ginuwine - pony
Duschen gehen kann ich auch noch Zuhause, sagte ich mir selbst im Inneren, ehe ich die Bettdecke zur Seite schlug und mich aus dem Bett quälte.
Mir tat alles weh, aber das hat sich wenigstens gelohnt jetzt wund zu sein. Trotzdem würde ich meine Sachen nun wieder anziehen und dann verschwinden. Henry hatte es zwar als einer der wenigen Typen geschafft mich die ganze Nacht wach zu halten, aber ich wollte meine eigenen Prinzipien nicht brechen.Ich sammelte meinen Slip vom Boden auf und stieg langsam in diesen hinein. Leicht biss ich mir auf die Unterlippe. Vielleicht waren wir gestern Abend doch etwas zu wild gewesen.
Trotzdem kämpfte ich mich weiter durch und irgendwann war ich auch endlich mal angezogen. Das Kleid anzuziehen hatte ewig gebraucht, da ich mir auch gleichzeitig Mühe gab leise zu sein und möglichst wenige Schmerzen zu spüren.Grob kämmte ich mir mit meinen Fingern die Haare, als ich plötzlich eine Stimme hinter mir hörte.
Fuck, fuck, fuck.
"Wenn du schon am frühen Morgen so gut aussiehst, könnte ich dich glatt wieder nehmen", sagte Henry mit einer kratzigen Morgenstimme. Seine Worte ließen tatsächlich die Anspannung von mir abfallen. Im Gegensatz zu anderen Männern, störte es nicht mal, dass ich gerade dabei war zu gehen. Lieber überschüttete er mich nochmal mit einem - mehr oder weniger - Kompliment.
Langsam drehte ich mich herum zu dem Blonden und sah ihn noch einmal an mit einem kleinen Grinsen."Aber wir wissen beide, dass du jetzt wund bist wegen meiner hervorragenden Leistung." Mein Grinsen verstarb. Eigentlich hatte er ja Recht, aber das wollte ich definitiv nicht wahrhaben.
"Jaja, du bist der Profi. Schon verstanden. Ich hatte schon Bessere, also fahr' mal wieder etwas zurück."
"Ich auch."
Mein Ego wurde verletzt. Meine ganze Ehre wurde gerade von mir zwei Worten seinerseits zerschmettert.
"Wie auch immer", sagte ich nur und schnappte meine kleine Tasche, ehe ich möglichst normal zur Tür lief. Klar, es war definitiv nicht einfach, aber ich wollte ihm nicht Recht geben müssen. Hinter mir hörte ich nackte Füße auf das billige Laminat treffen und direkt griff ich nach dem Türgriff. Ich musste hier weg, bevor ich meine Prinzipien noch breche. Die Regel, nie wieder mit einem meiner Sexpartner zu reden, hatte ich soeben schon missachtet.
Plötzlich wurde ich am Handgelenk gegriffen und gegen den Schrank neben der Tür gedrückt. Erschrocken schnappte ich nach Luft. Wie automatisch sah ich kurz an Henry herab. Er war noch immer nackt.
"Schau nicht so. Da ist nichts, was du gestern nicht schon angefasst und verwöhnt hast." Offensichtlich machte Sex ihn selbstsicher. Er wirkte gestern schon arrogant und als hätte er eine zu gesunde Portion Selbstbewusstsein abbekommen. Doch das war keine Entschuldigung dafür jetzt so offen mit mir zu reden, nur weil wir einmal im Bett waren. Ich habe nämlich keine Lust auf offene Gespräche, weshalb ich meine Augen verengte. Mein Blick ging absichtlich an ihm vorbei, nur damit er nicht denky, dass ich weich bin. Da irrt Henry sich nämlich gewaltig.
"Mhh der Schreibtisch. Schöne Erinnerungen nicht?" Schon wieder! Er tat schon wieder mich einweichen, indem seine Worte die Geschehnisse von gestern versuchten in meinen Kopf zu quetschen. Leider klappte das und unabsichtlich knickten meine Beine kurz ein. Ich selbst war wie gelähmt und konnte kein Wort mehr sagen. Es funktionierte einfach nicht. Ich mach mir nicht mal die Mühe ihn von mir zu stoßen.
Henrys heißer Atem traf auf meine Lippen und plötzlich schüchtern sah ich hoch in seine Augen.
"Was willst du?"
Irgendwie hatte es in meinem Kopf fieser und direkter mit mehr Selbstbewusstsein geklungen. Aber nichts war von meiner sonstigen Art da.
"Dir einen Vorschlag machen."
"Aha und welchen abgefuckten Vorschlag willst du mir jetzt bringen?"Es war kaum auszuhalten. Ich wurde wütend von der Wortwahl her, aber meine Stimme klang wie eine unschuldige kleine Katze, welche gerade nach Futter miaute. Für meine Verhältnisse klang ich viel zu - ich wollte es nicht wahrhaben - süß.
"Unverbindlicher Sex - ohne Gefühle und Verpflichtungen. Einfach nur Sex und am besten oft", unterbreitete mir Henry seinen Vorschlag. Seine dunkelbraunen Augen blitzten erwartungsvoll auf. Es wäre mir ein Leichtes seine Erwartungen innerhalb nur weniger Worte komplett zu zerschmettern. Doch interessierte mich viel mehr, warum ich mich auf sowas einlassen sollte. Wenn ich will bekomme ich sicher auch von anderen Typen was ich will. Vielleicht wäre das nicht so gut wie der Sex mit Henry gestern, aber es würde eben auch ohne ihn gehen.
"Oh ja und du gehörst mir während des Deals. Ich will am Ende keine Krankheiten und ich gehöre dir, damit du ebenso wenig keine bekommst. Warum du nur mit mir ficken solltest? Ganz einfach - unser Sex war verdammt gut und du weißt, dass ich dir nicht hinterher renne wie manch andere One Night Stands."
Beinahe hätte ich auf gelacht und gesagt, dass er mich verarschen will. Doch offensichtlich wollte Henry das nicht. Er meinte es vollkommen ernst. Dieser Blick erlaubte definitiv keinen Spaß. Ich verkniff mir also mein Lachen. Natürlich hatte Henry Recht, als er sagte, dass ich mir keine Sorgen machen müsste, über Typen die mir hinterher rennen.
"Dann kann man aber gleich eine Beziehung führen?"
"Nein. Ich binde mich nicht. Genauso wenig wie du. Ich habe aber keinen Bock drauf der Dritte an einem Tag zu sein, der dabei ist es dir dann zu besorgen."Ich verdrehte meine Augen und hatte keine Lust mehr auf diese Diskussion. Wir beide wussten, dass ich es machen würde. Henry war sich seiner Wirkung auf Mädchen bewusst und nutzte diese geschickt. Meine Handgelenke drehten sich aus seinem Griff und ich stieß den nackten Henry etwas zurück.
Nackt. Oh Gott. Er sollte sich echt was anziehen, wenn er versucht mich ernst anzusprechen. Jetzt wo es mir wieder richtig bewusst geworden ist, dass er nackt da stand, konnte ich sein Angebot plötzlich nicht mehr ernst nehmen. Eben hatte ich alles ausgeblendet und diese Augen haben Bände gesprochen, aber jetzt ging das nicht mehr so gut.
Ich lief zum Schreibtisch und suchte einen kleinen Zettel, ehe ich meine Nummer rauf schrieb.
Schon wieder hatte ich meine Regeln gebrochen und zwar alle. Jede einzelne."Ich bin dabei. Schreib' mir", sagte ich schließlich und überreichte ihm den Zettel, ehe ich wieder zur Tür ging. Ich wollte vorhin schon gehen, aber jetzt habe ich mich herumreden lassen für eine Abmachung.
"Perfekt. Vielleicht sieht man sich ja noch auf dem Campus."
Sicher nicht, aber es war besser, wenn er das nicht wusste. Trotzdem lächelte ich nur, ehe ich dieses Zimmer eilig verließ.
A/N:
Der Beginn von dem Chaos wurde hiermit besiegelt.
Was sagt ihr zu dem Deal?
Wieso möchte Henry nicht, dass sie mit anderen schläft?

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Playgirl
Teen Fiction❝I feel your nails in my back❞ Leya Mawson kommt zu jeder Party. Bei ihr kann Mann nur eine Sache erlangen: Sex. Am nächsten Morgen ist sie verschwunden und meldet sich bei ihren One Night Stands nie wieder. Sie hat keine Lust auf eine feste Bindung...