Hilfe

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Will schaute mich ernst an und nickte.
Plötzlich durchfuhr mich wieder dieses Gefühl. Es waren Angst und Unsicherheit.

Ich rückte näher an Will.
„Spürst du es auch?", flüsterte ich leise.

Er nickte.
Vielleicht bekam jeder, der mit der anderen Seite verbunden ist, dieses Gefühl.
Ich schaute schnell zu den anderen, die aber keine Reaktion zeigten. Für einen kurzen Moment blendete ich alles aus.

„Kommst du?", fragte Kali.

„Was?", sagte ich und drehte mich schnell zu ihr um.

„Kommst du.",sagte sie nun in einem ernsten Ton.

„Ja.", murmelte ich, nickte und folgte ihr hinaus.

Nun waren wir auf einem großen Parkplatz angekommen. Ein paar alte Lastwagen standen herum. Kali zeigte auf ein Stuhl. Ich sollte mich setzten, was ich auch tat.

„Wir werden jetzt deine Kontrolle testen. Ich werde mit einfachen Dingen anfangen und immer weiter gehen. Du darfst nur eins nicht vergessen.. Du beherrschst deine Kraft nicht umgekehrt. Bleib immer konzentriert. Du hast die Kontrolle.", sagte sie.

Ich nickte nur und krallte mich an den Stuhl fest, da ich nicht wusste, was auf mich zukommen wird.

Jetzt waren wir in meinem alten Klassenzimmer. Zu der Zeit hatte ich in einem Weißen Haus in Kansas gelebt. Ich war ungefähr 10 Jahre alt. Die Lehrer waren begeistert von mir aber die Schüler waren nie sehr nett. Ich war mal wieder die letzte in der Klasse. Plötzlich kamen drei Mädchen herein.

„Na Spange.", sagte eine der Mädchen und warf meine Bücher vom Tisch.

Spange war ein Name, den sie mir gegeben hatten, weil ich zu der Zeit eine Zahnspange trug.

Ein anders Mädchen schubste mich mit voller Wucht vom Stuhl und trat mich einmal.

„Was hast du denn heute alles in deinem Rucksack?", fragte die dritte, hob ihn hoch und kippte ihn aus.

„Bitte lasst das.", sagte ich voller Mut, der mir schnell wieder genommen wurde.

Die älteste der Mädchen machte mich mit einer hohen Stimme nach und hob etwas von Boden auf. Es war ein Teddybär. Ich war erst 10 Jahre alt. Ich fand es normal mein Teddy mitzunehmen.

„Ne oder?", sagte eine andere und lachte auf.

„Das Baby braucht noch ein Teddybär zu schlafen?", sagte die älteste, trennte den Kopf von seinem Körper und bewarf mich mit den Resten. Alles was ich tat war zusehen.

Eines der Mädchen trank ein schluck aus meiner Flasche und kippte sie anschließend über mich.
Die drei lachten auf und verschwanden.
Eine Träne lief mir über die Wange.

Plötzlich verschwand wieder alles um mich herum und ich war wieder draußen bei Kali.

Einige Sekunden später war ich schon am nächsten Ort. Kurz sah ich runter zu meinen Handgelänken, die wieder angekettet waren. Meine Atmung wurde schneller. Die Stahltür ging langsam auf. Max und die andern standen davor.

„Hast du uns vermisst?", fragte Max.

Ich sagte nichts.

„Ja, hast du uns vermisst?", sagte nun El.

„Du hast es verdient so eingesperrt zu sein!",sagte Mike laut.

„Du hast Will also nicht geglaubt?", fragte Lucas.

„Also müssen wir es dir selbst sagen..", sagte Dustin.

„Du hast nie zu uns gehört.. Du hast in Hawkins einfach nichts verloren... Wann verstehst du es denn endlich? Bitte, wir wollen doch nur, dass es dir besser geht und das geht nur, wenn du hier angekettet bleibst..", sagte Joyce vorsichtig.

„Du bist eine Russin und wirst in meinen Augen immer eine bleiben. Smirnoff. ", sagte Hopper.

Mir lief eine Tränen über die Wange aber ich konnte die Kontrolle bewahren. Zumindest hoffte ich, dass ich sie noch weiter halten konnte. Ich kniff meine Augen zusammen und saß wieder auf dem Stuhl vor Kali.

Sie sah mich voller Mitleid an. Erst jetzt wusste ich, dass sie auch alles sehen und hören konnte.

„Bringen wir es hinter uns.", sagte ich.

Nun stand ich vor dem Tor zur anderen Seite. Ich fühlte Schmerz. Es war kein körperlicher Schmerz sondern eher, als hätte man eine geliebte Person verloren. Ich versuchte herauszufinden warum aber mein Kopf ließ es nicht zu. Jetzt bemerkte ich, dass El neben mir stand. Zusammen hoben wir unsere Hände und versuchten das Tor zu schließen. Plötzlich flog neben mir Asche. Schnell drehte ich mein Kopf zu El, die plötzlich verschwunden war. Ich drehte mein Kopf wieder nach vorne und sah etwas aus den Tor kommen. Es war etwas viel stärkeres und größeres, als der Mind Flayer.
Es war unbeschreiblich. Meine Hände sanken nach unten und ich starrte es an.
Mein Atem stockte.

„ Du beherrscht die Kraft nicht umgekehrt.", schallte durch meine Ohren.

Ich atmete Tief ein und aus. Und tatsächlich: Ich hatte die Kontrolle behalten.

Lächelnd sah ich nun zu Kali, die sich erschöpft das Blut von der Nase wischte.
Ich stand auf, ging auf sie zu und nahm sie in den Arm. Überrascht erwiderte sie diese.

„Ich kann fühlen, dass deine Kräfte sehr stark sind.", sagte sie nachdem wir uns voneinander gelöst hatten.

Ich schaute sie nur verwundert an.
Nun gingen wir wieder zu den anderen.

„Hat alles geklappt?“, fragte Joyce neugierig.

„Ja. Sie hat es super gemacht.“, antwortete Kali.

Wieder durchfuhr mich dieses Gefühl.
Sofort sah ich zu Will, der sich ebenfalls zu mir umdrehte. Schnell kam er auf mich zu und zog mich an meinem Arm in einen anderen Raum. Er sah über meine Schulter. Niemanden war zu entdecken.

„Meinst du alle, die in irgendeiner Weise mit der anderen Seite verbunden sind, spüren dieses Gefühl?“, fragte ich schnell und leise.

„Kann sein.“, antwortete er schnell.

„Sollten wir es den anderen sagen?“, fragte ich etwas lauter.

„Wir sollten noch warten. Was sagst du?“

„Ich bin deiner Meinung. Aber was ist, wenn die anderen was davon mit bekommen?“

„Dann werden wir es natürlich sagen. Du weißt doch: Freunde lügen nicht.“

Ich sah in seine Augen, die mir vertrauen schenkten. Nie zuvor hatte ich Vertrauen in den Augen von jemandem gesehen. Er schaute mir auch in meine.

„Also sind wir uns einig?“, fragte der große Junge nach einigen Sekunden Stille.
Ich nickte. Langsam gingen wir um eine Ecke, hinter der Max schon auf uns wartete.

„Über was habt ihr geredet?“, fragte das rothaarige Mädchen.

Meine Augen weiteten sich und mein Blick wanderte zu Will, der sich am Hinterkopf kratzte.

„Äh.. Nichts.“, platzte aus mir heraus.

Ich kniff meine Augen zusammen, biss mir auf die Unterlippe, schüttelte leicht den Kopf und realisierte, dass es die schlechteste Antwort war, die man überhaupt geben konnte.

Max schaute zwischen uns hin und her und sagte mit einem breitem Grinsen :„Verstehe.“

Ich wusste ganz genau was sie dachte, doch es war das komplette Gegenteil zwischen mir und Will. Wie gesagt, ich wusste einfach nicht, was er für mich empfand. Vielleicht hätte er sich ja nur aus Mitleid neben mich gesetzt.

Mein Blick wanderte zu Will, der rot wurde. Auch er wusste, was Max dachte.

„Gehen wir zu den anderen?“, fragte ich, um Will noch zu retten.
Max schüttelte nur den Kopf und ging aus der Kleinen Gasse heraus. Will und ich folgten ihr.

Stranger Things:„Neues Erwachen" Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt