Kapitel 16

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~Aus der Sicht von Melanie~

Eigentlich wollte ich nicht schon wieder weinen. Ich wollte nämlich nicht, dass Kylo dachte, dass ich schwach sei. Wenn ich jetzt so an meine Mutter dachte stiegen mir einfach die Tränen in die Augen. Ich hätte sie so gerne kennengelernt und sie einmal umarmt, da ich auch mal wissen wollte wie es war, beide Elternteile zu haben. Jedoch machte mir das Schicksal einen Strich durch die Rechnung. Ich wusste nichts über meine Mutter und ich würde gerne meinen Vater fragen, ob er mir was von ihr erzählen könnte. Doch ich bezweifelte, dass er mit mir überhaupt über sie reden würde.

"Mäuschen, beruhig dich. Ich mag es nicht wenn du weinst. Es tut mir ehrlich gesagt im Herzen weh dich so zu sehen." Kylo streichelte mit seiner Hand sanft meinen Rücken. Etwas lehnte ich mich zurück, damit ich ihn ansehen konnte. Ich sah ihn nur an, da ich aufgehört hatte zu weinen. Mit seinen Daumen wischte er mir die restlichen Tränen behutsam aus dem Gesicht. "Geht es dir besser, Liebling?" Leicht nickte ich und ich küsste ihn danach liebevoll. Lange dauerte es nicht, bis er den Kuss genauso so liebevoll wie ich erwiderte. Einige Zeit später, lösten wir uns voneinander und wir lächelten uns gegenseitig an. "Danke, dass du gerade für mich da warst. Ich liebe dich, Ky." "Wie gesagt, ich bin immer für da, wenn du mich brauchst. Ich liebe dich auch, Melli." Ich lehnte mich wieder nach vorne und kuschelte mich an ihn. Seine starken Arme legte er um mich und er drückte mich sanft an seine Brust.

~Aus der Sicht von Kylo~

Melanie genoss es sichtlich mit mir zu kuscheln. Ich genoss es ehrlich gesagt auch. Bei ihr fühlte ich mich wohl und bei ihr konnte ich so sein, wie ich war. "Du scheinst gerne mit mir zu kuscheln. Oder Bärchen?" "Ja, Mäuschen. Genauso so gerne, wie du mit mir." "Das tue ich aber auch nur, weil ich dich so sehr liebe, Schatz." "Das hast du süß gesagt, Liebling. Ich liebe dich im übrigen auch so sehr." "Kylo, darf ich dich fragen, wie deine Kindheit war? Du hast mir noch nichts darüber erzählt." Meine Muskeln spannten sich etwas an, da ich nie so gerne an mein altes Leben als Ben Solo zurück dachte. Melanie schien es zu bemerken, denn sie fing an meine Brustmuskeln sanft mit ihrem Zeigefinger nach zu fahren. "Du musst nicht mit mir darüber reden, wenn du nicht willst, Bärchen." Tief atmete ich durch. "Ich rede zwar nicht so gerne über mein altes Leben. Da ich dir vertraue, werde ich mit dir darüber reden. Vielleicht wird es mir dann auch ein wenig besser gehen, wenn ich an meine Vergangenheit zurückdenke."

Bevor ich allerdings zu reden begann, küssten wir uns nochmal kurz liebevoll. "Meine Kindheit war die ersten fünf Jahre eigentlich ziemlich schön. Je älter ich wurde, desto öfter ging mein Vater weg. Meine Mutter hatte auch immer weniger Zeit für mich, da sie eine wichtige Person der neuen Republik ist. Meine Eltern haben mich als ich sechs Jahre alt war, mit ein paar anderen machtintensiven Kindern zu meinem Onkel geschickt, um die nächste Generation Jedi auszubilden. Dies ging einige Jahre so. Jedoch hatte ich das Gefühl, als ich sechzehn Jahre alt war, dass sie mich los werden wollten, da ich Interesse an meinem Großvater Darth Vader zeigte. Dadurch, dass ich mich eben so einsam gefühlt habe, war ich mir ziemlich unsicher, ob ich auf der richtigen Seite stand. Mein Onkel hatte es irgendwann bemerkt und wollte mich sofort töten, anstatt mit mir darüber zu reden. Schlussendlich hat Snoke mich dann auf die dunkele Seite geführt. Als ich dich aber das erste Mal gesehen habe, fühlte ich mich urplötzlich nicht mehr einsam. Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass es dir innerlich genauso so ging wie mir und ich hatte auch das Gefühl, dass du auch einsam warst. Es hat sich für mich nach paar Monaten tatsächlich auch, als ich dich näher kennengelernt habe."

"Ich wusste gar nicht, dass du so viel Mist durch machen musstest, Bärchen. Das tut mir so leid. Hätte ich gewusst, dass du soviel durchgemacht hast, hätte ich nie nach gefragt. Ich wollte dir doch nicht weh tun." Melanie sah mich schuldig und ein bisschen nervös an. Sanft legte ich meine Hand auf ihre Wange. Sie lehnte wie sonst auch gerne ihren Kopf an meine Hand. "Alles ist gut, Liebling. Du hast mir nicht weh getan. Ich bin froh, dass ich wenigstens mit dir darüber reden kann. Hätte ich nie so viel Mist durchmachen müssen, hätten wir uns wahrscheinlich nie kennengelernt und wir hätten uns nie ineinander verliebt. Allein das macht mich ehrlich gesagt glücklich." Ein glückliches Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Deshalb musste ich sie einfach gefühlvoll küssen. Sofort erwiderte sie den Kuss und ich merkte, wie sie in diesen hinein lächelte. Einige Zeit später lösten wir uns voneinander. Jedoch wollte ich auch wissen, wie ihre Kindheit war, da ich noch nicht alles wusste.

"Melanie, möchtest du mir was über deine Kindheit erzählen? Vielleicht verstehe ich dich dann noch besser und ich kann dir bei der Situation mit deinem Vater dann viel besser helfen. Auch wenn ich deinen Vater nicht leiden kann, merke ich, wie sehr du an ihm hängst. Ich spüre auch, dass du ihn immer noch brauchst. Ich weiß wie blöd es ist ohne Eltern zu leben, wenn man sie noch brauch. Ich möchte nicht, dass du innerlich so leiden musst, wie ich damals." Ihr Lächeln auf den Lippen verschwand und sie sah kurz an die Wand. Dies war für mich das Zeichen, dass sie richtig zu beißen hatte, über ihre Vergangenheit zu reden. Aufmunternd sah ich sie an und ich küsste danach sanft ihre Wange. Melanie schloss kurz ihre Augen und sie atmete nochmal tief durch, bevor sie zu reden begann. "Seitdem ich denken kann, hat mein Papa so wenig Zeit wie möglich mit mir verbracht. Ich dachte immer als ich kleiner war, dass es daran lag, dass er nicht mein leiblicher Vater war. Er sagte zwar immer, dass er kein schlechter Vater für mich sein will, da seiner ihn immer geschlagen und ihn misshandelt hat. Ich hab mich durch ihn aber immer total vernachlässigt und total wertlos gefühlt. Zwar hatte er mal wenige Minuten am Tag Zeit für mich, aber da hatte er von der einen auf die andere Sekunde seine typischen Stimmungsschwankungen. Er ließ auch immer verbal seine Wut an mir aus, wenn irgendetwas nicht so funktionierte, wie er es wollte. Erst als ich die Ausbildung bei dir begonnen hatte, wurde er einigermaßen ruhiger und er versuchte sich wirklich Mühe zu geben ein guter Vater zu sein. Erst durch dich weiß ich ehrlich gesagt, wie es ist was wert zu sein. Ich hab mich durch meinen Papa wirklich immer nutzlos und immer einsam gefühlt. Teilweise fühle ich mich manchmal immer noch total nutzlos und ich habe manchmal deswegen auch noch mit riesen Selbstzweifel zu kämpfen."

Noch während sie sprach, sah sie beschämt auf ihre Hände. Nervös fing sie an mit ihren Fingern zu spielen, deshalb legte ich meine Hände auf ihre. "Liebling, du bist nicht nutzlos und Selbstzweifel brauchst du auch keine zu haben. Du bist nämlich so perfekt wie du bist." "Das sagst du doch nur so, damit ich mich besser fühle." Meine eine Hand legte ich unter ihr Kinn und ich hob ihren Kopf so an, sodass sie mir in die Augen sehen musste. "Ich sag das nicht nur so. Ich meine es auch so. Melanie, du bist perfekt so wie du bist und deshalb habe ich mich auch in dich verliebt. Vergiss bitte die schlechten Gefühle, die du Dank deinem Vater hast. Für mich bist du nämlich mehr wert als alles andere. Ich liebe dich doch so, wie du bist." "Ich werde versuchen die schlechten Gefühle zu vergessen. Kylo, ich liebe dich auch so wie du bist. Du bist mir nämlich auch mehr wert als alles andere. Für dich würde ich ehrlich gesagt mein ganzes Leben aufgeben." Melanie lächelte mich nun endlich an, was mich glücklich machte und ich erwiderte deshalb ihr Lächeln. Es dauerte nur wenige Sekunden bis wir uns wieder sanft küssten.

A better life? (Kylo Ren Fan-Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt