Kapitel 23

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Sunja

Als ich aufwachte, musste ich mich erst einmal neu orientieren. Hoffentlich war alles, was geschehen war, nur ein schlimmer Traum gewesen. Doch als ich die Augen aufschlug und die Männer um mich herum sah, wusste ich, dass Alles wirklich passiert war. Einer der Männer lief auf mich zu und ich sah wie er seinen Mund bewegte, aber konnte seine Stimme nicht hören. Sein Blick jedoch sagte alles, er sah mich an, wie ein Jäger seine Beute. Was hatte das alles zu bedeuten und wo war Claire? Schnell sah ich mich um und erschrak, als mich ihre 2 leblosen Augen anstarren. Ich dachte, sie wollte mich töten und nun war sie selber tot. Hätten sie diese Männer etwa getötet? Ich war verwirrt und Verzweiflung stieg in mir hoch.

Keth würde es bestimmt nicht mehr rechtzeitig zu mir schaffen. War Kylo Ren wirklich in meinen Gedanken gewesen? Nein, ich hatte mir dies sicher, auch wieder nur eingebildet. Keiner würde kommen, um mich zu retten. Erst recht nicht Kylo Ren, denn ich bedeutete ihm nichts, er würde froh sein, mich nicht mehr ertragen zu müssen. Ruhig bleiben Sunja. Du musst ruhig bleiben. Vielleicht gibt es ja doch einen Ausweg.

Der Mann lief auf mich zu und ich rutschte nach hinten, um ihm zu entkommen, doch dann spürte ich einen Felsen in meinem Rücken und wusste, ich konnte ihm nicht mehr entfliehen. Tränen liefen mir unablässig die Wangen herunter und ließen meine Sicht langsam verschwimmen. Er streckte seine Hand noch mir aus, als Reaktion darauf, drehte ich meinen Kopf zur Seite, kniff die Augen zusammen und nahm mir vor auszublenden, was als Nächstes geschehen würde.

Ein Knall erklang, gefolgt von Schüssen und dem Surren eines Lichtschwertes. Ich hatte Angst meine Augen zu öffnen und doch tat ich es. Unweit vor mir stand Keth, der einen Blaster im Arm hielt und damit einen der Männer erschoss. Doch mein Blick ging vor allem zu Kylo Ren, der neben ihm lief. Er schwang sein Lichtschwert und erledigte den Mann vor ihm, innerhalb weniger Sekunden.

Sein Anblick fesselte mich, er wirkte stark, unbesiegbar und majestätisch, als er seinen Gegnern das Leben nahm. Es ging alles viel zu schnell für meinen müden Verstand. Keth folgte dem Sturmtruppler, der zu flüchten versuchte und alles, was man hörte, waren dessen verzweifelte Schreie. Ich wollte mir die Ohren zuhalten, um es nicht zu hören, doch ich war unfähig mich zu bewegen und so starrte ich nur geradeaus.

Ich sah zu Kylo Ren, der auf den Baum zuging, an dem der Mann lag, der eben noch vor mir gestanden hatte. Er ging auf ihn zu, legte seine großen Hände um seine Kehle und würgte ihn. Die beide sprachen anscheinend miteinander, doch was sie sagten, verstand ich nicht. Der Mann grinste nur und ehe ich mich versah, hatte Ren sein Lichtschwert gezogen und es ihm in den Körper gerammt. Ich spürte seine unbändige Wut, wie eine Welle schwappte sie zu mir herüber und drohte meinen Geist zu ertränken.

Während ich ihn anstarrte, lief er auf mich zu, kniete sich vor mich und sah unentschlossen in mein Gesicht. Langsam streckte er die Hand nach mir aus. Sicherlich wollte er mich verletzen, so wütend wie er war. Verzweifelt schloss ich meine Augen, aus denen unaufhörlich weitere Tränen rannen. Ich hörte sein Seufzen und spürte wie er meine Wange berührte, doch anstatt mir weh zu tun, wischte er meine Tränen sanft mit seinem Daumen weg. Ich öffnete die Augen, sah zu ihm und anstatt in seine Maske zu sehen, blickte ich in sein Gesicht.

Immer hatte ich gedacht, hinter seiner Maske wurde sich ein entstelltes Gesicht verbergen, doch das Gegenteil war der Fall. Sein blasses, schmale Gesicht wurde von schwarzen Haaren umrahmt, die ihm leicht vom Kopf abstanden. Ich starrte in seine braunen Augen und musste den Drang widerstehen, die Narbe auf seiner rechten Gesichtshälfte mit meinen Fingern nachzufahren. Er war ohne Zweifel attraktiv. Sofort schimpfte ich mich für diesen Gedanken aus. Ich sollte aufhören so etwa zu denken. Egal was ich für ihn empfand, ich bedeutete ihm nichts.

You are more than your Darkness (Kylo Ren /Star Wars Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt