Die Flucht

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Zwei Soldaten kamen auf mich zu.
Sie befreiten meine Handgelänke von den Fesseln. Einer zog an meinem Arm. Er hatte einen festen Griff. Ich schaute ihn an aber sagte nichts.

Die Soldaten dachten wahrscheinlich, ich sei noch von den Medikamenten benommen.

Eine Soldatin kam auf mich zu und brachte mich in ein Waschraum.

Es sah aus wie eine Gemeinschaftsdusche.
Eine der Duschen war mit einem Vorhang versehen. Kurz sah ich zu der Soldatin. Sie zeigte auf den Vorhang und sagte:„Duschen!"

Sie hatte keinen Akzent. Wahrscheinlich hat sie mal in Amerika gelebt oder ist sogar dort aufgewachsen.

Ich ging hinter den Vorhang und zog mich aus. Meine Klamotten legte ich auf ein Hocker, der neben mir stand. Ich machte das Wasser an. Eiskaltes Wasser lief meine Haut herunter. Es umhüllte mich. Mit einem Seifenstück befreite ich meine Haut von Schweiß, Blut und Dreck.

Nachdem ich fertig war zog ich mir das dreckige Kleid wieder an.
Da fiel es mir wieder ein. Der Plan, den Hopper und ich gemacht hatten. Ich musste also ihrgentwie raus hier. Schnell zog ich den Vorhang auf und ging auf die Soldatin zu. Sie schaute mich verwirrt an. Ich hob meine Hand und schleuderte sie gegen eine Wand. Sie viel bewusstlos zu Boden. Mit einem schnellem Schritt ging ich auf sie zu und nahm mir ihre Jacke und ihre Schuhe.

Verblüfftend war, dass mir die Schuhe passten aber die Jacke etwas zu groß war. Vermutlich hatte sie einfach kleine Füße.
Ein letztes mal beugte ich mich zu der Soldatin runter und flüsterte:„Es tut mir leid."

Ich stürmte aus dem Waschraum und ging ein Gang entlang. Es war alles ziemlich verlassen in dieser Abteilung. Ich rannte, bis ich den Schatten meiner Schwester entdeckte.

Sie fasste mir an meine Oberarme und fragte besorgt:„ Was machst du hier?"

„Komm mit mir!", sagte ich.

„Wohin?"

„Ich werde fliehen. Komm mit mir! Bitte."

Sie sah mich besorgt und zögern zugleich an, doch sie nickte.
Ich drehte mich leicht zur Seite, doch sie hielt mich auf.

„Warte. Wir müssen für Ablenkung sorgen...", sagte sie und zeigte auf einen Knopf, der an einer Wand befestigt war.

Sie drückte schnell auf den Kopf und ein Lauter Alarm ertönte.

Wir rannten zum Ausgeng. Uns Kamen viele Soldaten entgegen. Mit schnellen Blicken suchte ich nach Hopper.

Er hatte den Blick auf uns gerichtet. Ich nahm meine Schwester an die Hand und rannte auf Hopper zu. Ich berührte kurz seinen Arm und er rannte mit uns mit.

Viele der Gefangenen nutzen die Chance und versuchten zu fliehen.
Es ertönten Schüsse.
Ich schaute nach links und ich sah wie ein Mann blutend zu Boden fiel.

„Schau nicht nach hinten!", schrie Nastya.

Ich rannte weiter.

„Eine Meile.", sagte Hopper und schnappte nach Luft.

„Was?", schnaubte ich atemlos.

„Wir sind eine Meile gelaufen.", sagte Hopper immernoch außer Atem.

Nastya sagte nichts. Alles was sie tat, war ihre Hände auf ihren Oberschenkeln abzustützen. Auch sie schnappte nach Luft. Mittlerweile waren keine Schüsse mehr zu hören.

„Woher weiß du, dass wir eine Meile gelaufen sind?", fragte ich. Mein Atem hatte sich mittlerweile wieder beruhigt.

Er zuckte mit den Schultern und sagte:„ Ich bin von der Polizei. Ich weiß es einfach."

Stranger Things:„Neues Erwachen" Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt