~just a dream~

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Ahsoka hatte mich verlassen. 
Das war der einzige Gedanke, der immer in meinem Kopf präsent war. Sie war wegen Mordes angeklagt worden und nachdem ihre Unschuld bewiesen war hatte sie den Orden verlassen. Sie hatte mich verlassen. 
Alles was danach folgte, ohne sie an meiner Seite, baute auf dem Verlust auf. Ich hatte sie verloren, als meine Stütze in dunklen Zeiten und als Wegweiser aus der Dunkelheit zum Licht. Ahsoka hatte mich in meinen dunklen Momenten immer daran erinnert wofür ich kämpfte. Dies wurde mir allerdings erst bewusst als ich sie verloren hatte. 
Ich kämpfte für sie. Aber nun da sie nicht mehr da war, hielt mich nichts mehr. 
Die dunkle Seite hatte mich voll im Griff als ich den Kampf gegen meinen ehemaligen Meister antrat. Ich wusste dass ich sterben würde, als er mich warnte den Sprung zu wagen. Aber ich tat es trotzdem, vielleicht eben weil ich keinen Grund mehr zu Leben hatte. 
Die folgenden Stunden gingen in Schmerzen unter. Als sich die Maske auf mein Gesicht senkte, stellte sich mir noch immer die Frage, weshalb ich noch am Leben war. Alles hatte ich verloren. 
Ich hatte getötet und die Jedi ausgelöscht. 
Die Schuld zog mich noch weiter in den Strudel der dunklen Seite und riss mich mit sich fort.

Als ich aufwachte fand ich mich in einem dunklen Raum wieder. Vereinzelte Lichtstrahlen tauchten das Zimmer in ein kühles Licht. Ich brauchte ein paar Minuten um zu erkennen wo ich war. Ich war in meinem Quartier. Nach einem kurzen Blick auf meine Beine stellte ich fest das sie noch da waren und nicht durch Prothesen ersetzt wurden. 

Ich hatte vollkommen die Orientierung verloren und wusste weder wie spät es war, noch welchen Tag wir hatten. 
Als die Erinnerungen zurückkamen zuckte ich zusammen. Ich war zwar im Tempel, aber... war Ahsoka auch hier?! Auf der Suche nach einem Hinweis ließ ich meinen Blick durch mein Quartier gleiten. Er blieb schließlich an etwas Glänzendem hängen, was auf meinem Werktisch lag. Langsam stand ich auf und ging zur Werkbank. Als ich sah was dort lag musste ich schlucken. 
Ahsokas Shoto. 
Sie war doch gegangen. Ahsoka hatte mich verlassen.

Widerwillig schüttelte ich den Kopf. Das konnte nicht wahr sein! War der Traum etwa doch kein Traum gewesen? Hatte ich sie doch verloren?! 
Ich konnte das nicht einfach so hinnehmen. Ich musste wissen ob das was ich gesehen hatte, wahr ist. 
Ob Ahsoka nach dem Anschlag auf den Tempel gegangen war.

Ohne weiter darüber nachzudenken oder auch nur nachzusehen wie spät es war, lief ich mitten in der Nacht durch die Flure des Tempels.
Die Angst schnürte mir die Kehle zu, denn ich das Shoto in meiner Hand war schon Bestätigung genug, ich wollte es nur nicht wahr haben.

***

Unsanft wurde ich aus dem Schlaf gerissen, als ein Hämmern an meiner Tür durch das ganze Quartier hallte. 
Grummelnd rief ich ein 'Herein!' und stand mühsam auf. Der Dunkelheit draußen nach zu urteilen ist es noch immer tief in der Nacht. 
Gerade als ich mich fragte, wer zur Macht mich um diese Uhrzeit wecken musste, ging die Tür auf und ein aufgelöster Anakin stand davor. 
Nun war ich hellwach und rechnete damit das etwas passiert war, weil ich genau spürte wie aufgewühlt er war. Aber er sagte kein Wort sondern starrte mich an, als sei mir soeben ein zweiter Kopf gewachsen. Irritiert zog ich eine Augenbraue hoch und begann mir langsam Sorgen zu machen. "Meister?", fragte ich vorsichtig und er schien sich langsam wieder zu fassen. "Ist alles in Ordnung?" 
Anakin kam ohne ein Wort zu mir und drückte mich an sich. Vollkommen überrumpelt wusste ich nicht was ich tun sollte und legte vorsichtig meine Hände auf seinen Rücken. Er zog mich nur noch enger an sich. "Ich dachte du wärst gegangen", flüsterte er in meinen Lekku und den Schmerz, den ich in seiner Stimme hörte, zerriss mir beinahe das Herz. "Aber ich bin doch hier", flüsterte ich zurück. Plötzlich löste er sich von mir.

***

Als die Tür des Quartieres sich schloss, zog der Meister  seinen Padawan an sich und zeigte ihr zum ersten Mal die Liebe die er für sie empfand. Er zog sie an sich und küsste sie stürmisch. Dies erwiderte die junge Togruta nur zu gern, denn die verbotenen Gefühle hegten beide Jedi schon seit einigen Jahren, ohne sich wirklich darüber bewusst gewesen zu sein. 

Ohne die Order 66 und dem Wechsel des Auserwählten auf die dunkle Seite der Macht konnte die Auslöschung der Republik verhindert werden. Dank der Visionen, die den jungen Skywalker geplagt hatten, konnte der wahre Sith Lord hinter dem Spiel zwischen Gut und Böse endlich gefasst und zur Strecke gebracht werden. 

In einer weit, weit entfernten Galaxie konnte der Frieden wiederhergestellt werden.

Die Idee des letzten Abschnittes stammt von Cherry-chanchen8, vielen Dank dafür ^^

One Shot to love you ~Anisoka~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt