Last Words

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Als kleine Vorwarnung: Dies wird ein sehr trauriger One Shot; inspiriert von meinem Lieblingsroman.


Die Tage auf dem Schlachtfeld waren brutal. Besonders heute biss der Geruch von verbranntem Fleisch und Blut in meiner Nase. Ich war mir sicher, dass ich nach dieser Mission für die nächsten Wochen nichts mehr riechen konnte. Auch wenn mein Gehör an den Schlachtlärm gewöhnt war, hatte ich nach einem langen Tag an der Front einen Tinnitus in den Ohren und mir klingelten bis tief in die Nacht die Ohren. Nicht nur mir schienen die Anstrengungen auf dem Schlachtfeld langsam an die Substanz zu gehen. Mein Meister schlief kaum mehr als ein paar Stunden, bevor er erneut die Hologramme der Frontlinien und unserer Posten durchging und jede mögliche Strategie durchspielte. Auch die Klone  waren langsam erschöpft und häufiger als sonst erklangen unangemessene Witze und schwarzer Humor. Dies war die Art der Klone mit all dem Schmerz und dem Leid umzugehen. Sie wussten nie wer der nächste war, welcher nicht vom Schlachtfeld zurückkehren würde.
Ich hatte aufgehört zu zählen wie viele Tage vergangen waren, seit wir diesen öden Planeten betreten hatten und den Separatisten Einhalt geboten. Seit einer Ewigkeit kämpfte ich nun an der nördlichen Front und drängte die vorrückenden feindlichen Einheiten zurück. Rex führte den Trupp der westlichen Front, während Anakin die östliche übernahm. So hielten wir unsere Stellung und kämpften uns bis zum letzten Mann durch das Altmetall der Klappergestelle. Wir waren kurz davor die feindlichen Linien zu durchbrechen, als ein Funkspruch eines Sergeant durch die Leitung kam. "Stellung halten, Männer! General getroffen! Stellung halten!" Sofort war ich hellwach und funkte Sergeant Coric an. "Sergeant! Ist General Skywalker verletzt?!", verlanget ich den Bericht. Kurz knackte es in der Leitung und ich befürchtete schon, dass sie unsere Kommunikation geknackt hätten, aber dann antwortete mir Coric von der östlichen Front. "Ja, Commander Tano. Der General wurde getroffen, wir schlagen uns eben zu seiner Position durch und..." Obwohl sich alles in mir sträubte traf ich eine Entscheidung. "Nein! Drängt den Feind zurück und haltet den Widerstand. Ich werde mich um den General kümmern!" Coric fragte nicht nach, sondern setzte meine Befehle ohne zu Zögern um, während ich meinen Männern den Rest an feindlichen Truppen erledigte. 
Mithilfe ein paar Machtsprints war ich innerhalb weniger Minuten an der östlichen Front und kämpfte mich bis zu der Position durch, dessen Koordinaten mir Coric übermittelt hatte. Tatsächlich sah ich schon wenige Meter, bevor ich die Koordinaten erreichte, einen dunklen Schopf, welcher sich im Wind bewegte. Staub, Dreck und Blut klebten in seinen Haaren und so reglos wie er dort auf dem Schlachtfeld lag, dachte ich im ersten Moment, er sei tot. Aber ich wusste, dass das unmöglich war, denn unsere Bindung war so stark, dass ich es spüren würde, wenn er starb. Ohne groß darüber nachzudenken, dass ich ebenfalls getroffen werden könnte, steckte ich meine Lichtschwerter weg, packte ihn unter den Armen und schleifte Anakin in Deckung. Vorsichtig lehnte ich ihn an einen Stein und sah ihn an. "Meister?" Die Sorge in meiner Stimme machte sie brüchig und ich dachte zunächst, er hätte mich nicht gehört oder war bewusstlos. Allerdings öffnete er unter Anstrengung die Augen und sah mich aus trüben blauen Augen an. Ich schluckte schwer und suchte ihn nach Verletzungen ab. Mein Blick blieb an seiner blutverschmierten Hand hängen, welche auf seiner ebenfalls blutdurchtränkten Brust lag. Erschrocken keuchte ich auf und drückte meine Hände auf die Wunde in seiner Brust, damit er nicht noch mehr Blut verlor. Anakin versuchte mich mit schwachen versuchen davon abzubringen. Seine Hände waren eiskalt und sein Gesicht hatte jegliche Farbe verloren. "Snips...", das was er sagen wollte ging in einem Husten unter und ich versuchte vergeblich das Blut zu stoppen, das zwischen meinen Fingern hervorquoll. "Ihr solltet jetzt nicht reden! Hilfe ist gleich da. Haltet durch, Meister..." ich sah mich bereits nach einem Klon mit Medi-Ausbildung um, konnte allerdings im allgemeinen Chaos der Schlacht niemanden entdecken. Eine schwache Hand legte sich um mein Handgelenkt und zog meine Aufmerksamkeit wieder auf Anakin. "Ahsoka... hör mir zu..." er sah mich eindringlich an und die Dringlichkeit, welche in seinen matten Augen zu sehen war, zog mich in ihren Bann. "Ich will... ich will das du weißt, dass ich dich liebe. Ich weiß, dass ich das nicht darf, aber ich wollte, dass du es weißt, bevor...", wieder ging seine Stimme in einem Husten unter und ich war wie versteinert, als ich verstand was er gerade gesagt hatte. Er... liebte mich??? Wie...?
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als altes Metall meine Hand berührte. Ohne mich dagegen zu wehren, ließ ich zu, dass er mir sein Lichtschwert in die Hand legte. Es war schwerer als mein eigenes, aber dennoch ebenso vertraut. Verständnislos sah ich zunächst auf das Lichtschwert in meiner Hand, welches nun voller Blut war und dann zu meinem Meister, welcher sich erschöpft gegen den Felsen lehnte. Langsam und unter Einsatz all seiner verbliebenen Kraft hob er den Arm und strich mit den Fingerspitzen über meine Wange. "Du sollst es haben. Pass darauf auf...Danke...", wisperte er. "...für alles, Snips", sein Arm fiel zitternd herunter und das Gefühl der Geborgenheit verschwand sofort. Als ich von seiner Hand aufsah blickte ich in die reglosen und leeren Augen meines Meisters. Ein Knoten bildete sich in meinem Hals als die Nachricht langsam zu mir durchsickerte. "Nein!!!", schrie alles in mir und ich nahm Anakins Gesicht in beide Hände. Flehte ihn an, mich anzusehen, etwas zu sagen oder irgendetwas zu tun. Aber er blieb stumm und seine blauen Augen starrten blicklos ins Leere. Die Leere und der Schmerz in meinem Inneren, wo zuvor seine Präsenz gewesen war, riss ein Loch in meine Seele. Meine Augen brannten und heiße Tränen liefen mir übers Gesicht. Der Gedanke ihn gerade für immer verloren zu haben, riss ein gewaltiges Loch in mein Herz und in diesem Moment fragte ich mich, ob ich ihn vielleicht auch geliebt hatte. Auf eine Weise, die für Jedi verboten war.


Tut mir leid für den traurigen Os ^^' der nächste wird wieder lustig ;-) 
Nun kommen als nächstes:
1. Identichip
2. Entscheidung
3. Abschied
4. Dream

One Shot to love you ~Anisoka~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt