~Aus der Sicht von Melanie~
Mich wunderte es, dass Kylo so schnell das Krankenzimmer verließ. War es für ihn etwa so schlimm gewesen, dass wir uns fast geküsst hätten? Anscheinend ja schon, denn umsonst wäre er nicht fluchtartig aus dem Zimmer gegangen. Traurig versuchte ich der Krankenschwester zu zuhören. "Melanie, der Arzt konnte bei dir nichts weiters finden, außer einem grippalen Infekt. Deshalb kannst du die Krankenstation verlassen, sobald dein Vater hier war und die Papiere unterschrieben hat. Er kann dich dann gleich mit in euer Quartier mitnehmen. Trotzdem solltest du die nächsten zwei Tage im Bett liegen bleiben und langsam mit deinem Training wieder anfangen. Deinen linken Oberarm sollte dein Vater zweimal täglich verbinden. Die Wunde wurde zwar genäht, aber diese ist in vier Tagen komplett verheilt. Der Faden löst sich komplett auf, sobald die Wunde verheilt ist. Es wird leider eine Narbe zurück bleiben, da die Wunde sehr tief war." Leicht nickte ich und die Schwester reichte mir eine Tüte in der Verbandsmaterial und eine Wund- und Heilsalbe drin war. "Danke." "Wenn du noch mehr brauchen solltest, kannst du dir jederzeit was holen." Nachdem die Krankenschwester das gesagt hatte, verließ sie das Zimmer wieder. Es dauerte nicht lange bis mir die Tränen in die Augen schossen.
Kylo hatte mich mit seiner Aktion irgendwie verletzt, auch wenn es sich dumm anhörte. Ich hatte komischerweise das Gefühl, dass er sich vor mir ekeln würde und dass er deshalb abgehauen war. Auf der anderen Seite hätte ich gerne gewusst, ob er mich wirklich küssen wollte. Damit mich niemand weinen sah, nahm ich das Kopfkissen in meine Hände und ich vergrub meinen Kopf darin. Stumm liefen mir die Tränen über meine Wangen. "Hallo Maus, ich bin wieder da. Warte, wieso weinst du? Was ist passiert, Melli?" Lautlos schluckte ich und entschied mich dazu, meinen Vater anzulügen. Mir fiel es zwar schwer ihn anzulügen, da ich eigentlich jetzt jemanden brauchte, mit dem ich reden konnte. Doch ich konnte ihm nicht die Wahrheit sagen, aus Angst ihn zu enttäuschen. Schließlich hatte ich mich in seinen größten Feind verliebt. "I-ich weine nicht, P-papa." Tief konnte ich ihn durchatmen hören. Dadurch das die Matratze sich etwas sank, merkte ich, dass er sich zu mir setzte. Kurz danach zog er mir das Kissen von meinem Kopf weg. "Melanie, ich kenn dich mittlerweile fast achtzehn Jahre lang und ich merke es sofort, wenn du weinst. Also was ist los?" Mitleidig sah mir mein Vater in die Augen und ich spürte, dass er sich Sorgen um mich machte. Irgendwie konnte ich ihm nicht sagen, dass ich Kylo liebte und was gerade fast passiert wäre. Die Beiden konnten sich nie besonders leiden und mein Vater versuchte mich soweit es ging vor Kylo zu beschützen, indem er mich soweit wie möglich von ihm fern hielt. Zudem wollte ich meinen Vater wie gesagt nicht enttäuschen und das würde ich sicherlich tun, wenn er jemals erfahren würde, dass ich Gefühle für Kylo hatte. Wenn ich meinen Vater enttäuschen würde, würde er mich sicherlich wieder zur Adoption freigeben. Immerhin war ich nicht seine leibliche Tochter, denn er hatte mich leider nur adoptiert und ich hatte Angst, dass er mich wirklich weggeben würde.
"I-ich k-kann darüber noch nicht mit dir reden. A-auch w-wenn es mir weh tut, P-papi." "Lass dir alle Zeit der Welt mein Schatz. Ich bin für dich da, wenn du darüber reden willst. Du kannst jederzeit zu mir kommen." "D-danke, Papi." Da ich immer noch weinte zog mich mein Vater in seine Arme, sodass ich meinen Kopf in seiner Brust vergraben konnte. Dies machte ich eigentlich ziemlich selten, aber es tat mir gut. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich mich immer sofort in den Armen meines Vaters sicher und geborgen fühlte. Einige Minuten später hatte ich mich beruhigt und löste mich aus den Armen meines Vaters. "So, Maus. Bist du bereit um ins Quartier zu gehen oder brauchst du noch einen Moment?" "Wir können gehen, Papa. Muss ich mit Kylo diese Woche noch trainieren? Ich hab keine Lust ihn zu sehen und besonders fit fühle ich mich ehrlich gesagt auch noch nicht. Mir tut mein Arm außerdem auch noch ziemlich weh." "Du musst nicht mit ihm trainieren, wenn du nicht willst. Wir sagen einfach, dass du dich noch wegen deiner Verletzung noch einen Woche schonen musst, obwohl du dich nur zwei Tage ausruhen sollst." "Danke, Papa."
Vorsichtig stand ich vom Krankenbett auf und nahm die Tüte, die mir die Krankenschwester gegeben hatte. Danach verließen wir gemeinsam die Krankenstation. Während wir zu unserem Quartier liefen, wurde mein Vater sehr oft von irgendwelchen Generälen oder Offizieren aufgehalten. Dies nervte mich schon etwas, da mein Vater eigentlich Feierabend hatte und sich um mich kümmern sollte. Gerade unterhielt er sich mit dem vierten Offizier. Davor hatte er schon mit vier weiteren Offizieren und mit drei Generälen gesprochen. Auch wenn er mir beigebracht hatte, keine Gespräche zu unterbrechen, wenn er als General gebraucht wurde, musste ich mich einfach einmischen. Ich wollte mich nur noch in unserem Quartier oder in meinem Zimmer zurück ziehen und mich ausruhen. "Papi, können wir bitte weiter gehen? Mir geht es nicht gut und ich bin müde." Kurz unterbrach mein Vater sein Gespräch und er sah mit seinem strengen Blick zu mir. Immerhin hatte ich gerade eine von den Regeln gebrochen, die er für so wichtig hielt. Ich versuchte ihn dennoch müde und krank anzusehen, was anscheinend funktionierte. Denn er sah mich wenige Sekunden später ziemlich besorgt an. "Ja, Melli. Ich bin gleich fertig." Es dauerte tatsächlich nicht lange und er hatte sein Gespräch beendet. Mit einem besorgten Blick auf seinem Gesicht kam er zu mir und legte seinen Arm um meinen Rücken. "Wenn es dir nicht so gut geht, hättest du doch lieber auf der Krankenstation liegen bleiben sollen."
"Ich bin nur müde, Papa. Außerdem fühl ich mich wohler, wenn du in meiner Nähe bist und wenn du auf mich aufpasst." "Ich weiß, Spatz. Wenn es dir schlechter gehen sollte, lass ich einen Arzt rufen oder ich bring dich sofort auf die Krankenstation. Okay?" "Okay, Papa." Den restlichen Weg zum Quartier konnten wir zum Glück ohne jegliche Zwischenfälle fortsetzen. Nach fünfzehn Minuten kamen wir im Quartier an und mein Vater verschwand sofort in seinem Büro, wie sonst auch. Anscheinend schien er doch noch arbeiten zu müssen und hatte wahrschlich wegen mir nur eine kurze Pause gemacht, damit er mich abholen konnte. Ich entschied mich dazu, mich einfach auf das Sofa zu hocken. Bequem setzte ich mich im Schneidersitz hin und lehnte mich zurück. Entspannt schloss ich meine Augen und gelang so, in einen erholsamen Tiefschlaf, obwohl ich eigentlich nicht schlafen wollte.
~Aus der Sicht von Hux~
Gerade als ich mit einem Bild von Melanie und Addison, Melanies Mutter, aus meinem Büro kam sah ich, dass meine Kleine im Schneidersitz auf dem Sofa schlief. Leise lief ich zu ihr und wollte sie vorsichtig hoch heben, doch es klopfte urplötzlich an der Tür. Genervt lief ich zu dieser und öffnete diese. Kylo stand davor, was mich ehrlich gesagt wunderte. "Kann ich was für dich tun, Ren?" "Hux, ich hab gehört, dass Melanie von der Krankenstation entlassen wurde und ich möchte das Training mit ihr fortsetzen. Natürlich werde ich diesmal auf sie aufpassen und mit ihr auch nur Theorieunterricht machen." "Sieh sie dir an. Die Kleine ist immer noch fix und fertig. Denkst du wirklich, dass ich sie die Woche mit dir noch trainieren lasse? Sie hat es kaum bis hierher geschafft und sie soll sich von den Ärzten aus paar Tage wegen ihrem Oberarm schonen." Etwas ging ich zur Seite, sodass er Melanie sehen konnte. Besorgt und mitleidig sah er seine Schülerin an. Kurz danach kehrte er jedoch zu seinem üblichen strengen Blick zurück.
"Melanie sieht ja wirklich fix und fertig aus. Wieso hast du überhaupt zugestimmt, dass sie dann entlassen wird?" Seine Stimme verriet, dass er sich tatsächlich Sorgen um meine Tochter machte und es tat ihm anscheinend auch leid, dass er sie verletzt hatte. Auch wenn er gerade mich mit seinem typischen Todesblick ansah, verriet ihn seine Stimme. Jedoch wusste ich nicht wieso er sich ausgerechnet Sorgen um Melanie machte. "Die Ärzte haben nichts lebensbedrohliches bei ihr gefunden und deshalb durfte ich Melanie mitnehmen. Außerdem passe ich lieber selbst auf meine Tochter auf, auch wenn ich sie nur adoptiert hatte. Das weißt du eigentlich auch. Nun entschuldige mich bitte. Ich muss für meine Tochter da sein." Bevor er noch irgendwas sagen konnte, schloss ich die Tür und betrachtete das Bild in meiner Hand. Ich hatte zwar eine Vermutung, was mit Melanie los sein könnte. Diese Vermutung konnte ich jedoch niemanden verraten, ohne mein Geheimnis preiszugeben. Ich wollte bevor ich dies tat mit meiner Tochter gesprochen haben, damit sie endlich die Wahrheit wusste. Die Symptome, die Melanie gerade hatte, zeigte ihre Mutter auch, bevor sie schwer krank wurde und dann nachdem Melanie geboren wurde starb. Selbstverständlich hatte ich jetzt Angst, dass mein Kind schwer krank war. Ich hatte außerdem noch Angst sie jetzt auch noch zu verlieren. Immerhin war Melanie das einzige, dass ich von Addison noch hatte. Addison war und wird immer meine große Liebe sein. Melanie war ehrlich gesagt auch mein ein und alles. Ich wollte sie auf keinen Fall jemals verlieren.
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A better life? (Kylo Ren Fan-Fiction)
FanfictionMelanie Addison Hux ist die siebzehn jährige Tochter von General Armitage Hux. Melanie glaubt, dass Hux sie adoptiert hatte, da er aus irgendwelchen Gründen ihr nicht verraten kann, dass er ihr leiblicher Vater ist. Hux versucht sie im Quartier zu h...