Kapitel 88

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Sunja

Pure Angst peitschte durch meine Venen und verteilte eine schneidende Kälte auf meiner gesamten Haut. Mein Herz raste im Takt mit meines zitternden Körpers. Panisch setzte ich mich auf und sah mich in unserem Schlafzimmer um. Mein Keuchen hörte sich ungesund schnell an und das Gefühl von kaltem Schweiß auf meiner Haut war so überwältigend, dass ich kurz davor war durchzudrehen. Wurde ich verrückt? War das wirklich passiert? Ich war hier in unserem Bett. Kylo lag neben mir und atmete ruhig und beständig, als wäre nichts geschehen. Eine unsagbare Übelkeit überschwemmte mich und ich war mir sicher mich sofort übergeben zu müssen.

Bei dem Versuch aufzustehen und in das Bad zu flüchten, stolperte ich über die von mir achtlos zur Seite geworfene Decke und stieß mit einem schmerzverzerrten Laut meinem kleinen Zeh gegen den Nachtschrank neben mir.

»Deine Körperbeherrschung ist wirklich hervorragend«, Kylos Stimme hatte ein Lächeln inne, für das ich bis zum Ende der Galaxie fliegen würde. Man hörte, dass er glücklich war. Sollte ich es ihn sagen? Von den Alpträumen erzählen? Oder sollte ich es ihm verschweigen?

»Was ist los?«, in nur wenigen Atemzüge war Kylo zu mir gekommen, hatte mein Gesicht in seine großen warmen Hände genommen und musterte mich eindringlich. Es hatte also keinen Sinn, es vor ihm verheimlichen zu wollen. »Albtraum. Ich hatte einen Albtraum. Hoffe ich. Kylo ich habe ihn gesehen. Er hat mir gedroht, dass er ...«, meine Stimme versagte und die Panik von eben droht erneut in mir aufzusteigen. Einzig und allein mich auf Kylos warmen Hände und sein Duft nach Wald und Regen zu konzentrieren, schien zu verhindern, dass dies geschah. »Wir müssen ihn finden und töten, ehe er dir zu Nahe kommen kann«, Kylo ließ seine Worte in einer unheilvollen Stille hängen und mir gefror das Blut in den Adern. Seine Augen waren unheilvoll dunkel geworden und ließen keinen Zweifel daran, dass er Nexus so lange bekämpfen würde, bis er und seine Armee besiegt waren.

»Zusammen werden wir stärker sein, als er. Gemeinsam mit der Ersten Ordnung und dem Widerstand werden wir sie besiegen.« Ich suchte Zweifel oder den Hauch von Unsicherheit in seiner Stimme, doch konnte nicht einmal einen Fetzen davon finden. »Wie kannst du dir da so sicher sein?«, hauchte ich ihm entgegen und versuchte die erneut aufkommende Übelkeit zurückzudrängen.

»Die Macht hat uns zusammen geführt. Die schmerzhafte Leere in meinem Herzen ist nicht mehr da, denn sie ist der Platz, an dem du jetzt zu Hause bist. Es war einfach zu dir zurück zu kommen, weil du schon immer da warst. Zusammen werden wir alles schaffen und nun lass uns zu den Anderen gehen. Sie müssen erfahren, dass Nexus versucht hat dich zu erreichen.«

Lange hatte ich Kylo nicht mehr so entschlossen gesehen. Jede seiner Bewegung strahlte Kraft und Überlegenheit aus. Alles, was ich tun musste, war in uns zu vertrauen und darauf, dass alles gut werden würde. Dass das Schicksal meiner Mutter nicht meines sein würde. Dass sich die Geschichte nicht wiederholt.

Wie in Trance folgte ich Kylo ins Bad und wusch mir mit eiskaltem Wasser mein Gesicht. Es war, als würde ich damit meine dunklen Gedanken und die Angst vor unserer Zukunft wegwaschen können.
Mit tiefen Atemzügen konzentrierte ich mich auf das, was heute vor uns lag. Das erste offizielle Meeting zwischen der Ersten Ordnung und dem Widerstand. Eine Allianz erschien wahrscheinlich nicht nur mir absolut unwirklich und ich war gespannt wie Kylo und Leia diese aufrecht erhalten wollten. Es wäre doch ein Leichtes für Nexus die Erste Ordnung mit Lügen auf seine Seite zu ziehen. Ohne die Erste Ordnung war es unmöglich alleine gegen ihn anzukommen.

Kylo empfing mich mit einem Lächeln, welches feine Falten um seine Augen erzeugte und mich schmelzen ließ. Sein Räuspern holte mich aus meinen Starren. Ich konnte aber nicht anders, als ihn zu bewundern. Ob er überhaupt wusste, wie schön er war?

You are more than your Darkness (Kylo Ren /Star Wars Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt