Kapitel 71 - Hux

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Aus weit aufgerissenen, blauen Augen sah mich Fia erschrocken an. 

Ihr Blick eilte dabei immer wieder zwischen der Jacke in meiner Hand und meinem sicherlich zornig aussehenden Gesicht hin und her. 

Überlegend biss sie sich auf ihre vollen Lippen, welche aus Schreck einiges an Farbe verloren hatten. Ihre magische Anziehung auf mich hatten sie allerdings nicht verloren und so starrte ich auf ihre Zunge, mit welcher sie sich über ihre trockenen Lippen fuhr. 

Nur Fleisch und Blut, Hux, rief ich mich zur Ordnung und konzentrierte ich mich wieder sofort auf ihre gesamte Erscheinung. 

Für einen Moment saß sie ruhig in ihrem Bett, umgeben von den vielen Kissen und dem sanften rötlichen Licht der Lampe, welche ihre engelsgleiche Gestalt sanft erleuchteten. Fia wirkte verloren, einsam und zerbrechlich. 

Schauspielerin, Lügnerin, rief mir meine innere Stimme zu und mahnte mich zur Vorsicht. Und diese schien recht zu behalten, denn nur eine Moment später warf Fia die Decke, welche sie umhüllt hatte zur Seite, sprang auf und starrte mich wütend an. 

„Raus“, knurrte sie mich an, doch ich lächelte nur erhaben, lehnte mich an die Wand hinter mir und ließ meinen Blick über ihren Körper wandern. Sonst schlief Fia immer in einem weiten T-Shirt und einer ausgeleierten, langen Hose, doch ausgerechnet heute trug sie einen seidenen, grünen Bademantel, welcher nur von einem dünnen Gürtel zusammengehalten wurde. 

Ich schluckte hart, als ich sah wie kurz dieser war. Er endete kurz über ihren Knien und gestattet mir einen Blick auf ihre Beine. Wieder fiel mein Augenmerk auf die lange Narbe an ihrem rechten Bein. Woher hatte sie diese Narbe? Ich würde es herausfinden.

Ohne das ich es verhindern konnte, glitt mein Geist ab und beschäftigte sich mit der Frage was Fia unter diesem Mantel trug. 

„Was glotzt du so? Verschwinde, raus hier!“, fauchte sie weiter, doch in ihrer Stimme schwang Angst mit. Ich kannte den Blick in ihren Augen zu genüge. Sie sah mich an wie ein Tier, welches sich zu sehr in die Enge gedrängt fühlte und alles um sich herum wegbiss.

Doch sie würde beißen können so viel sie wollte, diesmal würde ich nicht gehen. 

„Was soll das? Ich will die Wahrheit“, sagte ich mit Nachdruck und warf ihr meine alte Jacke entgegen. Das große Loch in dessen Mitte erinnerte mich schmerzlich an den Tag, an dem sich ein Teil meiner Truppen gegen mich gestellt hatte. Als ich daran dachte, war es für einen Moment so, als würde ich erneut den Schuss gegen meinen Bauch spüren. Kurz zuckte ich zusammen, legte die Hand auf die bereits verheilte Wunde und zog scharf Luft ein. 

Körperliche Wunden verheilen, doch die Narben auf der Seele bleiben. Dieser Gedanke spiegelte einen großen Teil meines lächerlichen Lebens wider. 

Fia fing die Jacke reflexartig auf und legte sie mit einer schnellen Handbewegung auf ihr Bett. Langsam schlich sie seitlich daran vorbei, und blickte zur Tür. Mir war klar was sie vorhatte, doch das konnte sie vergessen. 

In dem Moment, als sie Richtung Ausgang stürmte, stieß ich mich von der Wand ab und eilte ihr hinterher. 

Ich ergriff ihr Handgelenk noch ehe sie den Türgriff herunterdrücken konnte und wirbelte sie zu mir herum. Wütend sah ich sie an, als sie rückwärts lief und so vergeblich versuchte mir zu entkommen. Oh nein, dieses Mal würde sie nicht davon rennen. 

You are more than your Darkness (Kylo Ren /Star Wars Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt