie diese Flüssigkeit damals gebrannt hatte, als ich sie vor Wut getrunken hatte, brachte mich zum Würgen. »Dann hättest du nie deinen wunderbaren Schwager kennengelernt«, erwiderte ein amüsierter Kylo. Mit gehobener Augenbraue drängelte er sich zwischen Matt und mir. »Haben wir das Meeting jetzt nach draußen verlegt?«, Keth versuchte zu lächeln, doch es gelang ihm nicht. Bis auf Kylo und mich waren nun alle getrennt von ihren Partnerinnen.

You are more than your Darkness (Kylo Ren /Star Wars Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt