-ZEITSPRUNG-
Eine Woche war nun vergangen. Steve meinte, wir sollen uns alle normal verhalten und nichts dummes machen. Offiziell war das Haus der Byers nun auch mein Zuhause. Zwar hatte ich kein eigenes Zimmer aber ich gab mich auch mit dem Sofa zufrieden. Joyce hatte auch El aufgenommen. Beide waren noch nicht wirklich über Jim Hopper's tot hinweg gekommen.
Endlich fand El einen richtigen Vater, doch urplötzlich verschwindet dieser wieder aus ihrem Leben. Joyce und Hopper waren anders verbunden. Manchmal verhielten sie sich wie ein altes Ehepaar, sie stritten sich wie kleine Kinder aber gleichzeitig waren sie wie für einander geschaffen. Normalerweise stand es mir nicht zu sowas zu behaupten, allerdings konnten selbst die beiden nicht leugnen, dass die beiden wenigstens etwas für einander fühlen.Das Tor war nun also endgültig geschlossen. Hopper und El's Kräfte waren so ziemlich verschwunden und die Russen waren hinter meinen Freunden her.
Viele blieben mir nicht, dass wusste selbst ich.
Ich konnte also weiter weg laufen und alles hinter mir lassen oder ich ging mit den Russen.Inzwischen war es Morgens. Schnaufend ließ ich Decke und Kissen auf Will's Bett fallen, tat das gleiche mit meinem Körper und schnaubte erneut. Dies tat ich jeden einzelnen Tag, der bis zu diesem Zeitpunkt vergangen war.
„Nur noch fünf Minuten.", flüsterte Will verschlafen und drehte sich in meine Richtung.
„Ich wollte selbst noch nicht aufstehen aber den Bruder ist schon wach.", sagte ich bloß und starrte an die obere Wand des Zimmers. Nun richtete der Junge sich auf, schaute kurz auf die Uhr, nahm meine Decke, breitete sie über mir aus und sagte :„Schlaf einfach hier."
Ohne weiteren Kontext, legte er sich wieder zurück ins Bett und schloss seine Augen. An Schlaf war für mich allerdings nicht mehr zu denken. Wenn ich einmal wach gewesen war, konnte ich nicht so einfach wieder schlafen.
„Will?", fragte ich leise.
„Ja?"
„Weißt du, ich kann nicht so einfach wieder schlafen. Ich habe ja noch nicht mal mehr ein Pyjama an."
„Versuch es einfach, Emily."
Leicht genervt drehte er sich nun wieder zu mir. Nun schauten wir uns in die Augen. Stille herrschte. Vielleicht sollte ich ihm einfach nachgehen und meine Augen schließen. Ein angenehmer Geruch kam aus der Küche. Jonathan machte also Frühstück. Sicher konnte auch Will schlafen jetzt vergessen, da ich ihn wahrscheinlich endgültig geweckt haben musste.
„Okay William, auch du solltest jetzt langsam aufstehen.", ertönte nun Joyce, die gerade die Tür komplett öffnete. Sie ging rüber zum Fenster und schob die Gardinen bei Seite. Nun erleuchtete sein ganzes Zimmer.
„Okay, okay.", sagte Will nun genervt und erhob sich aus seinem Bett. Keine Minute später saßen wir schon am Esstisch.
„Ich brauche eine Veränderung.", stellte ich fest und schob meinem Rührei herum.
Joyce schaute mich bloß Ideen los an. Ratlos zog ich mein Zopf nach vorne. El sah nun auf meine Haare und sagte:„Wieso schneidest du sie dir nicht?"
Alles was El sagt meint sie ziemlich ernst. Ihr lieblings Spruch ist "Freunde lügen nicht!". Aber ein Versprechen würde sie nur mit ihrem Tot brechen.
Das ist einer der guten Punkte an ihr. Man kann sich immer auf sie verlassen.
Sie versteht zwar nicht alles was man ihr sagt aber sie gibt sich viel Mühe alles zu verstehen und zu helfen.„Meinst du echt?", fragte ich nun in die Runde.
„Du kannst sie dir ja danach wieder wachsen lassen.", warf Joyce einverstanden dazwischen.
„Ein neuer Haarschnitt würde dir bestimmt stehen.", sagte Nancy, die ebenfalls an diesem Morgen bei der Familie Byers war, und nickte mir zuversichtlich zu. Nun fehlte mir bloß die Zusage von Will, der nur mit vollem Mund nickte. Nach dem Frühstück passierte es dann.
Wir gingen in das Badezimmer und meine Langen Haare fielen Stück für Stück auf den Boden. Sie waren jetzt schulterlang.„Bist du fertig? Wir wollen zu Mike.", sagte Will.
Ich nickte nur und wir verschwanden nach draußen. Mit einem lautem Knall, fiel die Haustür hinter mir zu. Will und El waren schon vor Gefahren. Nun holte ich mein Fahrrad aus einer Ecke. Plötzlich knackte etwas. Ich drehte mich schnell herum. Mein Atem wurde ruhiger. Aber mein Herz schlug schneller. Ich wusste, dass es eigentlich nicht möglich war, weshalb ich mich wieder zu meinem Rad drehte.
„Es ist nicht real!", flüsterte ich vor mich hin.
Ich stieg auf das Rad und fuhr schnell los, doch es verfolgte mich. Ich wusste nicht was es war. Angekommen bei den Wheeler's, ließ ich mein Fahrrad in eine Ecke fallen und rannte schnell zur Tür. Ich klingelte und klopfte gleichzeitig.
Mike's Mom öffnete die Tür und ich ging schnell in den Keller. Will saß auf meinem Platz. Ich beugte mich leicht über ihn und schnappte mir eine Chipstüte. Ich ging auf ein Sofa zu und entspannte mich wieder. Tief atment setzte ich mich in eine Ecke und griff in die Tüte.
„Habt ihr schon was neues?", fragte Max.
Ich sah zu Mike, der nur mit dem Kopf schüttelte.
„Diese verdammten Russen verfolgen mich schon den ganzen Tag! Da ist ein Auto, das immer in meiner Nähe ist.", sagte Dustin etwas laut.
Ich schaute auf meine Füße und sagte leise :„Es tut mir leid."
Plötzlich war da wieder dieses Geräusch. Es war das selbe wie vorhin. Ich sah zu einem schmalen Fenster.
„Habt ihr das auch gehört?", fragte ich und drehte mich um, doch alle waren verschwunden. Etwas war anders. Die Ranken waren nicht da.
Ich stand auf und ging langsam die Treppe vom Keller hinauf. Mein Atem wurde schneller. Ich spürte, wie Adrenalin durch meine Adern schoss.
Langsam näherte ich mich der Haustür. Der Knauf drehte sich erst langsam aber plötzlich war es als würde jemand daran rütteln. Ein Geräusch wurde immer lauter und lauter. Ich presste meine Ohren zu aber das Geräusch würde immer lauter. Schritt für Schritt ging ich auf die Tür zu und fasste um den Knauf. Er hörte auf sich zu bewegen. Schnell öffnete ich die Tür. Das Geräusch verstummte.
Plötzlich war Totenstille.
Ich konnte mein Herz klopfen hören.
Ich ging auf die Straße und da waren sie. Die Ranken waren nun wieder überall. Ich schaute nach Links und Rechts, doch auch hier war niemand zu sehen.*klick*
*klick*
*klick *
Ruckartig drehte ich mich zur Haustür, der Wheeler's.
Demogorgon.
Dort stand ein Demogorgon.
Es schien so als würde er mich anschauen.
Plötzlich rannte er auf mich zu, doch bevor er es an mich heran geschafft hatte, stieß ich ihn mit meinen telepathischen Kräften zurück. Ich blickte um mich herum und sah wer es wirklich war. Ich hob meine Hände, die verkrampften und starrte sie an.„Was habe ich getan?", flüsterte ich.
Mein Blick erhob sich wieder zu Will, der bewusstlos auf der Veranda lag. Mike schaute mich fassungslos an. Die anderen rannten sofort zu Will, um ihm zu helfen.
Ein Auto fuhr an mich heran und eine ungläubige Nancy stieg aus. Sie kam mir schnellem Schritt auf mich zu.
„Komm bitte nicht näher!", sagte ich zu ihr und hob meine Hand.
Nancy flog nach hinten. Jonathan fing sie gerade noch auf. Auch er sah mich mit dem fassungslos Blick an. Ich starrte wieder auf meine Hände.
Ich hatte die Kontrolle verloren. Ich wollte nie jemandem wehtun. Vor allem nicht den Leuten, die mir etwas bedeuten. Ich hatte Angst. Angst vor mir selbst.
Will kam wieder zu Bewusstsein. Er schaute mich an und fasste sich an den Kopf. Ich machte langsam Schritte nach hinten. Ich spürte, wie langsam eine Träne über meine Wange lief. Meine Schritte wurden immer schneller, bis ich mich umdrehte und rannte, doch wo sollte ich bloß hin?
„Emily! Warte!", schrie Nancy mir hinterher.
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Stranger Things:„Neues Erwachen"
FanfictionStell dir vor, du seist eines der Experimente aus dem Hawkins-Labor. Du habest ähnliche Kräfte wie Eleven. Doch erfahren davon tust du erst nach 15 Jahren deines Lebens und weißt absolut nicht zu helfen. Allerdings kennst du zu deinem Glück 6 Charak...