Kapitel 6

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~Aus der Sicht von Melanie~

Überrascht sah ich Kylo an, was ihn leicht zum Schmunzeln brachte. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass er mir tatsächlich seine Hilfe anbieten würde. Ein wenig nervös war ich schon, da ich auch noch bei ihm schlafen würde. "Meint ihr das ernst, Meister? Ich will euch wirklich nicht zur Last fallen." "Melanie, ich meine es wirklich ernst. Ich weiß wie es ist, wenn die Eltern einen verletzen, da mich meine immer wieder vernachlässigt und enttäuscht haben. Zur Last fällst du mir außerdem auch nicht." "Danke euch." "Setz dich auf das Sofa. Ich bin gleich wieder bei dir. Ich muss mich nur schnell umziehen." Selbstverständlich tat ich das was er sagte und setzte mich hin. Kylo lächelte mich leicht an und verschwand kurz danach aus dem Wohnzimmer. Ich überlegte, ob ich ihm endlich sagen sollte, dass ich mich ihn in verliebt hatte und das obwohl er zwölf Jahre älter war als ich. Mir war es ehrlich gesagt egal, dass er älter war wie ich. Ich liebte ihn nämlich so, wie er war. Wenn ich ihm meine Gefühle nicht beichten würde, würde ich mich sicherlich seelisch noch mehr kaputt machen. "Hier das ist für dich, Melanie."

Leicht erschrocken sah ich nach oben. Kylo stand vor mir mit einer Tasse in seinen Händen. Verwirrt nahm ich die Tasse aus seinen Händen. "Was ist das?" "Ich hab dir einen Beruhigungstee gekocht, nachdem ich mich umgezogen hatte. Du warst so in deinen Gedanken versunken, dass du nicht mal gemerkt hast, wie ich an dir vorbei gelaufen bin. Den Tee trinke ich immer, wenn ich genauso so wie du gerade am Grübeln bin." "Danke." Er setzte sich neben mich auf das Sofa und ich wurde etwas nervös. Irgendwie wollte ich mich an ihn kuscheln, doch ich traute mich einfach nicht. Außerdem würde er es sicherlich nicht zu lassen, dass ich ihn berührte. Ich trank etwas von dem Tee und stellte die Tasse auf den Wohnzimmertisch. "Der Tee schmeckt wirklich gut, Meister. Danke." Schmunzelnd sah er mich an. "Freut mich, dass dir der Tee schmeckt. Es ist nämlich mein Lieblingstee. Willst du mit mir darüber reden?" "Was meint ihr? Ich hab es euch doch schon erzählt." Tief atmete Kylo durch. "Das meine ich nicht, Melanie. Ich möchte von dir wissen, wie du dich gerade tief in deinem Innerem fühlst." Mir stiegen wieder die Tränen in die Augen. Damit er es nicht sehen konnte, sah ich auf den Boden. "Ich fühle mich betrogen, belogen und richtig wütend. Ich bin ehrlich gesagt gerade seelisch total am Ende. Ich weiß, ihr habt mir beigebracht die Vergangenheit ruhen zulassen, doch ich kann einfach nicht anders als ständig darüber nachzudenken."

~Aus der Sicht von Kylo~

Mir tat es im Herzen weh Melanie so zu sehen. Ihr Gefühlschaos war so riesig, dass ich es sogar spüren konnte. Sie tat mir so leid, da sie es meiner Meinung nach nicht verdient hatte. Eigentlich wollte ich ihr heute noch meine Gefühle gestehen. Nur konnte ich es ihr im Moment nicht sagen, da sie so am Ende und ziemlich aufgewühlt war. In der Hoffnung, dass sie spürte wie ich für sie fühlte, wollte ich meinen Arm um sie legen und mit ihr irgendwie kuscheln. Doch gerade als ich meinen rechten Arm um ihren Rücken legen wollte und sie zu mir ziehen wollte, klopfte es an der Tür. Ich spürte, dass Hux vor der Tür stand. Jedoch schien sie es nicht zu spüren, da sie innerlich zu aufgewühlt war. Sie nahm sich die Tasse vom Tisch und trank etwas von dem Tee. "Melanie, es ist dein Vater. Soll ich ihm sagen, dass du bei mir bist?" "Bitte nicht, Meister. Ich will meinen Papa heute nicht mehr sehen. Er hat mir einfach zu sehr weh getan. Ich hoffe ihr versteht mich." Flehend sah mir Melanie in die Augen. "Es ist für mich in Ordnung. Ich kann dich wirklich verstehen, weshalb du ihn nicht sehen willst." Ich stand auf und ging zur Tür. Anschließend öffnete ich diese, aber sodass er Hux seine Tochter nicht sehen konnte. Hux sah mich richtig verzweifelt an und ich spürte, dass er sich Sorgen um seine Tochter machte. "Brauchst du etwas, Hux?" Tief atmete er durch. "Melanie ist abgehauen, nachdem wir uns gestritten haben. Ist sie vielleicht bei dir? Ich hab sie überall gesucht und noch nicht gefunden." "Nein, sie ist nicht bei mir. Tut mir leid." Hux drehte sich um und lief weiter. Ich machte die Tür zu und ging wieder zu Melanie. Sie sah mich so an, als ob sie mir irgendetwas wichtiges sagen wollte. Das was sie mir sagen wollte, schien sie auch ziemlich zu belasten und sehr zu beschäftigen. Anscheinend traute sie sich nicht, es mir zu sagen. Deshalb entschied ich mich dazu, sie darauf anzusprechen. "Möchtest du mir vielleicht etwas sagen, Melanie?"

~Aus der Sicht von Melanie~

Schlagartig wurde ich richtig nervös und wahrscheinlich auch so rot, wie eine Tomate. Ich konnte Kylo aber nicht sagen, wie ich für ihn fühlte. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er dann sauer auf mich werden könnte und dass er mich dann hassen würde. Wenn Kylo mich hassen würde, könnte ich es nicht ertragen, da ich ihn wirklich liebte. "Melanie, was ist los? Dich bedrückt doch noch irgendetwas." "Mich bedrückt nichts. Mir geht es soweit gut." Kylo sah mich eindringlich an. "Ich spüre doch, dass mit dir etwas nicht stimmt. Du kannst doch mit mir reden." Langsam wurde ich sauer, da er anfing mich mit seiner Übervorsorge zu nerven. Ich stand auf und sah ihn leicht genervt an. "Meister, mir geht es wirklich soweit gut. Warum glaubt ihr mir nicht?!" An meiner Stimme musste er gemerkt haben, dass ich langsam wütend auf ihn wurde. "Melanie, ich mach mir doch nur Sorgen um dich. Es ist kein Grund jetzt wütend auf mich zu werden. Ich will doch nur wissen was mit dir los ist und ich will dir doch nur helfen. Rede bitte mit mir."

"Ich kann nicht mit euch darüber reden. Es geht einfach nicht. Ich muss alleine damit klar kommen." Tief atmete er durch, wahrscheinlich nur um ruhig zu bleiben. Anscheinend schien er wieder knapp davor zu sein, irgendetwas mit seinem Lichtschwert zu zerstören. Danach lief er ein paar Schritte auf mich zu und sah mich mittfühlend an. "Melanie, du musst nicht alleine damit klar kommen. Du kannst mir vertrauen. Ich bin für dich da und das weißt du auch. Ich will dir wirklich nur helfen." Wie eine Irre fing ich an im Wohnzimmer herum zu laufen. Dies machte ich immer, wenn ich total nervös war. "Melanie, beruhige dich bitte und rede mit mir. Sag mir bitte, wie ich dir helfen kann. Ich kann es nicht leiden, dich so zu sehen." Ruckartig blieb ich stehen und dreht mich zu ihm um. "Ich hab mich in dich verliebt, Kylo! Okay?! Und es tut mir ja auch leid, da ich es nicht wollte! Ich liebe dich aber wirklich, verdammt nochmal!" Geschockt riss ich meine Augen auf und hielt mir augenblicklich später die Hand vor meinen Mund, da ich ihm meine Gefühle nie so beichten wollte. Kylo stand einfach nur vor mir. Er sagte nichts und starrte mich einfach nur an. Deshalb entschied ich mich dazu so schnell wie möglich zu verschwinden. "I-ich s-sollte gehen." Mit Tränen in den Augen lief ich an ihm vorbei und zur Tür. Mir tat es gewaltig im Herzen weh, dass er nichts sagte und mich einfach nur an starrte. Vermutlich durfte ich ihm nicht mal mehr unter die Augen treten, da er mich ansonsten sicherlich umbringen würde.

Gerade als ich die Tür öffnen wollte, merkte ich, wie er seine beiden Hände sanft auf meine Schultern legte. Es dauerte nicht lange, bis er mich vorsichtig zu sich umdrehte. Ich wusste nicht was ich tun sollte, deshalb sah ich einfach verletzt und ängstlich zugleich auf den Boden, da ich ihn auch nicht ansehen konnte. "Melanie, schau mich bitte an." Auch wenn er es ruhig sagte, traute ich mich nicht und schüttelte deswegen ein wenig meinen Kopf. Wenige Sekunden später legte er seine Hand unter mein Kinn und hob meinen Kopf sanft hoch, damit ich ihm in seine Augen sehen musste. Seine Hand wanderte von meinem Kinn zu meiner Wange. "Ich will nicht das du gehst." Verwirrt sah ich ihn an. "Wieso denn nicht? Ihr hasst mich doch jetzt sicherlich."

A better life? (Kylo Ren Fan-Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt