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parents - yungblud

"Und es gibt keine Chance, dass ich das jetzt nicht machen muss?", hakte ich nochmal nach. Noch immer war ich dabei mich zu beschweren und auch, wenn es schon zu spät war. Meine Mama fuhr mich bereits zu dieser Familie, wo ich auf diese Rotzgöre aufpassen muss.

Ich hasse Kinder, außer meinen Bruder. Der ist cool.

"Nein. Du machst das und lernst langsam auf eigenen Beinen zu stehen."

Angepisst verdrehte ich die Augen und verschränkte die Arme vor der Brust. Meine Augen starrten einfach nur auf meine roten Sneaker. Gelangweilt drehte ich die Musik im Auto lauter, während ich versuchte meine letzten Sekunden in Ruhe zu genießen.

Als ich aus dem Fenster sah bemerkte ich die Gegend. Die Häuser waren groß und definitiv war hier die reiche Gesellschaft unterwegs. Die saßen in ihren fetten Hütten und schenkten sich jeden Abend ihr Gläschen Champagner ein. Diese Vorstellung klang auch für mich ganz reizend, aber von anderen alkoholischen Getränken wird man doch schneller betrunken.

"Wir sind da." Meine Mama hielt vor einem Haus, welches keine Villa wie die anderen war. Es ähnelte eher einem größeren Familienhaus. Trotzdem konnte ich erkennen wie viel Geld die Familie hatte. Der Bau war ausgefallen und das bisschen Garten, was ich sehen konnte, schien sich in die Unendlichkeit zu ziehen. "Die Familie Ford hat zugestimmt, dass nachher dich einer von ihnen nach Hause bringen wird. Wie du weißt habe ich dann bald Nachtschicht", lächelte sie mich an und ich erwiederte etwas verkrampft.

Perfekt. Dann können die erstmal direkt sehen, dass ich bloß normal bin und das ist sicher lustig für die Leute, die ganz oben stehen. Seufzend strich ich eine Haarsträhne hinter mein Ohr. Ich wollte es ungerne zugeben, aber langsam wurde ich nervös. Mit einem leisen Räuspern versuchte ich dieses ekelhafte Gefühl wegzubekommen.

"Ich weiß, dass dir dein Job nicht passt, aber vielleicht macht es am Ende doch mehr Spaß als erwartet. Du hast in den letzten zwei Jahren viel machen können, was du willst, aber jetzt brauchst du Struktur. Das hier ist nur zu deinem Besten."

"Ist gut, Inana. Nur weil du etwas für mein Leben willst, will ich es noch lange nicht, aber vielleicht gebe ich einem kleinen nervigen Bengel mal die Chance. Wenigstens ist er kein Kleinkind mehr, dem man den Arsch abwischen müsste", sagte ich genervt, ehe ich aus dem Auto ausstieg. Kurz winkte ich meiner Mutter nochmal zu, ehe ich mich gänzlich umdrehte. Ich lief auf das Haus zu und bevor ich klingelte, strich ich die rote Bluse zurecht, die ich anziehen sollte. Dadurch sollte ich vorbildlich wirken und nicht so, als wenn mein Leben aus feiern, Typen und Sex besteht.

Schwer seufzend klingelte ich an der Haustür und ich erlaubte mir einen schnellen Blick uf mein Smartphone. Es würde sicher niemanden stören. Als ich jedoch Schritte hörte, steckte ich mein Handy direkt weg. Die Tür wurde schwungvoll geöffnet und ein großer Kerl, mittleren Alters öffnete die Tür. Er sah noch ziemlich jung aus und das ließ mich darauf schließen, dass er jung seine Kinder bekommen hat.

"Herzlichen Willkommen Frau Mawson. Bevor Sie herein treten, würde ich es Ihnen direkt anbieten uns zu duzen, wenn das okay ist. Ich bin Adrian." Diese Freundlichkeit in seiner tiefen Stimme klang ehrlich und auch seine Augen leuchteten fröhlich. Dieser Mann strahlte mir so eine angenehme Art aus, dass in mir der Wunsch aufkam auch einen Vater zu haben, der genauso ist.

