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still be friends - g-eazy

"Ach so perfekt. Nur weil du Henry heißt, kannst du dich nicht in mein Leben einmischen", entgegnete ich nur und musterte ihn einmal von oben bist unten. Wie vorhin schon bemerkt, sah er alles andere als scheiße aus, was es auch so schwer machte mich nicht gleich an ihn zu schmeißen.
Tatsächlich gehörte ich genau zu dieser Sorte Mädchen, welche das durchaus mal bei Typen tat. Nur heute schien ich noch nicht betrunken genug, um die Aktion durchzuführen.

"Doch offensichtlich kann ich das. Schließlich habe ich vor weniger als zwei Minuten meine Meinung kundgetan", sagte er arrogant und warf einen Blick auf diese sündhaft teure Uhr. Ich stöhnte nur genervt auf und war tatsächlich kurz davor diese Konversation wegzuwerfen. Auf Henrys Lippen lag ein schelmisches Grinsen und er setzte sich schließlich vor mir auf die Treppen. Misstrauisch und doch zu ihm hingezogen beobachtete ich jede einzelne kleine Bewegung seinerseits. Der Junge holte eine Schachtel Zigaretten aus seiner Jackentasche und beachtete mich garnicht weiter. Zwar war ich mehr als nur genervt von seiner Art, weil er mir stand halten konnte, aber seine Ignoranz passte mir auch nicht.

Das Klicken vom Feuerzeug riss mich aus meinen Gedanken und ich verfolgte den Qualm in die kühle Luft impor steigen. Schnell bemerkte ich, dass das definitiv keine Zigaretten hier waren, die Henry sich gerade in die Lunge ballerte. Es war Gras und so wie es roch, verfiel ich gleich ins Land der Träume. Aber natürlich konnte sich ein Typ wie er nur das Beste vom Besten holen.

Plötzlich drehte er sich um. Die Augen des Blonden trafen direkt auf meine und schneller als die Polizei erlaubte drehte ich mich weg. Nicht das er denkt, ich beobachte ihn. Nein, das tue ich definitiv nicht.
Ich doch nicht. Eingeschnappt sah ich also in eine komplett andere Richtung als er. "Ich habe gemerkt, wie du meinen Rücken durchstarrt hast. Mir ist klar, dass ich heiß bin, Kleine. Aber hier, beruhig' dich mal wieder", hörte ich seine dunkle Stimme wieder. Sie wirkte beruhigend und langsam schielte ich wieder herüber zu Henry.

Der reiche Junge hielt mir seinen Jibbit mit weit ausgestrecktem Arm entgegen. Sein Grinsen ging von einem Ohr zum anderen. Es entblößte förmlich seine schneeweißen, durchaus perfekten Zähne. Kein Mensch kann so perfekt aussehen, auch er hat sicher seine Makel. Jeder hat Makel und nur weil man diese hat, ist man ja nicht automatisch hässlich.

"Ich weiß, dass du den Joint willst. Spiel dich jetzt nicht so auf." Offensichtlich verdrehte ich meine Augen beinahe, sodass ich Angst hatte sie gleich im Kopf hinten fest stecken zu haben. Doch ließ ich mich erweichen. Der Arsch hatte Recht. Trotzdem noch selbstbewusst und mit einer gewissen Arroganz im Blick setzte ich mich zu ihm. Bevor sich Henry das Ganze anders überlegen konnte, riss ich ihm den Joint aus der Hand. Alleine, weil er auf mich gewartet hatte, hatte er sicher so viel verschwendet.
Ich setzte den Jibbit an meine Lippen und zog einmal stark daran. Der Qualm fand direkt den Weg in meine Lungen und nur langsam stieß ich ihn wieder heraus. Fasziniert sah ich den kleinen Wölkchen hinterher, die sich zunehmend verzogen.

"Wie alt bist du?"
"22, du?"
Die kleine Notlüge würde sicher nicht wehtun.
"23."

