Nico Schlotterbeck

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Für taniaaa97_ 🤗

"Großer, geh doch schon mal in dein Zimmer, ich komm gleich nach und dann spielen wir weiter ok ?" etwas gequält lächle ich meinen Sohn an, der unbeschwert lachend in sein Zimmer rennt. Warum kann man die Zeit nicht einfach wieder zurück drehen und manchmal selbst wieder Kind sein ? Warum Jonas schon mal ins Zimmer gehen soll, hat einen bestimmten Grund. Nico, mein Mann kommt und geht in letzter Zeit einfach wie es ihm passt. Dabei werde nicht nur ich sondern auch unser Sohn vernachlässigt. Unzählige Termine und unter anderem unser Abendessen nur zu zweit sind von ihm sausen gelassen worden. "Hey Babe." der Freiburger strahlt mich grinsend an. Wortlos drehe ich mich von ihm weg, räume die herum liegenden Legosteine weg und versuche einfach meine Gefühle im Griff zu haben. "Was ist los, warum ignorierst du mich ?" Man kann einen leicht wütenden Unterton bei ihm raushören, was nun endgültig das Fass zum überlaufen bringt. "Ich ignoriere dich also ? Ist das dein verdammter Ernst Nico ? Wirklich ? Fass dir mal bitte an die eigene Nase. Du vergisst jeden und alles in letzter Zeit. Unser gemeinsames Abendessen, das Training des Kleinen. Aber klar ich ignoriere dich. Ich tue ja vieles, aber dir habe ich ja mal gar nichts getan. Genauso wenig wie Jonas und trotzdem bekommen wir beide deine schlechte Laune ab. Nicht nur das sondern auch deine Ignoranz. Aber klar ich bin schuld. Denk mal bitte über meine Worte nach." In diesen ganzen Wochen hatte sich ein unglaublicher Druck aufgebaut, welcher sich gerade Stück für Stück löst. Tränen bahnen sich einen Weg in meine Augen was mir immer mehr die Sicht versperrt. So ist es auch nicht verwunderlich das ich mir meinen großen Zeh am Regal stoße und somit die Kiste mit Legosteinen fallen lasse. "Scheisse verdammt." ist das einzige was ich rausbringen kann bevor ich auf den Boden sacke, mir meinen Zeh halt und einfach meinen Gefühl freien Lauf lasse. "Tania hey." Nico eilt sofort zu mir und geht vor mir in die Hocke. "Hör bitte auf zu weinen." haucht er leise und streicht mir verzweifelt die Tränen aus dem Gesicht. "Ich war ein riesiges Arschloch. Es tut mir so leid. Ich mach es wieder gut, versprochen. Aber hör bitte auf zu weinen. Brauchst du eine Tablette ?" fragt er mich woraufhin ich nicke. Mein Zeh fühlt sich nämlich gar nicht gut an. Schnell hebt mich der Freiburger hoch um mich aufs Sofa zu legen. "Ich hol dir ein Kühlakku und die Tablette. Wenige Minuten später ist er wieder da um mir vorsichtig das Akku hin zu machen und mir die Tablette zu geben. Danach zieht er mich nah zu sich. "Ich bin einfach überfordert gerade. Ich habe das Gefühl es niemandem Recht machen zu können. Ich sitze nur auf der Bank und spiele kaum noch. Jeder will irgendwie etwas von mir aber ich habe keine Chance auch mal mich zu beweisen. Ich bin einfach überfordert." fahrig fährt er sich durch sein Gesicht. "Ich bin dann immer raus und rumgelaufen. Habe meinen Gedanken freien Lauf gelassen. Es hat sich angefühlt als ob ich in einem Film wäre. Ich habe bemerkt wie schlecht es euch beiden in den Momenten mit mir ging aber ich konnte nichts machen. Ich habe nichts geändert sondern habe versucht euch zu helfen, in dem ich nicht so oft in eurer Nähe bin." Erschöpft lehnt er sich zurück. "Warum hast du den nichts gesagt Nico ? In guten wie in schlechten Zeiten, schon vergessen ?" frage ich und fahre vorsichtig durch seine ungerechten Haare. "Ich wollte euch rauslassen und habe euch viel mehr reingezogen als das ich es wollte. Es tut mir so leid." Traurig schaut er zu mir und ich sehe die Ehrlichkeit in seinen Augen. "Kannst du mir verzeihen Tania ?" fragt er leise nach einer kurzen Stille und schaut hoffnungsvoll zu mir. "Rede doch einfach mit mir wenn dich etwas bedrückt. Ich bin deine Frau verdammt. Ich habe mir solche Sorgen gemacht Schatz. Ich..." ich spüre wie sich seine Arme mehr um meine Hüfte schlingen und wie er mich vorsichtig näher zu sich zieht. "Ich liebe dich über alles Tania. Ich verspreche dir, ich bessere mich. Versprochen." sanft küsst er mich auf die Stirn und streicht mir die erneut aufkommenden Tränen weg. "Ich liebe dich auch du Idiot." hauche ich und kuschle mich mehr an ihn. "Mama." Jonas kommt angelaufen und fängt sofort an zu strahlen als er Nico sieht. "Papa." schnell rennt der Vierjährige auf uns zu und klettert umständlich zu uns aufs Sofa. Minutenlang sitzen wir so da und genießen unser Beisammensein. "Spielt ihr jetzt beide mit mir ?" fragt der kleine nach während seine Augen voller Begeisterung strahlen. "Ich komm sofort großer. Mama muss sich ausruhen aber du kannst ja oben schon mal alles aufbauen." Kaum hat der Freiburger zu Ende geredet rennt Jonas schon los. Etwas lächelnd schauen wir uns die Augen bevor er mich liebevoll küsst. "Ruh dich aus. Ich wecke dich wenn es was zu essen gibt." Sanft küsst er mich auf die Stirn bevor er die Decke über mich legt und blitzschnell seine Lippen nochmal auf meine legt. "Jetzt geh schon." schmunzle ich und lehne mich zurück nachdem Nico im Zimmer von unserem Sohn verschwunden ist. Ich bete dass das, was die letzten Wochen passiert ist, uns nicht nochmal passiert. Denn ob ich das nochmal durchstehen kann, ich weiß nicht ob ich die Kraft dazu habe. Ganz ohne ihn könnte ich aber auch nicht, denn dafür liebe ich ihn zu sehr...

Ich hoffe er gefällt dir 🤗

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