mgk - glass house
Schweißgebadet setzte ich mich auf und hatte das Gefühl die Schmerzen zu spüren. Mein Kopf pochte stark, während mein Magen sich umdrehte. Diese Schmerzen waren unglaublich, weshalb ich erschrocken nach Luft schnappte. Mit zittrigen Fingern fasste ich mir an die Stirn. Die kleine Narbe war kaum bemerkbar und dennoch da.
Plötzlich riss sich die Tür zum Zimmer auf.
Erst jetzt fiel mir auf, dass ich keine Ahnung hatte wie ich hierher gelangt bin. Vorhin bin ich doch auf dem Sofa eingeschlafen, weil der Film super langweilig war, den Killian da ausgesucht hat. Livia war die erste, die eingeschlafen ist, aber wenigstens weich auf seiner Brust.
Wenn ich später nicht bei der Hochzeit dabei sein darf, schmeiß ich den Kuchen auf beide.Meine Gedanken blieben nicht lange sonderlich glücklich, denn im nächsten Moment spürte ich meine Atemnot. Die Tränen hatten nicht aufgehört über meine Wangen zu rollen, während die Kopfschmerzen massiver wurden. Ich zog die Beine an meinen Oberkörper und hielt mir meinen Kopf. Ein stummer Schrei verließ meine Kehle. Mein Körper fühlte sich gelähmt an, ich war noch immer in meiner Traumwelt gefangen.
"Hey, hey, hey...Leya", vernahm ich nur leise eine Stimme. Als ich aufsah kroch ich erschrocken zurück im Bett. Vor mir saß Jonathan. Sein Gesicht verwandelte sich von besorgt zu einem teuflischen Grinsen. Panisch kroch ich in die letzte Ecke des Bettes, auch wenn das meine Falle sein würde. Jeder andere Weg wäre zu nahe an ihm dran. Fest presste ich mich an die Wand, während er auf mich zu rückte."Verschwinde!", schrie ich verzweifelt auf. Jona soll aus diesem Raum raus. Er soll verrecken und sehen, ob jemals jemand um ihn trauern möchte. Jeder hat sich von ihm abgewandt, weil er ein Monster ist. Ich war dumm, verliebt und habe nicht gesehen was er ist. Für ihn war ich nur ein billiges Spielzeug mit einem Aussetzer, der behoben werden musste.
"Du kannst mich nicht vergessen, Honey. Das weißt du. Ich bin immer in deinem Kopf und egal wie viel du auch trinkst und rumfickst - ich bin da." Meine Finger gruben sich tief in meinem Haar und in der Hoffnung in die Realität zu kommen, zog ich an ihnen. Alles in mir schrie nach Befreiung von diesem Arschloch.Plötzlich kletterte er ganz nahe ins Bett zu mir herein. Seine Hände umfassten mein Gesicht bestimmend.
"Leya! Ich bin da..hörst du? Ich bin da." Ich hielt meine Augen gesenkt und merkte schnell, dass das niemals ein Satz wäre, den jemand wie er sagen würde. Als ich aufsah war da plötzlich Henry. Zumindest ging ich davon aus, denn meine Sicht war vollkommen verschwommen. Doch erkannte ich diese dunklen Augen und hellen Haare trotz der Dunkelheit.
"Henry..", verließ es leise meine Lippen und der Junge nickte. Seine Lippen verzogen sich zu einem beruhigenden, sanftem Lächeln. Von dem süffisanten Grinsen von Jona war nichts mehr zu sehen. Er war wie weggeblasen. In dem Moment fühlte es sich an, als sei Jonathan nie existent in meinem Leben gewesen. Als hätte er mir nicht ein wunderbares kleines Wesen entnommen und mich danach mit meinem Kummer alleine gelassen.
"Ich bin da..das war nur ein Hirngespinst. Egal, was du gesehen hast, es ist nicht hier."Erleichterung machte sich zunehmend in mir breit, ehe mein Kopf vor Erschöpfung gegen Henrys Brust fiel.
Langsam rückte der Junge neben mich und langsam glitt er tiefer. Hingelegt zog er mich sanft zur Hälfte auf sich.
Seine Arme umfassten meinen Körper stark, während ich mich Schutz suchend an ihn heran presste.
Meine zittrigen Finger krallten sich hilfesuchend in sein T-Shirt. Mir war es egal, wenn ich jetzt nicht sonderlich stark wirkte. Henry verurteilte mich nicht und ich wusste so sanft wie er gerade war, würde er das auch nicht nochmal in der Zukunft aufrollen. Zumindest solange nicht, wenn ich nichts erzählen möchte.
Doch eins ist mir kläglich bewusst geworden. Jona steckt immer noch in meinem Kopf und egal wie sehr ich ihn verdrängen würde, ich kann ihn nicht vergessen.
Die Worte dieser Einbildung eben haben mir klar gemacht, dass ich mit jemanden darüber reden muss. Noch nie habe ich es gewagt vor einer Person auch nur annähernd seinen Namen in den Mund zu nehmen. Damals haben mich einige Leute gefragt, was wir jetzt sind, aber was er mir angetan hat, habe ich in mich hinein gefressen.Henrys eine Hand vergrub sich leicht in meinem Haar, während wir einfach schwiegen. Nur vorsichtig sah ich herauf zu ihm und augenblicklich fühlte ich mich schlecht in ihm so ein schrecklichen Menschen gesehen zu haben. Das Ereignis ist einfach schon zwei Jahre her und nur in dem ersten Jahr hatte ich diese Alpträume. Nur selten und vereinzelt sind sie nochmalige aufgetreten aber in keinem habe ich jemals so genau alles nachempfunden wie eben. Ich hatte einen großen Teil durch meine Kopfverletzung an Erinnerungen daran verloren, aber er wollte mich leiden lassen. Jona hatte es mir nicht vergönnt eine psychische und physische Pause einzulegen. Jedes Detail hatte er mir erzählt. Wie ich geguckt, geschrien und gehandelt habe. Er war ein Psychopath.
"Es tut mir leid, dass ich eben so von dir zurück gewichen bin. Ich hatte einen Alptraum von jemanden", murmelte ich leise und direkt sah Henry mich ungläubig an. In seinen Augen spiegelte sich die Verwirrung.
"Dafür musst du dich nicht entschuldigen. Wer auch immer Jona ist, sobald wir den sehen, schlag ich den zu Menschenmus. Ich muss nicht mal wissen, was er getan hat, aber dein Leiden habe ich gesehen", hauchte er mit Vorsicht in der Stimme. Henry wusste, dass er sich gerade auf dünnem Eis bewegte und genau deshalb sprach er mit mir so rücksichtsvoll.
Gleichzeitig wurde mir auch klar, dass ich geschrien haben muss. Vielleicht habe ich wirklich komplett gesagt und geredet wie geträumt.
Leise klopfte es an dem Türrahmen. Ein müder Killian stand dort und rieb sich die Augen. "Ich habe Schokolade für dich. Das ist die, die ich am Liebsten esse", verließ es seinen Mund und der Jüngere kam auf mich zu. Henry warf ihm einen dankbaren Blick zu und ich streckte meine Hand nach der Tafel aus. "Danke, Killian. Mir geht es Dank deiner Schokolade sicher bald besser."A/N:
Danke für die 40k und 240 Follower. Kuss geht raus :)
Kurze Ansage:
Wenn ihr psychische Probleme habt, bitte fresst nicht alles in euch rein. Sucht euch Hilfe bei einem Therapeuten oder einfach jemanden, dem ihr vertraut. Falls ihr nicht in der Lage seid über eure Sorgen, Probleme etc. zu reden, sucht euch wenigstens ein Ventil. Zeichnen der Gefühle, Schreiben für euch oder sonst was.Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen :)

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Playgirl
Teen Fiction❝I feel your nails in my back❞ Leya Mawson kommt zu jeder Party. Bei ihr kann Mann nur eine Sache erlangen: Sex. Am nächsten Morgen ist sie verschwunden und meldet sich bei ihren One Night Stands nie wieder. Sie hat keine Lust auf eine feste Bindung...