Ein kleiner Rückblick zeigt mir, dass Falk neben Luke kniet. Dieser liegt auf der Seite, hält sich den Buch und schluchzt. Vermutlich wegen den Schmerzen, aber ich bin mir sicher auch wegen Damon. Und das obwohl Damon damals sich versprochen hat seinen Kleinen niemals zu verletzen.
Du Idiot! Ich finde dich und dann bringst du das wieder in Ordnung!
Pov Mike
Mit atemberaubender Geschwindigkeit folge ich der dunklen Siluette, die meinen besten Freund darstellt. Leider ist er schneller als ich, weshalb ich Probleme habe mitzuhalten. Doch ich gebe nicht nicht auf. Tief durchatmen. Und jetzt nochmal volle Power. Sobald ich ihn eingeholt habe, kann ich ihn zum stehen bringen.
Leider bemerke ich, dass wir im alten Stadtteil angekommen sind, wo die Häuser dicht nebeneinander stehen, oft haben sie gar keinen Garten, wodurch viele enge Gassen entstehen. Das sind die Stellen, wo die ganzen Absturzkinder sich vollsaufen, Drogen nehmen und wo viele Vergewaltigungen stattfinden. Außerdem liegt hier überall Müll und es riecht dementsprechend.
Mist!
Ich hab mich zu sehr auf die Umgebung fokussiert und habe Damon aus den Augen verloren. Fluchend verlangsame ich mich, doch dann sehe ich im Augenwinkel einen schwarzen Schatten und sprinte volle Power auf ihn zu. Kurz bevor ich ihn erreiche springe ich vom Boden ab und auf die Person drauf. Wir beide rollen über den Boden, doch ich lasse diese Person nicht los."M-Mike, k-keine L-Luft." Verwirrt schaue ich ihn an. Oh. Tatsächlich hatte ich die Person, die zum Glück mein bester Freund ist, im Würgegriff. "Hörst du dann auf wegzurennen?" Ein leichtes Nicken. Zögerlich lasse ich ihn los. Sofort beginnt Damon zu husten und an Luft zu kommen. Mein schlechtes Gewissen versuche ich gerade gekonnt zu verdrängen.
"Okay. Ich glaube, wir sollten über dein Verhalten von vorhin reden", versuche ich ein Gespräch anzufangen, doch mein bester Freund unterbricht mich sofort, "Nicht hier. Irgendwo, wo es besser riecht." Das ist eine gute Idee.
Schweigend laufen wir nebeneinander zwischen den Häusern entlang. An einer breiteren Gasse, wo es nicht stink und wo es auch relativ sauber ist, bleiben wir stehen und lassen uns an der Hauswand entlang auf den Boden gleiten.
"Ich höre?"
"Ich... weiß doch auch nicht so genau. Mit jeder Berührung oder jeden Blick wird mein Verlangen nach seinen Blut stärker. Ich hab einfach keine andere Lösung gesehen, als ihn zu ignorieren... ich wollte ihn nicht anschreien oder schubsen. Schon gar nicht in seiner Verfassung." Seufzend legt er seinen Kopf auf seine Knie. "Die einzige Lösung?! Und wie wärs wenn du es ihm einfach sagst!?" "Ich will nicht, dass er mich als Monster sieht oder Angst hat, dass ich unsere Kinder überfallen, da sein Blut in ihnen ist." Seufzend schließe ich meine Augen und lege meinen Kopf in den Nacken. "Du bist ziemlich anstrengend, weiß du. Warum sollte er sowas denken? Wir sprechen hier immerhin von Luke. Deinen MATE. Derjenige der dich nie als ein Monster gesehen hat, auch wenn es alle anderen getan haben."
Es herrscht eine unangenehme Stille. Ich will zurück. Zu Jimmy. Ich vermiss den Kleinen jetzt schon. Alleine der Gedanke an ihn lässt mich sanft lächeln. Aber nein, ich sitz hier mit einen Vollidioten. Ich gehe aber nur zurück, wenn Damon auch mit geht. Vorher nicht. Ohhh. Ich gab ne Idee.
"Erinnerst du dich noch, als wir auf der Bank beim Krankenhaus saßen? Da habe ich doch gesagt, dass du in letzter Zeit zu wenig Blut getrunken hast. Also lass uns schnell jagen gehen. Und wenn das wirklich nicht helfen sollte, dann gehen wir wieder zu dir nach Hause, erklären Luke die Situation und rufen dann deine Mutter an. Die weiß bestimmt was los ist. Okay? Keine Widerrede!" Zum Glück nickt er langsam.
Immer noch im alten Viertel wandern wir auf der Suche nach Menschen rum. Unsere Kapuzen haben wir uns tief ins Gesicht gezogen, dass man uns nicht erkennt. Es wäre nicht so gut, wenn jemand Damon erkennt und es dann am nächsten Tag in der Zeitung heißt: Besitzer von der Firma 'Dreams' und Millionär Damon Caviness ein blutrünstiger Vampir. Bei der Vorstellung muss ich leicht lachen. Mein bester Freund zieht fragend die Aufenbraue nach oben, doch ich winke nur ab.
Abrupt bleiben wir stehen. Drei Personen kommen uns entgegen. Zwei Mädchen und ein Junge. Ich hoffe wirklich, dass das Damon wirklich helfen wird. "Na los, ich pass auf, dass niemand entkommt."
Schon sprintet Damon los. Er krallt sich das linke Mädchen und drückt sie gegen die Wand. Dann beißt er nicht gerade sanft zu. Nur vom Zuschauen spüre ich schon Phantomschmerzen. Wie am Spieß fängt das Mädchen an zu schreien. Panik ist in ihren Augen zu sehen. Die anderen zwei sind so in Schock, dass sie nur ängstlich zuschauen und nicht wegrennen. Auch ich bin im Schock. Gerade sieht er einfach wirklich aus wie ein Monster. So grob wie er zu beißt und das Blut nicht wirklich trinkt, sondern nur schluckt.
"Damon, du bringst sie um", schhreie ich etwas hysterisch.
Normalerweise bringen wir niemanden um, sondern ändern nur das Gedächtnis von denjenigen. Als die Augen des Mädchen anfangen zu flattern, entscheide ich mich dazwischen zu gehen, doch zu spät. Damon lässt von ihr ab und der leblose Körper des Mädchens fällt zu Boden. Schockiert sehe ich die Leiche an. Dann wandern meine Augen unsicher zu Damon.
Er steht da und starrt die Wand an. Es scheint als würde er mit sich ringen. Dann blitzschnell springt er zu den Jungen, reißt dessen Kopf zur Seite und beginnt ebenfalls wie ein Verrückter ihn auszusaugen.
Ich kann mich nicht bewegen. Seine Aura ist so erdrücken, so gefährlich, so angsteinflößend. Das zeigt mir wieder, wie mächtig Damon eigentlich ist. Ich kann nur da stehen und zuschauen, wie mein bester Freund alle nacheinander auf schmerzhafte Weise umbringt.
Nach wenigen Minuten steht Damon von oben bis unten in blutgetränkt, mit den Rücken zu mir, mitten in der Gasse. Um ihn herum liegen die Leichen. Plötzlich fängt er an zu zittern und schaut auf seine Hände. Dann dreht er auch langsam zu mir um. Seine Augen sind immer noch rot und strahlen Verzweiflung aus. Sein Gesicht ist ebenfalls blutverschmiert.
"E-Es bringt nichts. Es ist immer noch da. Ich weiß nicht was ich machen soll... Ach, verdammte scheiße!" Dann bricht er in Tränen aus. Ist das wirklich das einzige was ihn gerade interessiert? Ist es ihm egal, dass er gerade drei Menschen umgebracht hat?!
So habe ich ihn noch nie gesehen.
Langsam gehe ich auf ihn zu. Meine Hand lege ich vorsichtig auf seine Schulter. "Lass uns nach Hause gehen und Luke alles erzählen. Deine Mutter rufen wir auf den Weg schon mal an. Das ist jetzt die einzige Lösung. Und falls es dich beruhigt. Ich bin mir sicher, dass Luke dich versteht."Keine Reaktion. Nur leises Schluchzen. Nach wenigen Minuten steht er wortlos auf, hackt sich bei mir ein und schweigend laufen wir zurück nach Hause. Da der Weg lang ist, rufen wir nicht sofort seine Mutter an, sondern warten bis Damon sich beruhigt hat.
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1166Wie versprochen ein Kapitel:)
!!!!!!!!!!!!Wichtig!!!!!!!!!!!!
Ich hab Bilder wie die Kinder von Luke und Damon aussehen, wenn sie älter sind. Wollt ihr, dass ich im nächsten Kapitel sie schon vorstelle oder warten bis sie älter sind?
Das wars.👋🏻
Lina Dream
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"Kann es nicht einfach aufhören?" (BoyxBoy)
Fantasy-Abgeschlossen- Luke ist anders als die Anderen. Immer wenn er außer Haus geht oder Leute zu Besuch kommen, hat er einen großen roten Umhang mit Kapuze an. Doch wieso? Wieso wird er gemobbt? Und vor allem wieso wehrt er sich nicht, obwohl er sich we...