Nevarro

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Wie ihr merkt, geht es jetzt ziemlich schnell voran, aber das auch nur, weil ich nach der Vorabitur-Phase mit einer neuen Story anfangen und diese hier abschließen will ^^ welche neue Story es sein wird, könnt ihr dann in meiner Infostory lesen ;-)
Achtung: Wer sie braucht, legt Taschentücher bereit XD

"Erzähl uns was wir wissen wollen!" Ein weiterer Schlag in den Magen folgte und ich spuckte Blut. Wie schon dutzende Male zuvor hielt ich den Mund und gab der Death Watch keine entscheidenden Kriegsinformationen über die Republik.
Ich hätte es wissen müssen, oder wenigstens damit rechnen müssen, dass mir viele Feinde auf den Fersen sein würden. Ohne den Schutz des Ordens war ich allerdings nicht nur den Separatisten ausgeliefert gewesen. An die Death Watch hatte ich nicht gedacht. Unser Zusammentreffen auf Carlac war schon zu lange her, als dass ich sie für eine große Bedrohung eingestuft hätte. Vielleicht war ich auch einfach zu unachtsam gewesen, denn sie hatten mich in der Unterwelt von Coruscant überwältigt und niemand dort unten hatte auch nur hingesehen. Unter anderen Umständen hätte ich es mit ihnen aufnehmen können, hätte zumindest Unterstützung rufen können, aber ich hatte weder meine Lichtschwerter oder eine andere Waffe, noch die Unterstützung meines Meisters. Das alles war vergangen. Ich war keine Jedi mehr, deshalb hatten sie es geschafft mich mit einem Dutzend Leuten zu überrennen. Auf dem Weg hierher hatte ich ein paar Wortfetzen aufschnappen können und spätestens als 'Nevarro' fiel, wusste ich, dass ich in der Klemme steckte. Der Planet lag am äußersten Rand und war Anlaufstelle von Kriminellen aller Art. Die Oberfläche reichte von Wüstenlandschaft bis hin zu Lavagesteinen. Kleine Ortschaften gab es überall, dennoch kümmerte sich dort niemand um die Verbrechen. Weder die Republik noch die Separatisten hatten diesen Planeten für sich beansprucht, da er einfach zu klein und weit weg von den Kernwelten war. Das bedeutete, dass ich mich dort allein durchkämpfen musste.
In meiner jetzigen Lage bezweifelte ich allerdings, dass ich das schaffen würde. Seit einer Ewigkeit versuchten sie mich zum Reden zu bringen und wendeten dafür die qualvollsten Foltermethoden an, welche ihnen einfielen. Falls ihnen die Ideen ausgingen, wie sie mich zum Reden brachten, schlugen sie auf mich ein. Er erneut traf mich eine Faust in die Magengrube und ich begann zu würgen, auch wenn ich bereits alles erbrochen hatte, was ich im Magen gehabt hatte. Nun würgte ich nur noch Blut hervor, welches einen metallenen Geschmack in meinem Mund hinterließ. "Fang endlich an zu reden!! Wir können tagelang so weiter machen, wenn du das willst", grinste mich die Visage von Pre Vizla an. Ich rümpfte die Nase und spuckte ihm das Blut ins Gesicht. Rote Tropfen liefen ihm über die Wange, welche er wütend wegwischte und mich wutentbrannt ansah. "Darauf könnt Ihr lange warten!" Und die Tortur begann von neuem.

***

Mit einem tiefen beruhigenden Atemzug öffnete ich die Augen und sah an die Decke meines Quartiers. "Nur ein Albtraum", flüsterte ich vor mich hin um mich selbst zu beruhigen. Stöhnend strich ich mir das Haar aus dem Gesicht, welches an meiner schweißüberströmten Stirn klebte. Ich beschloss, dass es keinen Sinn mehr hatte, weiterzuschlafen. Immerhin wusste ich, wie das ablaufen würde. Wenige Tage nachdem Ahsoka den Orden verlassen hatte, fingen die Albträume an. Jedes Mal sah ich das Selbe. Ahsoka wurde gefoltert, sie litt Schmerzen und immer waren es andere Methoden. Seitdem kehrten die Albträume jede Nacht zurück und ich wacht immer schweißüberströmt auf und das Einzige, was ich empfand war Hilflosigkeit. Ich wusste nicht wo Ahsoka war, was sie tat und ob es ihr gut ging. Mit jeder weiteren Nacht voller Albträume wuchsen die Zweifel, dass es nicht nur Träume waren. Was ist, wenn sie wirklich in Gefahr war?
Kurzfristig entschied ich, nicht weiter darüber nachzudenken und stattdessen zur Kantine zu gehen.
Gedankenverloren saß ich nun dort und stocherte in meinem Frühstück herum, bis ein Räuspern mich hochschrecken ließ. Mir gegenüber fand ich meinen ehemaligen Meister vor. Obi-Wan sah mich besorgt an, während ich versuchte herauszufinden, wann er sich zu mir gesetzt hatte und ob er mir eine Frage gestellt hatte, auf die ich nun antworten musste. "Guten Morgen, Anakin. Ich hatte dich gefragt was passiert ist, dass du dein Essen nicht herunter bekommst?" Ich schüttelte nur den Kopf und sah wieder hinunter auf mein Frühstück. "Nichts weiter... ich hab nur...", ich unterbrach mich selbst und entschied mich dafür, Obi-Wan lieber nichts von den Albträumen zu erzählen. Dieser beharrte allerdings darauf, dass ich fortfuhr. Seufzend gab ich auf. "Ich habe nur schon wieder diese Albträume. Seit Ahsoka weg ist, träume ich davon, dass sie in Gefahr ist und ich spüre ihre Schmerzen." Der ältere Jedi dachte über meine Worte nach. "Hast du schon einmal darüber nachgedacht, dass du von Ahsoka träumst, weil du sie vielleicht vermisst?" Ruckartig stand ich auf und sah ihn verärgert an. "Natürlich vermisse ich sie! Sie war mein Padawan! Aber das kann noch lange nicht der Grund dafür sein, dass ich seit Tagen so etwas von ihr träume!" Mit den Worten verließ ich die Kantine ohne wirklich etwas gegessen zu haben. Mein Weg führte mich nun in den Hangar der GAR. Dort wollte ich an meinen Jäger weiterarbeiten, welcher neue und schnellere Triebwerke bekommen hatte und noch ein paar Grundtests durchlaufen mussten. R2 ging mir dabei zur Hand und ich versuchte den Gedanken auszublenden, dass mir Ahsoka damals immer bei den Modifikationen unserer beider Jäger geholfen hatte.
"Anakin", erklang die mahnende Stimme meines alten Meisters und ich fühlte mich sofort wieder wie ein unwissender Junge, der etwas falsch gemacht hatte. Ich musste mich selbst daran erinnern, dass ich bereits ein Jedi-Ritter war und Obi-Wan mich nicht mehr ermahnen konnte. "Was gibts, Meister?", fragte ich die Unterseite meines Jägers, welche sich direkt über mir befand. "Du weißt, dass das eben mit Ahsoka nicht böse gemeint war...", ich rollte unter dem Jäger hervor und sah Obi-Wan an. "Ich vermisse sie ebenso wie du, Anakin. Aber du solltest deine Gefühle im Zaum halten. Es war ihre Entscheidung und das sollten wir akzeptieren." Nun stand ich auf und trat ihm gegenüber. "Ihr könnt nicht nachvollziehen, wie sich das anfühlt, Meister. Was..." Mitten im Satz brach ich ab, als mein Sichtfeld verschwamm. Wieder hörte ich ihre Schreie. Die Schmerzen trafen mich so unvorbereitet, dass ich mich blindlings am Jäger festhalten musste. Tief durchatmend konnte ich die Bilder voller Blut und Qualen vertreiben, welche sich vor meinen Augen manifestiert hatten. "Anakin... alles in Ordnung? Was ist passiert?" Nun klang der ältere Jedi ernsthaft alarmiert. "Ich habe sie schon wieder gesehen", murmelte ich, während ich noch immer versuchte den Schwindel zu vertreiben. Nun sah Obi-Wan nachdenklich drein. "Ich sagte doch, es streckt etwas anderes dahinter!" Erklärte ich ihm nochmal. Endlich nickte er. "Wir sollten mit Meister Yoda sprechen, vielleicht weiß er, was hier vor sich geht." Nickend stimmte ich zu und folgte meinem ehemaligen Meister zum Quartier des Großmeisters.
Meister Yoda empfing uns sofort und Obi-Wan erklärte schnell und sachlich, was geschehen war.
Meister Yoda musterte mich mit nachdenklichen weisen Augen, bevor er uns anwies uns zu setzen. "Eine starke Bindung zu Ahsoka du hattest und nun du immer noch hast, hmm?" Ich zog verwirrt die Augenbraue hoch. "Natürlich, Meister. Sie war mein Padawan." Ich würde auf keinen Fall etwas bestätigen, was sich Yoda vermutlich sowieso schon denken konnte: Dass meine Bindung und Beziehung zu Ahsoka stärker war, als es zwischen einem Meister und seinem Schüler sein sollte.
Der grüne Mann nickte wissend. "Meditieren wir sollten. Herausfinden, was deine Visionen uns sagen wollen, wir werden." Das seltsame Gefühl in meinem Magen verstärkte sich, dennoch stimmte ich zu und tauchte in die Macht ein.
Ich musste gar nicht viel tun, die nächste Vision erschlug mich mit allen ihrer Macht. Obi-Wan schnappte kurz nach Luft und Meister Yoda hüllte sich in eisernes Schweigen, als sie es sahen. Ahsoka war an zwei Ketten gefesselt, welche sie an der Wand fixierten und es ihr kaum erlauben richtig zu stehen, da ihre Füße beinahe über dem Boden schwebten. Ein Schultergelenk schien ausgeklugelt und ihr Kopf war auf ihre Brust gesackt. Sie war übersäht mit dunklen Blutergüssen und frischen Schnittwunden. Überall auf ihrem Körper war getrocknetes und noch leuchtend rotes, frisches Blut. Wenn ich nicht spüren würde das sie am Leben war, hätte ich sie für tot gehalten.
Zum ersten Mal zwang ich mich dazu, den Anblick auszuhalten und ging tiefer hinein. Ich muss herausfinden wo sie war. Mir stülpte sich bereits der Magen um und Schweißperlen liefen an meiner Schläfe hinunter. Dennoch spürte ich den Sog so deutlich, wie Ahsoka selbst. Instinktiv wusste ich wo ich suchen musste. Mit einem Ruck stand ich auf und riss nicht nur mich, sondern auch Meister Yoda und Obi-Wan aus der Meditation. Benebelt sahen mich beide an, als könnten sie nicht verstehen, weshalb ich schon halb aus dem Raum gestürmt war. "Ich weiß wo sie ist", war meine einzige Erklärung, bevor ich aus dem Raum stürmte, auf den Weg meine Männer zusammen zu trommeln.

