labrinth - jealous
Direkt drehte er seinen Kopf herum. Der junge Mann fuhr sich durch die blonden Locken und seine Miene erhellte sich. Augenblicklich setzte Henry seinen einen Fuß heraus aus dem Bus. Er deutete dem Busfahrer, dass er hier bleiben würde und schon fuhr dieser mit den eingesammelten Leuten los. Unsere Augen begegneten sich. Immer weiter verlor ich mich in den kastanienbraunen Augen, welche nur so hell durch die scheinende Sonne schien. Leicht biss ich mir auf die Unterlippe, um die Nervosität los zu werden.
"Leya? Ich dachte wirklich, dass ich dich bis Montag nicht wieder sehe", klang er deutlich erfreut. Der Student vergrub seine großen Hände - oh Gott der Gedanke, was diese alles tun konnten, war zum verrückt werden - tief in seinen Jeanstaschen. Ich hasste mich, dass meine Wut sich nicht zeigen konnte, aber wenn ich in Rage bin, würde ich auch nicht mal annähernd zuhören.
Vorsichtig tat ich zwei Schritte und direkt merkte ich, dass ich ihm dadurch auf den Pelz gerückt war. Es war eher eine unbewusste Handlung gewesen, wodurch wir jetzt nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren.
"Ich habe mich auch nicht hier erwartet, aber ich habe mit Lucie geredet und dann bin ich einmal im Leben den Rat meiner Mutter gefolgt", gab ich zu und versuchte so zu tun als wäre die Situation für mich normal.Henry grinste leicht und atmete erleichtert aus. Er streckte vorsichtig seine Hand aus und legte diese auf meine Wange. "Nicht", verließ es meinen Mund direkt. Ich wollte nicht weich werden, sondern die Situation klären. Direkt hörte er auf mich und zog seine Hand zurück. Ich verstand nicht, wieso er plötzlich so sanft war, aber mich verstand ich auch nicht. "Ich bin hier, um zu reden und nicht um hier noch romantisch zu werden."
Ein kehliges Lachen entkam ihm und Blondie trat zusammen mit mir den Weg zu ihm nach Hause an. Die zehn Minuten über herrschte bedrückendes Schweigen. Keiner traute sich das Gespräch anzufangen und wahrscheinlich würde ich nicht anfangen müssen. Henry würde das Schweigen sicher brechen, wenn er sich entschuldigen muss.Am Haus angekommen steckte er den Schlüssel ins Schloss, aber hielt inne. Sein Blick blieb an mir hängen. Erneut schauten wir uns stumm an. Zwischen uns baute sich eine sexuelle Spannung an mit jeder Sekunde, die gerade verging. Fest biss ich mir auf die Unterlippe, während in mir eine unglaubliche Hitze aufstieg. Meine Knie wurden ganz weich, ich schwächer und mein Ziel rückte weiter in den Hintergrund. Alles, was ich gerade wahrnahm, waren diese intensive Blicke, welche wir austauschten.
Im nächsten Moment riss sich der Blonde aus seiner Position und schon pressten sich seine Lippen auf meine. Ich spürte diese Sehnsucht genau danach und ließ mich einfach fallen. Reden könnte man schließlich auch später.
Augenblicklich vergruben sich meine Finger in dem dichten Haar des Mannes. Völlig ohne Verstand machte ich in der wohl unpassendsten Situation mit dem heißesten Kerl herum, obwohl mein Plan ein anderer gewesen ist.
Seine heiße Zunge schob sich zwischen meine Lippen, während ich ihn näher an mich heran zog. Währenddessen fuhren seine Hände in meinen Nacken und dominant hielt er mich so fest an sich heran gepresst. Zwischen uns wurde ein heißer Zungenkampf ausgeführt. Alles an ihm - der unwiderstehliche Geruch, die geübten Lippen, seine weichen Haare und so viel mehr - ließ mich gerade diesen Streit einfach vergessen.
Kaum hatte Henry unseren Zungenkampf gewonnen, löste er sich mit einem schweren Atem, ehe er meinen Hals packte und mich an die nächste Tür knallte. Ein leichter Schmerz durchfuhr meinen Rücken, weswegen ich diesen durchdrückte, aber Henry begann mich erneut zu küssen. Seine andere Hand schob sich dabei auf meinen Rücken über welchen er leicht strich. Offensichtlich war das seine Art sich zu entschuldigen, dass er mir mit seiner dominanten Seite weh getan hat. Doch ich wollte mich gar nicht beschweren.Stattdessen blendete ich den Fakt aus, dass Nachbarn direkt vorbei kommen könnten und uns direkt bei unserem Lippensex erwischen. Anders könnte meine Situation sicher nicht beschreiben. Unsere Lippen aufeinander waren purer Sex, wobei mir richtiger jetzt lieber wäre.
Auch Henry schien zu merken, dass Publikum uncool sein würde und drehte den Schlüssel im Schloss um. Von seiner Methode mich an die Tür zu drücken, hatte er noch immer nicht losgelassen.
Seine Hand legte sich jetzt wieder auf meinen Rücken. So drückte er uns beide hinein in sein Haus. Mit dem Fuß wurde die Haustür nun geschlossen, während der Schlüssel auf der Kommode landete.Plötzlich hörte ich ein Mädchen lachen und direkt löste ich mich von ihm. Leicht schubste ich Blondie nach unten und sah ihn wütend an.
"Ist das dein scheiß Ernst?", fluchte ich sauer. Da komme ich schon hier her, will eigentlich nur ein Gespräch führen, breche für ihn wieder mal meine eigenen Pläne und dann lachte irgendein Weib hier herum. Wütend schubste ich ihn zur Seite, um das Haus wieder zu verlassen.
Es war ein scheiß Fehler hier hergekommen zu sein. Wutentbrannt riss ich die Tür auf und rannte einfach heraus. Jetzt hatte er wirklich verkackt. Reden könnte Henry sich nun aus seinem Erbsenhirn streichen.Seine schweren Schritte verfolgten mich und am Handgelenk wurde ich nach hinten gerissen. Offensichtlich sollte ich wie in einer beschissenen Romanze gegen seine Brust knallen - tat ich aber nicht. Stattdessen bremste ich rechtzeitig ab. Ich konnte es nicht leugnen, aber ich war nicht nur sauer, weil er sich so benahm sondern auch eifersüchtig. Vielleicht habe ich meine Hoffnungen auch zu hoch in Lucies Worte gesetzt. Wer weiß, ob sie den richtigen Henry getroffen hat. Als sie ihn schließlich das erste und letzte Mal erblickt hat, war sie sturzbesoffen.
"Fass' mich nicht an. Du hast Lucie sicher von vorne bis hinten belogen, damit du wieder Sex haben kannst, wenn ich dir verzeihe."Vielleicht hätte ich dir sagen sollen, dass ich Besuch habe."
Spöttisch lachte ich auf und holte mit meiner anderen Hand aus. Da ich mit links jedoch nicht annähernd so gut schlagen kann, schaffte es Henry meine Hand im richtigen Moment festzuhalten. Sein Grinsen war süffisant und nun hielt er beide Handgelenke fest in seinen Händen.
"Scheiße, bist du heiß, wenn du eifersüchtig bist, aber das ist nicht mein Besuch. Ob du es fassen und glauben kannst, aber Killian hat das erste Mal seine Freundin mitgebracht."
A/N:
Das Reden musste wohl warten und Killian hat einfach eine Freundin.
War es richtig von ihr direkt abhauen zu wollen?
Der Anfang des nächsten Kapitels wird peinlich und was denkt ihr wie sie darauf reagiert?
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Playgirl
Teen Fiction❝I feel your nails in my back❞ Leya Mawson kommt zu jeder Party. Bei ihr kann Mann nur eine Sache erlangen: Sex. Am nächsten Morgen ist sie verschwunden und meldet sich bei ihren One Night Stands nie wieder. Sie hat keine Lust auf eine feste Bindung...