"Schönen guten Tag. Für mich ist duzen vollkommen in Ordnung. Ich bin Leya", lächelte ich nett. Ich wollte nicht unfreundlich mit ihm reden, wenn Adrian mir so nett entgegen kam. Er fuhr sich durch die dunkelblonden Haare und deutete mit einer Handbewegung, dass ich herein kommen könnte.

Direkt ergriff ich die Chance und betrat das Familienhaus. Augenblicklich zog ich meine Jacke aus. Adrian war so höflich und nahm mir diese ab. Total aus der Bahn geworfen von der Offenheit, die mir ohne Vorurteile entgegen kam, schlug ich Wurzeln an den Füßen. Die Familie hatte keine Ahnung wie ich sonst drauf war und es tat ganz gut.

"Meine Frau grüßt dich sicher auch gleich. Du weißt sicher wie das ist sich ewig fertig zu machen. Solange kannst du dir die Schuhe ausziehen und unser Sohn Killian müsste dann auch kommen."

Eine wahrhaftig perfekte Familie.
Mutter, Vater, Kinder.
Und alle lieben sich noch immer, denn in der Tonlage wie Adrian über seine Frau sprach hörte es sich vollkommen danach an.

Ich nickte leicht und zog mir meine Schuhe aus, wobei ich die Koffer merkte, welche hier im offenen Flur standen. Meine Mutter hatte mir ja erzählt, dass sie offensichtlich etwas Urlaub machen und genau deshalb bin ich jetzt hier.

"Wir haben hier einige Regeln. Du kannst eigentlich alles machen, was du willst, aber gehe nicht einfach in das Zimmer unseres großen Sohnes, außer er erlaubt es dir. Außerdem musst du mit Killian etwas aufpassen. Er verlässt sein Zimmer selten und wenn nur für Süßes. Er muss lernen nicht mehr so viel zu essen, weil wir sehr auf gesunde Ernährung achten. Sonst kannst du eigentlich alles hier machen. Falls du mal zu müde bist, um nach Hause zu gehen, kannst du in einem Gästezimmer schlafen."

Die Regeln klangen simpel und ich fühlte mich Killian schon verbunden. Wenn ich Zuhause sein musste, kam es selten vor, dass ich meinen Raum verließ. Wenn ich nicht feiern kann, will ich auch keine Spiele mit meiner Mutter spielen, wie sie es sich wünscht.

"Tut mir leid, dass ich dich warten lassen habe, Schätzchen", vernahm ich eine Stimme von oben und direkt sah ich zu den Treppen. Eine wirklich wunderschöne Frau kam die Treppen herunter. Ihre hellen blonden Haare hingen glatt über den Schultern und sie wirkte, als könnte sie alles tragen. Ihr Selbstbewusstsein sprühte förmlich aus ihr heraus und ihre Kleidung schmeichelte ihrem Körper perfekt. Die braunen Augen blickten mich willkommen an.

"Das ist in Ordnung. Ich bin Leya", begrüßte ich sie und anstatt meine Hand zu greifen, zog sie mich direkt in eine Umarmung.

"Es freut mich dich kennenzulernen. Ich bin Jenna, aber wegen mir verpassen wir noch unseren Flug. Ich hoffe, wir sehen uns gesund in zwei Wochen wieder. Wir müssen jetzt aber. Entschuldige uns, aber du bist ja nicht alleine hier. Henry kommt nachher auch kurz vorbei."

Henry, Henry? Unmöglich, doch fragen konnte ich nicht mehr, denn da eilten Adrian und Jenna schon aus der Tür.

A/N:

Ihr habt ein klein bisschen Familie von Henry kennengelernt.

Wie wird Killian sein?

Was haltet ihr von Jenna und Adrian? Alles fake oder echt?

Wie wird die Begegnung mit Henry?

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