Der Krieg war vorbei. Die Klonkriege wurden beendet und die Sith konnten vernichtet werden. Seitdem wieder Ruhe und Frieden in der Galaxie herrschte, wurden die Jedi nicht mehr so häufig gebraucht, weshalb ich mich aus dem Orden zurückzog und stattdessen mehr Zeit mit meiner Frau verbrachte. Abgesehen von Padme war mir nicht mehr viel geblieben. Obi-Wan würde meine Beziehung zu Padme nie verstehen und Ahsoka... Ahsoka war gegangen. Sie hatte den Orden verlassen und mit jedem weiteren Tag hatte ich mehr das Gefühl, dass sie die Einzige war, die die richtige Entscheidung getroffen hatte.
Inzwischen verbrachte ich jeden Tag in Padmes Appartement und ließ mich kaum mehr im Tempel blicken. Die ersten paar Wochen waren wunderschön, weil wir inzwischen die Zeit nachholen konnten, die wir während des Krieges nie hatten. Allerdings hätten wir voraussehen müssen, dass wir es nicht gewöhnt waren zusammenzuleben und jeden Tag aufeinander zu hocken. Mit jedem weiteren Tag kamen mehr Zweifel auf. Ich war es gewöhnt mit Obi-Wan, meinen Männern der 501. und selbst mit Ahsoka tage- und wochenlang auf engstem Raum zu leben. Während des Krieges auf dem Schlachtfeld war dies notwenig gewesen, aber das mit Padme...
Ständig hatten wir uns wegen Kleinigkeiten in den Haaren und stritten.
Gestern hatten wir uns gestritten, weil ich einen kaputten Kommunikator noch nicht repariert hatte, obwohl ich gesagt hatte, dass ich es tun würde. Als wir uns dann am Abend noch einmal gestritten hatten, weil ich Padme wenigstens zum Abendessen von ihrer Arbeit wegholen wollte, hatte ich die Nacht darauf auf dem Sofa geschlafen. Langsam aber sicher wünschte ich mir die Klonkriege zurück und die Zeit in der wir so wenig Zeit miteinander hatten, dass sich jede Sekunde mit ihr besonders angefühlt hatte. Aber die Wahrheit war: unsere Beziehung funktionierte so nicht mehr. Es war zur Routine geworden und diese knisterne Leidenschaft war schon längst verraucht.
Ich stand auf dem Balkon von Padmes Appartement und sah auf die blinkenden Lichter des Stadtplaneten mitten in der Nacht. Die Ruhe hier draußen half mir, mich zu sammeln und noch einmal alles in Ruhe zu überdenken. Tat ich das Richtige? War nicht eigentlich die Hochzeit das Falsche gewesen? Wenn ich meine Beziehung zu Padme beendete, würde ich damit doch im Grunde nur einen Fehler korrigieren. Aus Sicht der Jedi, wäre dem so. Aber wenn ich Padme verließ, hätte ich alles verloren was mir je wichtig gewesen war. Alle wären fort.
Aber hatte ich nicht eigentlich schon eine Entscheidung getroffen? Immerhin bewies das Hologramm in meiner Tasche, dass ich mich bereits entschieden hatte. Ich war im Moment nur zu feige den letzten Schritt zu gehen. Ich war zu schwach. Genau wie damals als ich Ahsoka hatte gehen lassen. Damals hätte ich ebenfalls den Orden verlassen können. Aber was dann? Dann hätte ich meine Ehe mit Padme offen zugegeben und das alles wäre genauso geendet wie heute? Nur das der Krieg nicht beendet worden wäre, aber dafür hätte ich Ahsoka noch an meiner Seite.
Ich hatte diese ganze Politik so satt. Das was ich nun brauchte, war Zeit allein um mit alledem fertig zu werden. Dafür musste ich mich nur von allen anderen Menschen trennen, die mich hier noch hielten und das war bisher nur noch Padme und Obi-Wan.
Die Entscheidung war also getroffen. Entschlossen nahm ich den Datenchip aus meiner Tasche und sah auf ihn hinunter.
Wenn ich den Fehler korrigierte hatte ich nur noch eine Wahl zu treffen: ich blieb im Orden und hielt mich von nun an an den Kodex oder ich verließ den Orden und musste zusehen wie ich dort draußen allein klar kommen würde.
Ich entschied, dass es besser war, einen Schritt nach dem anderen zu gehen. Noch einmal atmete ich tief durch und betrat wieder das Appartement. Padme war in der Küche und hantierte dort mit einer Kanne um Kaff zu kochen. Ich blieb in der Tür stehen und sah sie an, bis sie sich zu mir umdrehte und fragend eine Augenbraue hochzog. Bevor ich überhaupt anfing zu reden, drehte sie mir bereits den Rücken zu, als sei nichts gewesen.
"Padme, ich würde gern mit dir über etwas reden", begann ich vorsichtig.
Sie wollte sich schon wieder auf den Weg zu ihrem Arbeitszimmer machen. "Muss das jetzt sein? Ich muss noch..."
"Ja, das muss es. Es geht um uns", unterbrach ich sie grob und nun hatte ich endlich ihre Aufmerksamkeit. "Was meinst du? Worüber willst du reden."
Nun musste ich mit der Sprache rausrücken... Hart schluckte ich, bevor ich einfach sagte was Sache war. "Padme, wir wussten bereits vorher das unsere Beziehung ein großes Risiko ist, aber es hat funktioniert. Als jeder von uns genug Raum hatte... Aber jetzt? Das geht so nicht weiter. Es tut mir leid, aber ich denke die Scheidung ist die einzige Lösung."
Für einen Augenblick schien sie zu geschockt um einen Ton heraus zu bekommen, bevor sie den Kopf senkte.
Ich hatte mit Tränen und Wut gerechnet, aber stattdessen spürte ich etwas anderes durch die Macht.
War das...
Erleichterung?!
Nun war ich derjenige, der schockiert war. War sie etwa nur mit mir verheiratet gewesen, weil sie Mitleid mit mir gehabt hatte?! Sie hatte mich nur benutzt...!
Wütend schmiss ich den Datenchip auf dem sich die Scheidungsformulare befanden auf den Küchenthresen und stürmte aus dem Appartement.
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One Shot to love you ~Anisoka~
أدب الهواةMeine zweite One Shot Story über Anisoka One Shots wird wie folgt aufgebaut: Jedes Kapitel = ein One Shot. Das bedeutet, jedoch auch, dass ich etwas länger brauche um den One Shot zu schreiben. Trotzdem, viel Spaß beim Lesen ;-) Kritik, Kommis und...