19. Die schönste Nacht meines Lebens

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P.o.V.: Steinar

{Ich lief durch eine Bibliothek. Hier standen mehr Bücher, als ein einzelner jemals hätte lesen können. Hinten in der letzen Reihe saß Louis. Er las aufmerksam ein Buch. Es war vergilbt und sah sehr alt aus.

Ich setzte mich neben ihn. Erschrocken sah er auf. "Was machst du noch hier Steinar? Ich dachte ich hätte dir klar gemacht, das ich nichts mehr von jemanden wissen will, der so wenig weiß. Das sollte verboten gehören!"

Diese Worte brachen mein Herz in unzählige kleine Stücke. Ich wusste es. Ich war nicht gut genug!}

Ich schlug meine Augen auf. Ich lag immer noch eng an Louis gekuschelt, nur war es recht frisch. Ich sah mich um. Ich lag an Louis gekuschelt in eine Decke gewickelt auf dem Dach. Louis sah in den Himmel, welcher wolkenlos war.

"Bei Vampiren heißt es eigentlich einmal Partner immer Partner.", sagte er und strich mit seinem Daumen ein paar Tränen aus meinem Gesicht, "aber falls du mich jemals fortschicken willst, darfst du das machen." Instinktiv schüttelte ich den Kopf und folgte seinem Blick in die Sterne.

Der Mond Leuchtete hell, doch das war nicht, was meine Aufmerksamkeit auf sich zog, es waren eher die Polarlicht ähnlichen Gebilde am Himmel. In einer Sprache die ich nicht verstand schrieben sich Wörter und Sätze an den Nacht Himmel. "Was ist das?", fragte ich staunend. "Das, Steinar, ist mein ältester Freund, eine Macht, die älter ist als ich. Das mein Freund ist das Schicksal. Oder besser das was das Schicksal mir erzählt." Während er sprach wandte er seinen Blick nicht eine Sekunde von den Bildern ab, die das Schicksal an den Himmel zeichnete.

"Sollten die beiden nicht erstmal zusammen kommen?", fragte Louis. Ich legte vorsichtig meinen Kopf auf seine Brust. Die Symbole bildeten neue Informationen, die ich nicht verstand. "Du weißt genauso gut wie ich, das ich nicht in dieses Schicksal eingreifen kann und sollte!" Ich schloss meine Augen wieder und lauschte dem Schlagen seines Herzens.

"Dreh das selber. Du hast auch ohne meine Hilfe Leeha nach Deutschland gebracht, wär doch gelacht, wenn du es nicht schaffst die beiden zu verkuppeln." Seine Stimme hatte etwas beruhigendes. Ich wurde jetzt zwar nicht schläfrig, aber es war genau das, was ich nach meinem Albtraum brauchte, was ich nach jedem Albtraum wollte: jemanden zum Kuscheln.

"Okay, dann hätten wir das und was ist das andere, das du von mir wolltest?" Wieder einmal schwieg Louis. Sein Atem ging ruhig und dann spürte ich, wie er mehr Luft holte, als wenn er normal atmete. "Die ersten vier sind fertig, an sich, aber der Rest, braucht noch etwas Zeit. Und was deine Frage angeht, nun ja so wie wir es immer gemacht haben, denke ich zumindest. Oder?" Ich verstand nicht, was das heißen sollte, aber ich ging davon aus, das ich es eines Tages verstehen würde, wenn nicht heute oder morgen, irgendwann bestimmt.

"Okay, sonst hast du nichts mehr oder?" Eine kurze Atempause dann setzte er wieder an: "Gut dann treffen wir uns bald wieder. Ich hoffe du kriegst unser kleines Problem gelöst." Es wurde dunkler. Verwirrt öffnete ich meine Augen und sah mich wieder um. Wir waren immer noch auf dem Dach, nur schien der Mond nicht mehr so hell und die grünen tanzenden Lichter waren verschwunden.

Louis zog mich jetzt richtig auf sich rauf, dann spürte ich einen Windzug, während wir wieder in mein Zimmer flogen. Sanft landete wir wieder im Bett und ich musste unweigerlich an die Geschichten aus tausendundeiner Nacht denken. Louis lachte leise an meinem Ohr. "Quidditch ist wahnsinnig schlecht für das Geschäft von Verkäufern für fliegende Teppiche." Ich sah Louis, so gut es in der Dunkelheit ging, an. "Gibt es Harry Potter wirklich?", fragte ich. "Stell mir die Frage morgen nochmal, heute Nacht würdest du es nicht verstehen."

"Maaaaan, immer vertröstest du mich auf morgen!", sagte ich beleidigt und zog einen Schmollmund. "Ich will es aber nur einmal erklären müssen. Und morgen Abend scheint es mir eine perfekte Gelegenheit zu sein." "Aber dann auch wirklich morgen!" Louis schmunzelte und umarmte mich etwas fester. "Klein Steinar ist Mal wieder am Start, was? Ja, wirklich morgen Abend."

Sanft begann er mit den Fingerkuppen über meinen Rücken zu streichen. Jetzt wo wir wieder in meinem Zimmer waren wurde mir Recht warm unter der Decke. Fast, als würde er das ohne Grund tun, schoben sich seine Hände unter mein Shirt. Sie waren kühl, doch nicht so kühl, wie gestern, als wir nach Hause gefahren sind. Ich seufzte einmal wohlig auf und legte meine Lippen an seinen Hals.

Vorsichtig schoben Louis' Hände mein Shirt weiter nach oben. "Willst du es noch immer ausziehen?", murmelte er. Ich zuckte nur mit den Schultern und küsste sanft seinen Hals weiter.

Als ich schließlich kurz nickte zog er es vorsichtig über meinen Kopf. Wieder küsste ich seinen Hals. Ich fragte mich, ob ich Louis einen Knutschfleck machen könnte und begann vorsichtig an der Haut zu saugen. Louis blieb weiterhin ganz entspannt und als ich meinen Kopf etwas hob sah ich keine Veränderung auf seiner Haut. "Sei lieber vorsichtig, nicht dass ich dir einen mache", lachte Louis leise und begann wieder über meinen Rücken zu streichen.

Ich sah ihn mit großen Augen an und bekam gleich etwas Angst, nicht das ich es nicht geil fände wenn, nur war ich mir nicht sicher, wie sein Durst das mit machte. "Mach dir keine Sorgen um meinen Durst. Außerdem war ich unter anderem gestern Nacht jagen.", murmelte er und setzte uns beide auf.

Jetzt erst bemerkte ich den Größenunterschied zwischen uns, er war kleiner als ich, eigentlich müsste ich ja unten sitzen. "Du weißt schon, dass ich das mit dem Größenunterschied ändern kann?" Ich nickte leicht. Louis grinste mich an und legte dann seine Lippen wieder sanft auf meine. Allgemein behandelte er mich, als wäre ich zerbrechlich und würde bei nur einer Falschen Bewegung kaputt gehen. Er legte seine Lippen an meine Schulter und murmelte: "Bei meiner Stärke, wärst du genauso vorsichtig wie ich."

"Du könntest mich auch in einen Vampir verwandeln.", sagte ich schulterzuckend. "Ja könnte ich, aber wenn ich das jetzt machen würde, würdest du nicht mit der Situation, in drei Tagen, wenn die Verwandlung vorüber ist, klar kommen. Ich würde dich erst vorbereiten wollen und alle aus der gefahren Zone bringen, die es sonst erwischen könnte." "Hast du so wenig Vertrauen zu mir?" "Nein, aber ich weiß, dass das Schicksal was anderes plant. Ich sag Mal so viel, es gibt mehr als nur einen Weg, um ewig zu leben.

Dann drückte er seine Lippen auf meine Schulter und saugte dran, nur leicht, aber er saugte. Wieder jagte ein Kribbeln durch meinen Körper, ich verlor meinen Orientierungssinn und schloss meine Augen. Das einzige, was ich jetzt noch spürte, waren Louis' Lippen auf meiner Haut und das Silvesterfest in meinem Bauch. Mehr war mir nicht wichtig, mehr gab es nicht in diesem einen Augenblick.

Viel zu schnell löste sich Louis wieder von mir und sah mir in die Augen. Seine Augenfarbe wirkte so schön einladend. Ich versank schon fast in ihnen. "Und wären sie blau, könntest du in ihnen ertrinken?", fragte mein Gegenüber. Ich nickte und sah ihm ins Gesicht. Erst als ich merkte, wie rot ich eigentlich sein müsste senkte ich meinen Blick. Sanft legte Louis seinen rechten Zeigefinger unter mein Kinn und hob es an, so dass ich gezwungen war ihn an zu sehen.

Er lächelte und begann sanfte küsse auf meinem Gesicht zu verteilen. Als er kurz ne Pause machte lehnte ich mich an seine Brust und schloss meine Augen wieder. Ich driftete langsam wieder ab, es dauerte nur ein paar Minuten, in denen mir Louis sanft den Rücken kraulte und ich war ein geschlafen.

[So das war auch schon wieder das Kapitel, ich hoffe es hat euch gefallen.😊

Immer schön funny bleiben, auch wenn das Kapitel vorbei ist. Ich habe keinen schlauen Spruch mehr, Aloha!]

-TBN

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