Sunja
Vier Monate waren seit dem Kampf vergangen. Nach Coles Tod hatte dessen Armee ihre Waffen niedergelegt. Ein Teil der Kämpfer war geflohen und wir hatten sie nicht aufgehalten. Welches Recht hätten wir dazu auch gehabt? Jeder hatte für das gekämpft, woran er geglaubt hatte. Es hatten genug Wesen ihr Leben gelassen. Natürlich liefen wir damit Gefahr, dass jemand weiter führen wollte, was Cole und seine Familie begonnen hatte. Doch dies würden wir nie ausschließen können.
Noch Tage nach dem Kampf hatten wir uns alle schwermütig gefühlt. Es waren so viele gefallen, Familien waren für immer zerstört worden. Wir alle hätten unsere Freunde und Familienmitglieder fast verloren. Wir hatten Leia verloren.
Hätten Leia und Fia sich damit abgefunden zurückbleiben zu müssen, wären wir wohl alle ... Wie so oft verscheuchte ich meine Gedanken daran. Zum Glück war Ria ebenso trotzig wie Armitage. Sie hatte nicht still gesessen und innerhalb eines Tages eine Armee aus den besten Kämpfern unserer Unterstützer zusammengestellt. Als sie erfuhr, wie übermächtig die Armee von Cole war, hatte sie sich mit Leia sofort auf den Weg gemacht uns zu helfen.
Deswegen versuchte ich mich zurückzuhalten, als der kleine Medi Droide erneut um mich herum flog und nervig piepste. »Fia muss das wirklich noch einmal sein? Mir geht es gut. Den Beiden geht es gut.« Fias Blick war fast tödlich, als ich ihre Entscheidung, mich erneut zu untersuchen, infrage stellte.
»Wir sollten kein Risiko eingehen. Du hattest viel Stress in letzter Zeit gehabt«, sagte Armitage entschlossen und starrte ebenso wie Fia auf den Bildschirm vor ihr.Stress gehabt. Zu meinem Leid waren sich Kylo, Armitage und Fia - ach eigentlich alle - einig gewesen. Sogar Matt war zum Verräter geworden und hatte gemeint, dass ich nicht mehr trainieren sollte. Alles was die Herrschaften mir noch erlaubten war zu meditieren und zu spazieren. Was hätte ich also tun sollen? Den ganzen Tag herumsitzen und den Himmel anstarren.
Nach dem Kampf hatten wir jedem Unterstützung versprochen, der im Kampf jemanden verloren hatte. Ihr Tod war vielleicht in mancher Augen ein notwendiges Übel gewesen. Doch für uns stand von Anfang an fest, dass wir niemanden zurücklassen würden. Ich erinnerte mich noch zu gut an Mara. Das Kind, das durch den Krieg ihre Eltern verloren hatte. Jenes Mädchen, dem ich eine neue Beinprothese gebaut hatte. So etwas sollte niemand mehr erleiden müssen.
Viele waren unserem Ruf gefolgt und hatten hier eine neue Heimat gefunden. Männer und Frauen, die ihre Liebsten verloren hatten, verwaiste Kinder. All jene waren hergekommen, um Hoffnung zu finden. Ein Gedanke, der mich erfüllte. Daher half ich jedem, der hier herkam sich zurechtzufinden.
»Ich kann ja immernoch nicht fassen, dass du mich zum Onkel machst«, nuschelte Armitage, doch ich verstand ihn nur zu gut. »Ach herrje, schon wieder diese alte Leier. Und ich kann es nicht glauben, dass ihr hinter unser aller Rücken heimlich heiraten wolltet. Zum Glück konnten Keth und Ria nicht ihren Mund halten«, mit verschränkten Armen funkelte ich meinen Bruder an. Musste aber viel zu schnell die Tränen weg blinzeln, als ich mich an dieses unvergessliche Fest erinnerte. Noch nie hatte ich meinen Bruder so glücklich und stolz gesehen, als in dem Moment als Fia in einem umwerfenden Kleid auf den Altar zugelaufen war, an dem er auf sie wartet. Keth und Ria hatten ebenso an diesem Tag geheiratet. Ihre Tochter hatte sie nur wenige Wochen vorher zu Eltern gemacht. Sie hatten sie Raja genannt. Hoffnung, weil sie ihnen diese gegeben hatte.
»Und wer weiß, wann du mich zur Tante machst«, setzte ich trotzig nach. »Erst Kinder, dann Hochzeit. Wir sind erst wenige Wochen verheiratet. Aber keine Sorge, wir arbeiten daran.« Armitage grinste und Fia schien mit dem Monitor vor sich verschmelzen zu wollen. Ich war dieses Thema sowas von Leid. Ja, Armitage hatte darunter gelitten, als Bastard bezeichnet worden zu sein, aber die Zeiten waren eindeutig vorbei.
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You are more than your Darkness (Kylo Ren /Star Wars Fanfiction)
FanficSeit dem Kampf auf Crait, ist die dunkle Seite der Macht in Kylo Ren stärker denn je. Er will um jeden Preis Rache nehmen - am Widerstand und vor allem an Rey, die ihn so getäuscht hat. Am anderen Ende der Galaxis lebt Sunja. Sie weiß nicht viel...