Ich musste mich zusammen reißen ihn nicht sofort auszulachen. Es war klar woher er das Geld hatte. Wahrscheinlich hatte Henry Daddy's Firma übernommen und protzte nun mit seinem Vermögen. Dabei hatte der Blonde keinen Anteil an seinem eigenen Ruhm. Schmunzelnd nahm ich einfach noch einen Zug und überließ ihm den Rest. Ich spürte in der Kombination mit Alkohol schnell etwas. Sobald ich jedoch nicht getrunken habe, könnte ich mir die Birne aus dem Kopf kiffen, wenn Geld da wäre.

"Und wie heißt du?"

Mein Blick flog belustigt zu Henry herüber. Hatte er meinen Namen noch nicht zufällig mitbekommen? Habe ich meinen eigenen Namen nicht schon erwähnt? Ich hatte keine Ahnung, aber es war lustig wie interessiert er daran war einige Dinge über mich heraus zu bekommen. Jedoch konnte ich Henry das definitiv nicht verübeln. Ich war reizend gekleidet, jung, attraktiv und hatte definitiv einen tollen Charakter. Von meinen Eigenschaften und mir selbst war ich fest überzeugt.

"Leya...Mawson", beantwortete ich ihm dann die Frage nach kurzer Stille. Ich war zu beschäftigt damit in diesen Augen zu versinken. Oder ich war einfach nicht mehr ganz bei Verstand. Henry grinste frech und holte noch einmal seine Schachtel heraus, um einen erneuten Joint heraus zu fischen. Ich staunte nicht schlecht. Wenn ich zählen könnte, würde ich wissen wie voll die Packung war, aber leider waren Mathe und Zahlen keine Stärken meinerseits.

"Noch einen?" Ich zuckte mit den Schultern und nahm ihm den Joint ab, ehe ich diesen zwischen meine Lippen steckte. Mit meinem eignen Feuerzeug zündete ich mein Lebensglück an und direkt inhalierte ich den Rauch wieder. Henrys Augen wanderten über meinen Körper, doch ich sah es nicht ein mich zu verstecken.

Grinsend sah ich ihn an. "Hast du Spaß mich anzusehen?" Ich wusste, dass ihm gefiel was er sah. Ich wusste, dass er ein verrücktes Kopfkino hatte. Alles war an seinen Augen zu lesen. Er war fasziniert und sah beinahe besessen von mir aus.
"Also beschweren kann ich mich nicht", antwortete er ruhig und ich machte mir nichts daraus. Stattdessen rückte ich einfach ein Stück näher an ihn heran. Mit kühler Hand übergab ich ihm schließlich den Joint.
Unsere Augen trafen erneut aufeinander und plötzlich spürte ich zwei Herzschläge auf einmal. Einmal war da mein eigentlicher Herzschlag und meine Mitte vernahm ich dazu auch noch deutlich.
Henrys Blicke waren mehr als nur intensiv, ich nicht mehr bei Verstand und verrückt nach Sex. Anders konnte man die Situation zwischen uns gerade nicht beschreiben.

Ich bemerkte aus dem Augenwinkel, wie er den Stümmel vom Jibbit verschwendete und einfach lieblos wegschmiss. Doch schneller als ich reagieren konnte griff seine Hand in meinen Nacken. Wir saßen sowieso schon verdammt nahe aneinander und es brauchte nicht einmal viel. Seine Lippen pressten sich verlangend auf meine und ich schloss direkt meine Augen. Mit der entfachten Leidenschaft erwiederte ich und meine Händen vergruben sich wie automatisch in seinem blonden Haar.
Henry schob seine Hand leicht um meinen Hals, anstatt sie ewig in meinem Nacken ruhen zu lassen. Mit etwas Druck brachte er mich dazu mehr einzuknicken und mich noch mehr ihm hinzugeben. Und da saßen wir, wild knutschend auf der Treppe.

A/N:

OOF. Was anderes kann ich gerade nicht sagen.

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