Angst

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Ich rannte.
Nicht einmal nach hinten drehte ich mich.
Verletzten wollte ich sie nämlich erst recht nicht.
An einer Tür angekommen, realisierte ich erst wo ich hin gelaufen war. Es war das Haus meiner neuen Familie. Schnell versuchte ich die Tür zu öffnen, doch sie war verschlossen. Ich ging ein Schritt zurück und versuchte sie mit meinen Kräften zu öffnen, doch es funktionierte nicht. Geschockt entschied ich mich deshalb für eine einfachere Alternative. Schnell schaute ich nach Links und Rechts, kletterte über den Zaun und nahm mir ein Stein. Kurz blickte ich auf ihn und holte aus. Mit einem lauten Knall, war die Scheibe nun zu bruch gegangen. So wie es hätte sein sollen. Mit einem Schwung war ich auch schon drinpnen. Ich blickte auf den Tisch im Wohnzimmer. Dort lagen immer noch die Fotos und der Walkman mit der Kassette. Ich ging auf den Tisch zu, als ich plötzlich Stimmen hörte. Sie kamen von oben. Ich blickte auf die Treppe, schnappe mir schnell ein Messer und ging die Stufen leise hoch. Oben angekommen, schaute ich leise in jedes Zimmer, doch es war niemand zu finden.

„Emily? Bist du da?“

Erst jetzt wusste ich was es war. Ich rannte in mein Zimmer und kramte etwas unter meinem Bett hervor. Es war ein Walkie-talkie, welches ich von Mike bekommen hatte. Ich hatte es völlig vergessen.

„Hör zu.. Was das auch immer war: Wir sind nicht sauer auf dich. Komm bitte wieder. Wir können darüber reden. Emily, ich weiß, dass du es nicht wolltest. Du warst genau so überrascht wie wir.. Bitte komm wieder nach Hause.“, sagte eine Stimme am Walkie-talkie.

Ich hielt das Walkie-talkie immer fester und drücke es an mich heran. Es war für sie sicherer, dass ich nicht antworte. Sie würden sich sonst nur Sorgen und Hoffnung machen. Mir liefen wieder Tränen über die Wangen und ich sah erneut Mike's Gesichtsausdruck vor mir. Ich bin eine Gefahr für sie. Ich dachte es wäre besser, dass sie mich nicht wieder sehen würden.

„Emily? Bist du da?“, klang es wider aus dem Gerät.

Ich ging mit dem Walkie-talkie die Treppe hinunter und stand vor dem Tisch im Wohnzimmer. Mit einem schnellem Griff schnappte ich mir die Fotos und breitete sie auf dem Tisch aus.
Danach ließ ich mich in ein Sessel fallen und starrte verzweifelt darauf. Ich wollte etwas finden. Irgend ein Hinweis. Ich wollte den Grund finden, warum mein Körper so verrückt spielt. Ich berührte den Stoff, des Sessels und schloss meine Augen. Ich sah wie sich Max neben Lucas auf den Sessel quetschte. Er legte einen Arm um das rothaarige Mädchen und sie lehnte sich an seiner Schulter an. Ich öffnete meine Augen wieder und wunderte mich warum es funktionierte. Mir viel das Wasserglas von Steve auf. Es stand aud der Fensterbank. Verunsichert ging ich darauf zu und berührte es. Ich sah wie Steve ein schluck daraus nahm und es auf die Fensterbank stellte. Ein kleines Lächeln machte sich auf meinem Gesicht breit, doch es sollte schnell wieder verschwinden. Jemand schlug seine Faust so häufig gegen die Tür, dass diese sich beinahe von alleine öffnete. Ich zuckte zusammen und versteckte mich. Jemand leuchtete mit einer Taschenlampe durch das Fenster.
Es hämmerte noch einmal. Wer dies auch immer  war, schlug fast die Tür ein. Nach einigen Minuten war es ruhig. Ich entspannte mich wieder.

Nach dem ich eine Dusche genommen hatte, ging ich auf mein Zimmer, um mich anzuziehen. Ich war gerade dabei die letzten Knöpfe, von einem Kleid, zu schließen, als ich eine Stufe kanaren hörte. Sofort schnappe ich mir das Messer, welches auf meinem Bett lag und versteckte mich hinter der Tür meines Zimmers. Eine menschliche Gestalt näherte sich meinem Zimmer. Natürlich breitete ich den wahrscheinlich großen Angriff vor. Doch als ich merkte, dass die Gestalt in ein anders Zimmer ging, schlich ich hinterher. Es war ein Mann. Ich hob das Messer und wollte angreifen, doch ich merkte, wie etwas auf mein Hinterkopf prallte. Ich fiel mit dem Messer auf den Boden. Jemand packte meine Schulter und zog mich hoch. Ich konnte nicht erkennen wer es war. Ehrlich gesagt konnte ich nichts mehr erkennen.

Sie trugen mich in die Treppe herunter und legten mich hin.

Meine Augen vielen zu.

Ich holte tief Luft und richtete mich auf. Ich spürte ein stechenden Schmerz in meinem Oberschenkel. Anscheinend war ich in das Messer gefallen. Allerdings wurde die tiefe Wunde genäht. Aber es sah nicht gerade professionell aus. Ich schaute mich um. Es war ein kleiner Raum. Alle Wände waren gefliest.
Es waren einfache weiße Fliesen. Gegenüber von mir war eine Tür aus Stahl. Sie war grün aber ziemlich verrostet. Links von mir war ein Waschbecken. Daneben war ein Eimer. Es war alles ziemlich dreckig. Ich saß auf einer art Bett. Allerdings war es eine rostige Stahlplatte mit einem Kissen darauf.

Plötzlich klapperte etwas an der Tür. Ich starrte sie mit großen Augen an. Ein Mann stand jetzt vor mir. Er hatte eine russische Uniform an. Wie ein Soldat sie trug. Er sah mich Auffordernt an und machte eine Bewegung mit dem Kopf, die heißen sollte, dass ich aufstehen soll. Ich stand auf, er drehte sich um, ging und zeigte mit einem Zeichen, dass ich ihm folgen sollte. Ich humpelte ihm hinterher. Wir sind ein dreckigen Flur entlang gegangen. Auf der linken Seite waren überall diese rostigen Türen. Ich schaute nach oben und sah Lampen, die in regelmäßigen Abständen installiert wurden. Der Boden war nicht nur dreckig sondern auch kalt. Ich hatte keine Schuhe an. Alles was ich trug war Unterwäsche und das Kleid, das ich angezogen hatte.

„Wo gehen wir hin?“, fragte ich.

Der Soldat, der vor mir ging antwortete nicht. Plötzlich hörte ich schreie von einem Mann, der auch gefangen war. Zwei Soldaten packten seine Arme und zerren ihn mit sich. Ich wich zur Seite und sah in das Gesicht des Mannes. Ich blieb stehen und drehte mich zu den Soldaten. Ich quetschte mich durch eine kleine Lücke, die einer der Soldaten zur Wand hatte. Beide Soldaten blieben stehen und schauten mich verwirrt an.

„Отпусти его! (lass ihn gehen!)“, sagte ich.

„Что? (Was?)“, antwortete einer der Soldaten.

„Отпусти его! (lass ihn gehen!)“, sagte ich erneut.

Stranger Things:„Neues Erwachen" Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt