Feuerwalze

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"Rückzug!", brüllte ich meinen Männern zu, als das Feuer im Hangar sich rasend schnell ausbreitete und diese hochexplosiven Kapseln, welche hier überall rumlagen, würden in wenigen Sekunden hochgehen, wenn das Feuer die Kapseln erreichte. Ahsoka und ich verschafften den Männern Rückendeckung und lenkten das feindliche Feuer ab. Langsam wichen wir ebenfalls zurück. "Snips! Auf mein Zeichen!", sie wusste sofort was ich meinte und machte sich bereit. Ich wehrte zwei weitere Bolzen ab. "Jetzt!" Ich hob meine linke Hand und nahm zwei Finger von meinem Lichtschwert, als ich gemeinsam mit meinem Padawan schleuderten wir die erste Welle an Droiden zurück und rannten hinter den Klonen zur Sicherheitstür, welche den Hangar abriegeln würde. Nur noch wenige Meter trennten uns von der sicheren Tür, als plötzlich ein ohrenbetäubender Knall zu hören war. Ehe ich mich umdrehen konnte, wurde ich von einer Druckwelle weit nach vorn geschleudert. Ein scharfer Schmerz zuckte durch meinen Arm, als ich mich versuchte abzufangen. Reflexartig stützte ich mich auf und drehte mich zum Eingang des Hangars um, im gleichen Moment, als ich realisierte, dass es Ahsoka gewesen war, welche mich und die Klone mit der Macht durch die Sicherheitstür gestoßen hatte. Die Tür schloss sich in sekundenschnelle, während Ahsoka uns den Rücken zuwandte und die Arme hob, als wir erneut einen Knall hörten. Schon war sie hinter der Tür verschwunden und nun war ich mir der Angst bewusst, die Ahsoka damals verspürt haben musste, als ich in der gleichen Situation war, wie sie jetzt.

Die Temperaturen im Hangar stiegen ins Unermessliche und Schweißtropfen liefen mir über die Stirn und brannten in meinen Augen, als ich all meine Kraft aufbrachte um die Feuerwalzen von dutzenden Explosionen mit der Macht von dieser Sicherheitstür wegzulenken. Ich zitterte vor Anstrengung und irgendwo entfernt hinter mir hörte ich gedämpft durch die Tür Anakins Stimme, die nach mir rief. Etwas schlug gegen die Tür und ich zuckte vor Überraschung zusammen. Diese Millisekunde der Unaufmerksamkeit reichte aus um in meiner Konzentration nachzulassen. Ich wollte Sauerstoff in meine Lungen füllen, doch es schien kein bisschen Sauerstoff im Raum zu existieren. Ein weiterer Knall dröhnte in meinem Kopf und schneller als ich reagieren konnte wurde ich von einer von einer Druckwelle erwischt. Ein dumpfer Schmerz am Hinterkopf ließ mich beinahe das Bewusstsein verlieren und wenn ich noch atmen könnte, wäre mir vermutlich die Luft aus den Lungen gepresst worden, als der Druck im Raum wieder fiel und ich hart auf dem Boden aufschlug und alles in Dunkelheit versank.

Verzweifelt versuchte ich diese Tür zu öffnen, doch da es eine Sicherheitstür war, konnten wir sie nicht einfach so öffnen. Das dauerte einfach zu lange!!!
Ungeduldig zückte ich mein Lichtschwert und durchstieß damit die Sicherheitstür. Vor Anstrengung zitterten meine Arme, doch ich gab nicht nach und schnitt quälend langsam ein Loch in die Tür. Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit bis ich durch war und den ausgeschnittenen Kreis mit der Macht heraushob. Ich ließ das kreisförmige Stück Metall fallen und eilte zum Loch in der Tür. Überall schien es zu brennen und durch den Rauch, konnte ich kaum einen Meter weit sehen. Etwas am Boden erregte meine Aufmerksamkeit. Beinahe erkannte ich ihren zierlichen Körper in diesem dichten Rauch nicht. Sofort stieg ich durch das Loch, rief Rex zu mir, welcher sich vor der Öffnung in der Tür bereit machte. Vorsichtig nahm ich Ahsoka in den Arm und gab sie an Rex weiter um sie vorsichtig durch das Loch in Sicherheit zu bringen. "Hast du sie?", fragte ich Rex schnell, bevor das Feuer uns noch erreichte. "Ja, Sir." Ich ließ sie los und Rex ließ sie vorsichtig auf dem Boden ab. Schnell kletterte ich zurück und ließ mich neben Ahsoka nieder. Sie war bewusstlos. Ihre Atmung war schwach und sie hatte leichte Verbrennungen. Ich konnte nur hoffen, dass sie keine inneren Verletzungen hatte. "Rex! Sichert den Weg zu den Rettungskapseln! Kontaktieren Admiral Yularen, dass wir mit den Rettungskapseln zurück zur Resolute fliegen werden." Er führte meine Befehle aus, während ich meine Arme unter ihren Körper legte und sie vorsichtig hoch nahm. Ich vertraute auf meine Männer, dass sie uns den Weg frei schossen auch ohne meine Hilfe. Tatsächlich trafen wir auf nicht viel Widerstand und kamen beinahe ohne heftige Schusswechsel bis zu den Rettungskapseln. Einer der Klone mit Medi Ausbildung trat in eine Kapsel und winkte mich zu sich. Sofort betrat ich die Kapsel und vertraute darauf, dass Rex die anderen Männer ebenfalls in Kapseln unterbrachte. Vorsichtig setzte ich Ahsoka auf einen der Sitze und überließ es dem Klon sich um sie zu kümmern. Noch einmal ging ich zurück und sah gerade noch wie Rex den letzten Mann in eine Rettungskapsel lotste. "Alle da, Sir." Ich nickte und Rex verschwand ebenfalls in einer Kapsel, bevor ich zurück in die Kapsel ging und die Systeme startete. Kaum waren wir draußen im All, manövrierte ich die Kapsel zur Resolute und versuchte so gut wie möglich dem Schusswechsel der beiden Kreuzer aus dem Weg zu gehen. "Wie geht es ihr?", fragte ich den Klon über meine Schulter hinweg. Er sah nicht einmal zu mir auf und untersuchte sie weiterhin. Dass seine Hände dabei über ihren Körper wanderten, ließ eine urplötzliche Wut in mir aufsteigen. Krampfhaft versuchte ich sie zu verdrängen und wand den Blick von den Beiden ab. "Ich kann nicht viel für sie tun, Sir. Die Verbrennungen sind nur oberflächlich. Sie hat eine Platzwunde am Hinterkopf und mindestens eine gebrochene Rippe. Das ist aber noch nicht alles, General" Nun sah ich doch wieder zu ihm und betrachtete meinen bewusstlosen Padawan. "Was noch?" 
"Sie hat innere Blutungen. Der Commander muss sofort medizinisch versorgt werden." Grimmig nickte ich. Das hatte ich bereits befürchtet. Um mich davon abzulenken, konzentrierte ich mich wieder darauf uns sicher zum Kreuzer zu bringen. Routiniert konzentrierte ich mich nur auf die Instrumente um mich von meiner Sorge um Ahsoka ablenken zu lassen. So schnell es mir in dieser klobigen Rettungskapsel möglich war, steuerte ich den Haupthangar der Resolute an. Kaum hatte ich mir die Starterlaubnis der Brücke eingeholt, war ich bereits im Landeanflug. "Ist sie transportfähig?", wand ich mich an den Klon, der Ahsoka noch immer, so gut es ging, versorgte. "Eigentlich nicht, Sir, aber wir haben keine Wahl. Ich kann sie hier drin nicht weiter behandeln." Tief atmete ich durch und konzentrierte mich einen Moment darauf, diese Rettungskapsel zu landen, bevor ich antwortete. "In Ordnung. Geh zur Krankenstation voraus und informiere die Ärzte über ihren Zustand. Ich werde mit Commander Tano nachkommen." Der Soldat nickte verließ die Rettungskapsel, während ich aufstand und für einen Moment auf meinen bewusstlosen Padawan herunter sah. 
Wie hatte ich zulassen können, dass ihr das Gleiche passierte wie mir damals? Wie hatte ich zulassen können, dass sie ihr Leben für mich und meine Männer gab? Natürlich wusste ich, dass es die Aufgabe eines Jedi war, das Wohl der Mehrheit über das Eigene zu stellen, aber das hätte sie nicht tun sollen. 
Vorsichtig nahm ich sie wieder in meine Arme und hob sie hoch. Mit Ahsoka auf dem Arm konnte ich nicht rennen, doch ich beeilte mich, sie so schnell ich konnte durch die Gänge des Kreuzers zur Krankenstation zu tragen. Die Minuten, die ich bis dorthin brauchte, zogen sich wie Stunden, bis ich endlich die Tür zur Krankenstation passierte. "General! Hierher!" Der Klon von vorhin winkte mich zu sich. Neben ihm eilte ein Arzt zu mir, welcher eine Bacta Trage in meine Richtung schob. Mit wenigen Schritten war ich bei ihm und legte Ahsoka vorsichtig auf der Trage ab. Widerwillig ließ ich sie los und überließ es den Ärzten, sich um sie zu kümmern. Nun konnte ich nichts weiter tun als zu waren. 
Ahsoka wurde in irgendeinen Raum geschoben und ließ mich mit meinen Schuldgefühlen allein. Kraftlos wich jeglicher Selbsthaltungstrieb aus mir. Voller Frust fuhr ich mir mit beiden Händen übers Gesicht und dachte nach. Ich war hier auf der Station für niemandem von Nutzen. Weder für Ahsoka, noch für meine Männer. Im Hangar konnte ich mich immerhin von alledem ablenken, also beschloss ich nach Rex und meinen Männern zu sehen. Bevor ich die Krankenstation verließ, hielt ich einen der Pfleger auf. "Ich will informiert werden, sobald es Neuigkeiten von Commander Tanos Zustand gibt." Er nickte knapp und ich drehte mich einfach um und verließ die Medi Station.
Mir war bewusst, dass ich es Rex überlassen konnte, meine Männer zu kommandieren, aber ich musste mich davon ablenken, dass ich Ahsoka jeden Moment verlieren könnte. Jede Sekunde wappnete ich mich dafür, dass ich es spürte, wie sie mir entrissen wurde, aber unsere Verbindung war da. Nur noch schwach, aber beständig. 
Die Flure der Resolute kannte ich blind, weshalb ich schneller im Hangar war, als ich es realisieren konnte. Ich steuerte auf meinen Captain zu, welcher gerade mit einem seiner Sergeants, namens Coric, redete. "Rex, Lagebericht." Er drehte sich zu mir um und schickte Coric weg. "General Skywalker. Wir haben bei der Flucht vom separatistischen Kreuzer drei Soldaten verloren. Unsere Jägerstaffel konnte die feindlichen Geschütze ausschalten, die Schlacht ist so gut wie gewonnen, Sir." Erleichtert nickte ich. "Danke, Rex." Abwesend, beobachtete ich die Klone, welche durch den Hangar hetzten, bis Rex mich aus meiner Trance riss. "Wie geht es dem Commander?" Tief atmete ich durch und sah den Captain der 501. an. "Sie ist auf der Medi Station. Ich sollte bald eine Nachricht über ihre Verfassung bekommen, aber noch weiß ich genauso wenig wie du, Rex." Der Soldat neben mir nickte, als wäre nichts dabei, aber ich konnte seine Sorge spüren. Ein Stich der Eifersucht kam in mir auf, aber ich verdrängte ihn. Natürlich sorgten sich meine Männer um sie, Ahsoka war ihnen genauso sehr ans Herz gewachsen, wie mir. Vielleicht war sie mir mehr ans Herz gewachsen als ich zugeben wollte, aber im Moment würde ich mir absolut alles eingestehen, wenn es mir nur Ahsoka wohlbehalten wieder zurückbringen würde. "Der Commander wird es schaffen, Sir. Sie ist die Stärkste von uns." Verwundert blickte ich zu Rex und ließ mir seine Worte durch den Kopf gehen. 
"Du hast recht." Langsam nickte ich. Ahsoka war durchaus die Stärkste von uns. Viel stärker als ich es je sein könnte.
Mein Komlink begann zu piepen. "General Skywalker hört." 
