Playgirl

❝18❝

ariana grande - thank you, next

Augenblicklich stolperte Henry einen Schritt nach hinten. Offensichtlich hatte er nicht mitbekommen, dass ich in irgendeiner Art seine Aktion mitbekommen habe. Woher sollte er sowas auch merken, wenn er doch gerade dabei ist Spaß mit seiner Ex zu haben? Jedes dumme, kleine Kind sollte schon gelehrt bekommen, dass Sex mit der Ex oder dem Ex sicher keine praktische Sache ist. Die Person, welche dein Leben schon längst verlassen sollte, würde es nur wieder durcheinander bringen.

Seine Lippen öffneten sich ein Stück weit, während seine Augen sichtlich geweitet waren. Diese braunen Augen schienen erst die Verwirrung wieder zu spiegeln, doch der Blonde wollte mir irgendetwas sagen, entschied sich jedoch dagegen. Die Spannung zwischen uns beiden war kaum auszuhalten, sie baute sich weiter auf und ließ mich schwerer atmen. Ehrlich gesagt hatte ich etwas mehr als nur ein nervtötendes Schweigen gehofft. Nicht mal seine Augen spiegelten mir eine Antwort darauf wieder. Er hatte seinen Blick mir wieder verschlossen. Gar nichts ließ sich erschließen. In dem Moment konnte ich nichts deuten und ich hasste es. Ich wollte irgendwas hören, auch wenn nur Blicke reichen würden. Offenbar hatte Henry andere Pläne bekommen und wollte versuchen zu tun, als sei es ihm egal. Doch war es das, wenn er mich eben angesehen hatte, als sei er aus allen Wolken gefallen? Und wieso machte ich mir überhaupt Gedanken darüber, was er denkt? Eigentlich sollte es mir egal sein, doch das war es nicht. Mein Ego und Vertrauen, in einer seltsamen Weise, war durch die Aktion gekränkt.

"Wie auch immer. Ich komme sowieso erst nächste Woche zum Babysitten. Die Woche weiter Zeit mit dir verbringen zu müssen, spare ich mir lieber."

Meine Lust ihm Dinge an den Kopf zu werfen machte einfach keinen Spaß, wenn keine Antwort zurück kam. Sich gut zu streiten und eine Diskussion führen zu können, funktioniert nur mit gegenseitigem antworten. Aus seinem unbrechbaren nichts sagen könnte kein Gespräch entstehen. Außerdem war ich müde und hatte deshalb keine Lust mehr darüber zu diskutieren. Wahrscheinlich würde es nicht mal etwas bringen sobald die Diskussion beginnt. Weder der Deal, noch der Sex mit der Ex oder mein Sex mit seinem besten Freund würde dadurch ungeschehen werden.
Ohne noch lange zu warten verdrehte ich meine Augen über seinen plötzlich verstummten Mund, ehe ich einfach die Tür schließen wollte.
Genau in diesem Moment schob sich sein Fuß dazwischen. Henry drückte die Tür wieder auf mit einer Hand und wollte offenbar sein Schweigen brechen.

"Entschuldigen bringt mir nichts mehr. Das mit mir und ihr ist jetzt passiert und ich kann dir nicht sagen, was in mich gefahren ist. Es war nie meine Absicht dich in irgendeiner Art zu verletzen. Ich sehe doch ein, dass ich Scheiße gebaut habe."

Diese Ehrlichkeit in seinen Worten wollte ich ignorieren und stattdessen wollte ich weitere Gründe in der Tonlage finden um ihn hassen zu können. Doch genau er musste mir jetzt das Gegenteil erzählen, was nicht bedeuten würde, dass ich jetzt trotzdem wieder mit ihm ins Bett hüpfe sobald er mir nur wieder schöne Augen machte.
Ich wollte die Sache nur beenden und nur weil er meinte, dass es nie seine Absicht war, würde ich nicht direkt so tun, als wenn es ihn überhaupt interessiert hat. Hätte es das, hätte er das nicht gemacht sondern sich einfach wie ein normaler Mensch an Regeln gehalten. Regelbrecher hin oder her, aber seine eigenen Regeln, welche andere Leute mit einbeziehen, sollte man dann wenigstens halten können. Das ist das Mindeste, was er bitte tun soll.

"Was erwartest du jetzt von mir, Henry? Soll' ich dir wieder in die Arme und auf den Schwanz springen? Das kannst du vergessen. Du hattest selber nur diese eine Regel aufgestellt und diese gebrochen. Wenn du weißt, dass du noch an jemanden hängst, dann fängst du gar nicht erst an so einen Pakt zu schließen. Das ist wortwörtlich unter der Gürtellinie. Sorry, aber für sowas verschwende ich weder meine Zeit noch möchte ich mich in Zukunft damit beschäftigen. Typen wie du sind es einfach nicht wert", antwortete ich und versuchte mich mit den Beleidigungen im Zaum zu halten. Möglichst reif versuchte ich alles auszudrücken, was ich gerade konnte. Mehr fiel mir dann aber auch nicht zu dem ganzen Thema ein.

Henry biss sich fest auf die Unterlippe, sodass er kaum zu merken schien wie diese begann leicht zu bluten. Als er es tat, leckte er sich das Blut langsam einfach von den Lippen - so als sei es nichts und gleichzeitig ein Versuch der Verführung. Die Art wie der junge Mann mir dabei in die Augen sah, ließ mich schneller atmen. Langsam wurden meine Knie weich, was mich nicht davon abhalten sollte diese Schwäche für ihn zu verstecken. Seine Blicke waren trotz dieser grässlichen Situation weiterhin intensiv auf mich gerichtet, als gäbe es niemand anderes - doch das alles war eine Illusion meines Körpers. Ich wäre niemals die Einzige für irgendwen und mein Plan war das auch nicht. Ich liebte meine Freiheit, weshalb ich mir mit dem Pakt selbst schon ein Bein gestellt habe.

"Ich bin übrigens nicht mit Mila zusammen. Ich empfinde auch nichts mehr für dieses Mädchen, es war für mich eher wie so ein Abschluss."

Meine Ahnung warum er mir das mitteilte war genauso groß wie mein Penis - nicht existent. Die ganze Situation war viel zu sinnlos zwischen uns beiden. Wenn wir uns jetzt schon nicht zusammenreißen zu können, würde es bei einem Neustart sicher nicht besser werden. Selbst wenn Henry einen haben wollen würde, würde ich diesen meiden. One Night Stands sollten wie Ex-Freunde behandelt werden - aus dem Leben schmeißen und weiter leben. Vielleicht war zwischen dem Älteren und mir mehr als nur ein One Night Stand gewesen, aber der Deal würde mich nicht davon abhalten genau das Selbe mit ihm zu tun.

"Du schläfst also mit ihr, um mit ihr abzuschließen? Wow, sehr logisch. Und weißt du was? Es ist mir egal. Wir hatten nur Sex und das Einzige was du an mir verletzt hast war mein Ego, aber keine Sorge...Shaun hat die kleine Delle an Kränkung ausgebügelt." Mit diesen Worten kickte ich gegen seinen Fuß, um diesen so aus der Tür zu bekommen. Ich ließ Henry jetzt keine Worte mehr, sondern knallte die Tür zu. Spätestens am nächsten Montag würde ich ihn wiedersehen und dann wäre es nur noch eine Woche. Danach müsste ich Blondie nie wieder sehen.

A/N:

Folgt mir gerne, wenn ihr Updates vielleicht schneller mitbekommen wollt. Manchmal braucht Wattpad einige Minuten <3

Leya hat es nicht ausgesprochen, aber der Abschluss sollte bei ihm angekommen sein.

Gibt es noch Hoffnungen für #lenry?

Wie wird die nächste Begegnung wohl ablaufen nachdem sie ihm dermaßen die kalte Schulter gezeigt hat?