***

Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war. Es könnten Tage, Wochen oder auch Monate sein, die ich nun in Gefangenschaft und unter Folter verbracht hatte. Meine Welt war zusammengeschrumpft zu einem Meer aus Schmerz und der friedlichen Bewusstlosigkeit. Die Death Watch hatte ihren Gefallen daran gefunden mich so zu foltern, dass ich möglichst lange bei Bewusstsein blieb. Jedes Mal sehnte ich mich nach der erlösenden Dunkelheit und mit jedem weiteren Messerstich wünschte ich mir, sie würden einen Fehler machen und mich umbringen. Aber dazu kam es nie. Immer wieder wachte ich auf.
So auch in diesem Moment. Ein Mitglied der Death Watch hatte mir kleine nadelförmige Dolche in den Bauch und zwischen die Rippen gerammt. Er hatte seine Folter eben beendet und verließ meine Zelle. Mein Körper brannte vor Schmerz und gleichzeitig fühlte er sich taub an. Mein Blickfeld schrumpfte und ich wollte mich nur zu gern der Bewusstlosigkeit hingeben, als Schüsse zu hören war. Ich meinte Kampfgeräusche vor der Tür zu hören, aber die Mitglieder der Death Watch kämpften oftmals auch gegeneinander, weshalb die Kampfgeräusche im Rauschen meines Herzschlages an meinem Ohr unterging. Meine Augen schlossen sich langsam, als sich eine Tür öffnete. Das nächste was ich spürte war eine warme Hand unter meinem Kinn. Mein Kopf wurde angehoben, aber ich war inzwischen zu schwach um ihn selbst zu heben. Ein seltsam vertrautes Gesicht tauchte vor meinen Augen auf. Ich hatte sein Gesicht oft gesehen. Wenn die Schmerzen meinen Verstand raubten halluzinierte ich und sah Anakin, wie er in diesem Raum stand und mit mir sprach. Das hier musste so eine Halluzination sein. Ein Klirren war zu hören, dann wurde der Druck auf meinen Armen weniger und mein linker Arm explodierte in einer weiteren Welle voller Qualen. Ein schmerzerfülltes Stöhnen drang aus meinem Mund und die Halluzination legte mich tatsächlich vorsichtig auf dem Boden ab, weil mich meine Beine nicht mehr hielten. "Snips..." flüsterte Anakin und strich mit den Fingerspitzen über meine Wange. Ich wusste nicht mehr was real war und was nicht, aber Anakin konnte unmöglich hier sein, oder etwa nicht?
Die einzigen beiden Optionen waren, dass er entweder tatsächlich hier war und mich hier rausholen würde, oder ich würde genau hier sterben und sein Gesicht war das Letzte was ich sehen wollte. Egal um was es sich handelte, beides wäre mir mehr als recht. "Ich wusste Ihr würdet kommen..." brachte ich mit schwacher Stimme heraus, bevor mir die Augen zufielen.

Mal ein offenes Ende ;-) ihr könnt euch ja aussuchen welche Option ihr wählen wollt ^^

One Shot to love you ~Anisoka~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt