Der Abend im Fuchsbau zog sich schlussendlich doch noch ziemlich in die Länge. Niemand von uns konnte sich wirklich vorstellen nach diesem Ereignis und diesen Vermutungen schlafen zu gehen. Auch die Ordensmitglieder verließen nach und nach das Haus der Weasleys. Remus Lupin, dem ich den Brief von Albus gegeben hatte, suchte mich nicht noch einmal auf. Doch konnte ich, als er sich mit seiner Frau von uns allen kurz verabschiedete, erkennen, dass ihn unsere Anwesenheit beschäftigte. Ich wusste nicht, was und wie viel Albus ihm in diesem Schreiben offenbarte. Nur hoffte ich, dass es den ehemaligen Hogwarts-Professor dazu brachte uns wenigstens ein bisschen zu unterstützen. Auch wenn diese Überlegung egoistisch war, denn ich verlangte von ihm nicht weniger, als dass er sein Leben ebenso für mich aufs Spiel setzte, wie für Harry. Und das bereitete mir ein flaues Gefühl in der Magendgegend.
Nachdem Hagrid schließlich als Letzter den Fuchsbau verlassen hatte, scheuchte uns Mrs Weasley in unsere Betten zurück. Während die Jungs sich in Rons Zimmer begaben, zogen wir uns in Ginnys Raum zurück und legten uns nach einer kurzen Abendroutine in unsere Betten. Es war eine sehr unruhige Nacht, zumindest für mich. Ich konnte anfangs lange Zeit nicht einschlafen und als ich es endlich geschafft hatte, war mein Schlaf sehr unruhig.Es war dunkel, wie in einer sternenlosen Nacht. Kein Mucks war zu hören und das machte mich unruhig. Unsicher drehte ich mich um meine eigene Achse, doch war nichts zu erkennen. Selbst als ich meine eine Hand auf Augenhöhe hielt, war nichts zu sehen.
Das darf nicht war sein, dachte ich auf der einen Seite genervt aber auf der anderen Seite nervös. Denn ich hatte realisiert, wo ich hier gelandet war. Ein paar Wochen ist es schon her seit dem letzten "Traum" und ich war dankbar dafür, meine Ruhe gehabt zu haben. Doch warum kam dies alles nun wieder zurück?
Abwartend blickte ich in die unergründliche Schwärze und wartete auf eine Regung oder ein Geräusch. Wie lange ich dieses Mal da stand ohne das irgendetwas passierte, konnte ich auch dieses Mal nicht schätzen. Es war schwierig in diesem Raum die Zeit zu verfolgen. Wer weiß, ob sie hier überhaupt normal verlief.
,,So ungeduldig", flüsterte eine Stimme ein wenig entfernt von mir mit einem leichten Seufzen. Leicht erschrocken, zuckte ich zusammen und konnte eine eiskalte Gänsehaut nicht verhindern. Vorsichtig drehte ich meinen Kopf in jede Richtung, doch konnte ich immer noch nichts erkennen.
,,So schreckhaft, mein dunkler Engel", ertönte nun zum zweiten Mal SEINE Stimme und ich bemerkte, wie ER mir immer näher kam.
,,Was willst du von mir?", entgegnete ich ihm und straffte dabei die Schultern.Ich wollte wenigstens nach außen hin stark erscheinen, wenn ich schon im Inneren aufgewühlt war.
,,Hmm...immer wieder die selbe Frage. Dabei sollte dir die Antwort doch geläufig sein."
Seine Stimme klang dunkel und erfreut, ganz so wie bei einem kleinen Jungen, dem seine erfundenen Geschichten und Lügen geglaubt werden.
,,Warum habe ich diesen Traum ausgerechnet heute schon wieder?", stellte ich zitternd meine zweite Frage und bemerkte, wie ER wieder damit anfing mich wie ein Aasgeier zu umkreisen.
,,So viele Fragen und ein so ungeduldiger Engel. Aber da die Nacht sich bereits dem Ende zu neigt, beantworte ich sie dir, großzügig wie ich bin", säuselte er hinter mir und ich musste mich zusammenreißen, dass ich bei seinem letzten Satz nicht freudlos loslache. Nervös wartete ich SEINE nächsten Worte ab und konnte eine erneute Gänsehaut nicht verhindern, als ein Lufthauch meinen Arm streifte.
,,Ich musste nachsehen, wie es meiner Prinzessin ergeht. In der Welt der Menschen und Zauberer. Sie sind ebenso blind, wie sie die sogenannten Muggle einschätzen. Bemerken Veränderungen in ihrer Welt nicht, auch wenn sie direkt vor ihrer Nase stattfinden", redete ER vor sich hin und wurde am Ende hin sarkastisch, was SEINE Stimme gefährlicher klingen ließ.
,,Aber wie ich sehe, wird mein Ater Angulus wie ein kleiner, unentdeckter Schatz behandelt. Wenigstens eine Sache, die sie können."
Am Ende SEINER Antwort stand ER vor mir, dass konnte ich durch SEINE Stimme einschätzen. Aber auch, dass die Distanz nicht so groß wie vorher war. Und das bereitete mir Angst.
,,Wir werden uns wiedersehen", wisperte er mir zu und das Letzte, was ich mitbekam war ein paar silbergrauer Augen, die mich fixierten und eine Berührung an meiner Wange. Dann fiel ich in hinab in die Schwärze und Bewusstlosigkeit.
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Engel der Finsternis (II.Teil)
FanfictionEs könnte für die Bewohner der Erde und vor allem Hogwarts nicht schlimmer laufen: ihr Schulleiter, Albus Dumbledore, ermordet durch einen ihrer Lehrer, Todesser werden immer häufiger im Zusammenhang mit schrecklichen Folgen gesichtet und der Dunkle...