don't play - halsey
"Du hast was gemacht?", fragte Lucie mich komplett schockiert, während sie ihr an dem Strohhalm nippte, der in ihrer Eisschokolade steckte. Leicht verdrehte ich meine Augen fuhr mir durch meine Haare, während ich mir mit der Gabel ein Stück meiner Torte in den Mund schob.
"Verurteil mich doch nicht so mit deinem Blick und Ton", verließ es mehr als genervt meine Lippen. Schon über eine Stunde - während unsere Freistunde und Pause - nahmen wir das Thema Henry und den Deal bis ins kleinste Detail auseinander. Langsam konnte ich seinen Namen nicht mehr hören und egal wie oft ich ihr unsere getroffene Vereinbarung erklärte, umso mehr schockiert wirkte sie, obwohl das keine Überraschung mehr sein sollte."Der Deal ist mir egal. Es ist deine Sache, aber ihm verdammt nochmal was über dein Alter vorzulügen ist dumm. Was ist, wenn er das herausfindet? Dann wars das mit eurer seltsamen Vereinbarung."
Vielleicht hatte Lucie da einen Punkt gefunden, aber im Prinzip war es mir egal. Wahrscheinlich ändert der Deal absolut nichts in meinem jetzigen Leben.
"Ja, na und? Wir ficken nur und lieben uns nicht. Wenn man Gefühle hätte, wäre lügen scheiße, aber so ist es egal. Dann mach' ich danach einfach weiter wie immer. Jetzt reicht es auch mit dem Thema."
Meine Tonlage war angespannt und ich wollte nicht mehr. Lucie sah nur ein Thema, den Rest hatte sie vergessen. Lieber würde ich mich mal über sie unterhalten, aber da gibt es nicht mehr viel zu sagen. Lucie hatte keinen Lover, war nicht verliebt und hielt sich aus jedem Drama raus. Doch das war okay. Manchmal würde ich mit ihr tauschen wollen, für die Schüler in der Schule unsichtbar sein wollen. Es war nicht immer leicht mit meiner Art zu leben.
"Okay gut. Wir müssen sowieso gleich langsam zurück zur Schule laufen. Unsere Mittagspause und die Freistunde ist gleich vorüber", lächelte meine beste Freundin versöhnlich. Ich erwiederte entschuldigend für meine schlechte Laune und spürte mein Handy leicht vibrieren in meiner Hosentasche. Innerlich hoffte ich, dass es Henry war, denn so wie ich gerade drauf war könnte Entspannungssex gut tun.
"Du kannst heute alleine zurück zum Schulhof gehen. Ich habe absolut keine Lust auf Mathe."
Ein warmes Lachen entkam Lucie, ehe sie ihre Eisschokolade auslöffelte und mich nochmal anlächelte. Sie verabschiedete sich kurz, bevor sie aufstand und ihr Geschirr in eine kleine Ablage stellte. Wir bezahlten immer abwechselnd und heute war wohl ich dran. Schnell aß ich das letzte bisschen Erdbeertorte auf, ehe ich das Geld auf den Tisch legte und verschwand.
Jetzt hatte ich auch endlich die Zeit zu sehen wer mir schreibt. Meine Lächeln verschwand, als ich sah das Mum mir geschrieben hatte. Ehrlich gesagt habe ich auf Henry gehofft, denn unsere letzte Begegnung war bereits fünf Tage her. Er hatte aber offenbar viel zu tun, da er Prüfungen schreiben wird. Natürlich verstand ich das, aber dann so einen Deal vorzuschlagen war doch einfach nur dämlich. Wenn er keine Zeit hat, habe ich keine Lust hingehalten zu werden. Zur Not suche ich mir doch wen anders, um etwas Spaß zu haben. Henry muss es dann nicht wissen.
Ich habe dir eine Arbeitsstelle neben der Schule besorgt. Du musst Verantwortung übernehmen.
Meine Mutter konnte es einfach nicht lassen. Sie wusste, dass ich ein freies, unbekümmertes Leben lebte und offensichtlich wollte sie es umkrempeln. In letzter Zeit stritten wir uns besonders darüber und ich wusste nicht mehr was ich noch sagen soll. Für sie habe ich sowieso schon alles an meiner Ehre verloren.
Trotzdem machte es mich wütend, dass sie versuchte hier mein Leben zu bestimmen. Vielleicht hatten wir alle paar Probleme als Familie, aber deshalb sollte sie mich nicht gefälligst irgendwo bewerben. Und jetzt hatte ich den Job noch an der Backe.Mehr als nur angepisst wählte ich einfach ihre Nummer, ehe ich den Button zum Anrufen betätigte.
"Was soll die Kacke, Mama?"
Vor anderen Leuten sagte ich immer Mutter, aber privat war sie schon immer Mama. Es ist mir egal, was Leute drüber denken, aber ich musste sie jetzt auch nicht so ansprechen wie Amerikaner - Mum.
"Ich habe genug von dir. Ständig schwänzt du die Schule und jetzt musst du lernen Verantwortung zu übernehmen. Du bist 18 Jahre alt, meine Liebe. Bald hast du dein Abitur in der Tasche und danach stehst du auf eigenen Beinen mit weniger Unterstützung. Wenn ich dich erwachsen behandeln soll, dann benimm dich bitte auch so."
Alles wie immer. Es gab keine neuen Argumente, aber das wunderte mich tatsächlich nicht. Ihre Art mit mir zu reden zeigte doch, das ich kurzgefasst einfach eine Enttäuschung für sie bin. Doch selbst wenn es so ist, kann ich nicht einmal ordentlich mit ihr diskutieren. Sie sagte jedes Mal das Selbe, redet mir was von Verantwortung und schafft es selbst nicht mal irgendwann bei mir und meinem Bruder Zuhause zu sein. Diese Ironie ist doch wirklich herrlich.
"Jaja okay. Und wo und was soll ich jetzt genau machen? Wenn ich wirklich muss, will ich da nicht auftauchen und fragen was meine Aufgabe ist", versuchte ich möglichst freundlich in den Hörer mit ihr zu sprechen. Es war echt schwer mich freundlich zu geben. Innerlich war ich kurz davor ihr den Kopf abreißen zu wollen sobald ich Zuhause bin, aber ich gab mir Mühe mich einmal kooperativ zu stellen. Es war kein Leichtes so zu tun, als hätte ich tatsächlich Bock darauf. Aber am Ende werde ich sowieso nicht da auftauchen und dann bin ich ganz schnell wieder heraus aus dieser dummen Idee von Verantwortung. Das habe ich schon mal getan, als sie mir einen Job aufbrummen wollte. Nur leider bin ich absolut faul.
"Du wirst auf einen 13 Jährigen aufpassen, während die Eltern zwei Wochen im Urlaub sind. Ab und zu ist auch der große Bruder da, aber dieser ist momentan sehr beschäftigt und kann nicht oft da sein. Familie Ford freut sich dich heute schon zu empfangen."
Mit diesen Worten legte meine Mutter einfach auf. Sie gab mir nicht mal mehr die Chance zu diskutieren oder zu widersprechen, was ich einfach nur frech fand.
A/N:
Ich weiß, dass das Kapitel an sich nicht so viel Spannung enthält. Doch ist es wichtig.
Was denkt ihr darüber, dass sie einfach einen Job aufgebrummt bekommt?
Hat Lucie Recht mit der Lüge über das Alter?
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Playgirl
Teen Fiction❝I feel your nails in my back❞ Leya Mawson kommt zu jeder Party. Bei ihr kann Mann nur eine Sache erlangen: Sex. Am nächsten Morgen ist sie verschwunden und meldet sich bei ihren One Night Stands nie wieder. Sie hat keine Lust auf eine feste Bindung...