"Sir, wir haben Neuigkeiten zu Commander Tano. Ihr solltet zur Krankenstation kommen, sobald es Euch möglich ist, General." Ich warf Rex einen Seitenblick zu, welcher stumm nickte und mich sofort verstand. "Ich bin auf dem Weg." Schon setzte ich mich in Bewegung und eilte zum Krankenflügel. Dass ich Ahsoka noch immer durch unser Band spürte, beruhigte mich wenigstens ein bisschen. Atemlos stürmte ich durch die Tür zur Krankenstation und fragte am Schalter nach Ahsoka. Der Droide der die Daten der Patienten verwaltete, nannte mir eine Nummer und schon durchsuchte ich den halben Flügel nach dem Raum, bevor ich atemlos vor der richtigen Tür stehen blieb. Zögernd betrat ich den Raum. Alles war in weiß und grau gehalten und es stank nach Desinfektionsmittel. Die blau-weißen Streifen von Ahsokas Lekku bildeten einen starken Kontrast zu dem Weiß, der Laken auf denen sie gebettet war. Ein Arzt stand am Fußende des Bettes und tippte auf einem Datapad, bevor er sich zu mir umdrehte. "General Skywalker..." 
"...wie geht es meinem Padawan?", ich hatte im Moment keine Geduld für Formalitäten. Der Arzt schien das nicht persönlich zu nehmen und sah mich ernst an. "Commander Tano wurde wegen der inneren Blutungen operiert und hat die OP weitestgehend gut überstanden, dennoch können wir bisher nicht sagen, ob sie es überstehen wird. Im Moment liegt sie im künstlichen Koma. Es kann dauern, bis sie wieder aufwacht."
Alle Hoffnung auf eine bessere Nachricht verpufften und ich musste mich dazu zwingen auf meinen zitternden Beinen stehen zu bleiben. Wie betäubt nickte ich und schleppte mich die letzten paar Meter bis zu ihrem Bett. 
Eine Beatmungsmaske war über ihre Gesicht gelegt und angeschlossen an ein Beatmungsgerät. Langsam ließ ich mich auf die Kante des Krankenbettes zu setzen und nahm ihre reglose Hand in meine. 
Sie musste einfach wieder aufwachen. Ohne sie konnte ich nicht weiter machen. Absolut alles, mein gesamtes Leben, sowohl im Orden als auch auf dem Schlachtfeld, war sie inzwischen meine Partnerin und Vertraute gewesen, aber ohne sie wäre alles... so sinnlos. Vielleicht sollte ich mir doch eingestehen, dass ich durchaus mehr für sie empfand als ich sollte. Alles sprach dafür, sowohl meine Überfürsorglichkeit, als auch die Eifersucht, doch ich hatte mich so sehr dagegen gewehrt, zuzugeben, dass ich sie liebte, dass es mich nun von innen auffraß es Ahsoka nicht gesagt zu haben. 
Wenn ich gewusst hätte, dass ich nun in der gleichen Situation war, wie sie damals, als ich in einer ähnlichen Situation verletzt worden war, dann hätte ich absolut alles anders gemacht. 
"Bitte, Snips. Komm zurück zu mir.", meine Stimme war nur ein heiseres Flüstern. Ich wollte ihre Hand zurück auf das Bett legen, als diese kurz zuckte. Erstaunt sah ich auf. Hatte sie...? Hatte sie mich gehört? Ich betete dafür, dass sie mich hören konnte und dass sie bald aufwachen würde. "Ahsoka, wenn....wenn du mich hörst... ich hätte es dir schon früher sagen sollen und ich... ich hoffen, dass es jetzt nicht zu spät ist dafür, aber... Ich liebe dich." Es schmerzte nicht zu wissen, ob sie mich hörte oder nicht, aber ich konnte einfach nicht länger warten. Ich schloss die Augen, hob vorsichtig ihre Hand und hauchte einen federleichten Kuss auf Ahsokas Handrücken. Für einen Moment genoss ich die weiche Haut an meinen Lippen, bis zarte Fingerspitzen über meine Wange strichen und ich meine Augen aufriss, nur um in tiefblaue Augen zu sehen, welche mir vertrauter waren als meine Eigenen.

Hey Leute, mal ein kurzes Feedback bitte. Wie findet ihr die Länge der One Shots? Ist es in Ordnung, wenn ich sie pro Kapitel schreibe oder sollte ich sie auf ein paar Kapitel aufteilen?

One Shot to love you ~Anisoka~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt