P.o.V.: Louis
Ich verschwand mit Leeha, Moritz und Steinar in Leehas Zimmer. Hier verabschiedeten sich Leeha und Moritz von einander und tauschten noch einen leidenschaftlichen Kuss aus. Dann verschwand Moritz und Leeha lief los um ihren Vater zu begrüßen. Ich sah Steinar an. Ich hatte den neidischen Blick bemerkt, mit welchem er Moritz und Leeha bedacht hatte.
Ich bewegte mich so schnell, so dass man die Bewegung nicht sehen konnte und zog Steinar in meinen Arm. Erschrocken quikte er auf, als meine Hände sich an seine Hüfte legten. Doch nur kurz war er so erschrocken, weil ich meine Lippen auf seine legte und so mit seinen Verstand, vorübergehend, über den Jordan jagte. Dann lehnte ich mich nach hinten und ließ mich fallen. Ich spürte das prickelnde Kribbeln, als ich mit ihm durch die Elektrizität fiel und mit dem Rücken auf seinem Bett landete.
Er löste sich wieder von mir und sah mich leicht verblüfft an. Es dauerte ein paar Sekunden bis er die Situation ganz erfasst hatte und bemerkte, dass meine Hände immer noch an seiner Hüfte lagen. Kaum hatte er das realisiert wurde sein Gesichtsausdruck bittend. Ich hätte seine Gedanken nicht hören müssen, um zu wissen, was er wollte. Ich setzte mich auf und sah ihm in die Augen. Und weil ich jetzt nicht kleiner sein wollte als er, ließ ich mich wachsen, bis wir uns direkt in die Augen schauen konnten.
"Steinar...", setzte ich an, doch eigentlich hatte ich keine Ahnung, was ich sagen sollte. "Lou bitte nur dieses eine Mal. Dann nerve ich dich auch nicht zu meinem Geburtstag! Ich nerv dich dann wirklich nicht mehr, versprochen! Na ja gut zu mindest dieses Jahr... und das sind immerhin noch sechs Monate! Komm schon Louis! Bitte! Nur dieses eine Mal!"
Ich lächelte ihn gequält an. "Steinar... ich... ich weiß nicht! Was, wenn ich dich versehentlich beiße und dann hören muss, wie du dich verwandelst? Oder noch schlimmer, wenn ich dich versehentlich umbringe! Außerdem muss ich vorher noch jagen! Und ich... ich-" "Ach komm schon Lou! Diese ausreden sind langweilig. Du musst eigentlich nichts machen und ich mache dann-" "Steinar! Ich weiß wie bescheuert das gleich klingen wird und dass du, zu Recht, kein Verständnis dafür hast, aber der Hauptgrund, warum ich es hinauszöger ist wohl der, dass ich zum einen Angst um dich habe und zum anderen ich selber nicht weiß, ob ich das kann, also von mir aus.", sagte ich und legte meine Stirn an seine.
"Lou... warum hast du das nie gesagt?" Ich lächelte matt. "Na ja, ähm... wie sage ich das jetzt am besten?... Ähm... Also du darfst nicht vergessen, dass das hier meine erste Beziehung ist. Ich bin fünftausendeinhundertsiebenunddreißig und das erste Mal in einer Beziehung. Dazu kommt, dass meine Zähne so scharf sind, dass ich damit alles schneiden könnte und meine Muskeln so stark sind, dass ich damit alles verformen könnte." Er grinste. "Ja ich weiß! Du kannst alles!" Ich schüttelte den Kopf. "Nein. Ich kann mit dieser Situation nicht umgehen. Wie gesagt, das hier ist meine erste Beziehung und ich bin etwas sozial unbeholfen. Und dann kommst auch noch du... Du bist vor nun fast einem Jahr das letzte Mal single geworden und seid dem hattest du auch nichts mehr mit irgendwen, also sexuell. Ich weiß, wie gerne du würdest. Ich höre die Wichtigkeit dieses Wunsches in deinen Gedanken und ich weiß, dass ich ihn erfüllen könnte, aber ich kann es momentan einfach nicht. Ich weiß auch nicht, was es mit mir anstellen würde. Ich bin einfach zu mächtig! Meine Kräfte könnten anfangen verrückt zu spielen oder ich werde - ja eigentlich schon - süchtig und zwinge dich weiter zu machen, bis du ohnmächtig wirst, mache dann vielleicht noch selbst weiter und töte oder beiße dich, wenn es überhaupt soweit kommt..." Er sah mich wie betäubt an.
"Also bin ich dein Problem?", fragte er und wurde hysterisch. Ich schüttelte den Kopf und schrumpfte neben bei auf Louis' Normalgröße. "Nein, das Problem sieht dich gerade an und sitzt auf deinem Bett unter dir.", sagte ich matt und sah emotionslos drein. Steinars Augen füllten sich mit Tränen. Er setzte sich neben mich, riss seine Brille vom Gesicht und wischte die Tränen weg. "Ich wusste es! Du bist nur mit mir zusammen, weil du Mitleid mit mir hast!", sagte er.
Wieder schüttelte ich den Kopf. Langsam füllte ich meine Augen mit Tränen, anders als Steinar wischte ich sie aber nicht weg, als sie mir übers Gesicht liefen. "Es tut mir-" "Nein, Louis! Bitte geh einfach." Ich nickte. "Ich habe dir das Versprechen gegeben, dass ich gehe, wenn du es willst, aber ich weiß, dass es dir nur noch mehr weh tun wird, wenn ich gehe. Also wenn du willst, dass ich zurück komme, ruf einfach nach mir. Und so lange ich nicht hier sein darf...", sagte ich und ließ eine einzelne rote Rose aus dem Nichts erscheinen, "...so lange lass ich mein Herz bei dir, denn eigentlich gehört es dir! Tschüss... Steinar...", sagte ich noch und legte die Rose auf seinen Nachttisch. Ohne mich noch einmal umzudrehen zerfiel ich vor seinen Augen zu Staub.
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Ich stand in meinem Labor und konnte nicht mehr. Lauthals schluchzend sah ich auf das Chaos, das ich angerichtet hatte. Ich hatte mein gesamtes Tunnelsystem in Staub verwandelt und es war Stockdunkel. Alles war zerstört, genau wie ich...
Ich hatte sämtliches Gefühl für Zeit verloren es hätten mittlerweile Tage vergangen sein können. Ich nahm nichts mehr war, nur noch den Schmerz in mir. Zum einen fühlte es sich an, als wäre dort, wo einst mein Herz war, nur noch gähnende Leere, zum andern war da noch mehr. Kleine splitter, die sich durch mein mamornes Fleisch borten und es von innen heraus zerschnitten.
Es war das erste Mal, seid Zweitausendfünfhundertfünfundneunzig Jahren, dass ich wirklich alleine war. So gar das Schicksal sprach nicht mit mir. Ich war allein, so wie ich es sollte. Von allem verlassen. Ich schniefte.
"Lumos!", sagten die kleinen Zwillinge und zwei Lichtkugeln flammten auf. "Ach du liebes bisschen...", murmelte Leeha und kam auf mich zu, doch ich wollte sie nicht sehen. "Louis, jetzt krieg dich mal wieder ein!", rief sie und gab mir eine Backpfeife. Eigentlich hätte sie nicht weh getan, aber sie benutzte ihre Kräfte, dann sah das ganze natürlich anders aus.
"Louis. Ich dachte du kennst das Schicksal, wie sehr es dich manchmal nervt. Jetzt hör auf mit dem Blödsinn, reparier hier alles und geh zurück zu deinem Traumprinzen!", sagte sie und schepperte mir noch eine. "Geht nicht...", murmelte ich. "Sammie und Shaun stehen in einer Wand...", fügte ich hinzu. Leeha hatte recht. Was machte ich eigentlich hier? Ich hätte lieber gleich bei Steinar bleiben sollen!
Ich atmete tief durch. Dann viel mir eine Unstimmigkeit auf. "Du hast es geschafft die Zwillinge mitzunehmen?", fragte ich ungläubig, auch wenn der Beweis direkt vor mir stand. Sie nickte stolz und begann in Gedanken zu erzählen, wie sie es geschafft hatte. Als Sammie und Shaun bei uns standen stampfte ich ein mal auf kurz darauf war der Normalzustand wieder hergestellt, nur war es Stock dunkel, da sämtliche Essenzen verloren gegangen waren. Egal, darum konnte ich mich auch noch später kümmern!
Ich hob Sammie und Shaun hoch, legte meine Hand an Leehas linke Hand und gemeinsam zerfielen wir zu Staub. In Leehas Zimmer lächelte ich kurz und Sammie und Shaun murmelte beide leise: "Nox", sofort erloschen die Spitzen ihrer Zauberstäbe und sie ließen sie verschwinden. "Morgen beginnt euer Training!", sagte ich und bevor Leeha irgendwas sagen konnte fügte ich noch: "Ihr werdet Oklumentik lernen müssen und die Macht der Anpassung verstehen. Dieses Schuljahr wird noch komplizierter, als das letzte!", hinzu, dann war ich mit einem Blitz verschwunden und stand bei Steinar im Zimmer.
Er saß auf seinem Bett und scrollte durch unsere Bilder. Hie und da hielt er inne und sah sich eins oder mehrere genauer an. Ich sah ihm einfach nur dabei zu. Ich wollte ihn nicht stören. Nach einer Weile knallte er sein Handy auf seinen Nachtschrank. Es wirkte so, als ob er erst jetzt die Rose bemerkte. Ich musste Schmunzeln und sah in ihn hinein, sah, dass er mir schon seid dem 'mit dieser Situation' nicht mehr zu hörte. Ich sah die Schlüsse die er daraus zog. Steinar drehte derweil die Rose in seinen Händen, dann brach er wieder in Tränen aus. Ich wusste, dass das nur meine Schuld war.
Ohne mich zu versehen saß ich neben Steinar und zog ihn an meine Brust. Er weinte in meine Brust, durch nässte meinen Hoody, doch das spielte keine Rolle mehr. Als er sich wieder gefangen hatte sah er hoch in mein Gesicht. "Ich habe deinen Namen nicht mal geflüstert...", murmelte er. "Dein Herz hat dafür umso lauter geschrien!", antwortete ich ihm. Er umarmte mich und legte sein Kinn auf meine rechte Schulter. "Danke, dass du zurück gekommen bist...", schluchzte er und drückte sich noch fester gegen mich.
[Okay, dass jede Woche zwei Kapitel kommen, soll jetzt aber nicht zur Gewohnheit werden...
War jetzt erst mal das letzte mal... denke ich...
Immer schön funny bleiben, auch wenn das Kapitel vorbei ist. Ich habe keinen schlauen Spruch mehr, Aloha!]
-TBN
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Meine Welt - Ein Ort jenseits von gut und böse
ParanormalBernstein - Es kann dir aber auch Neue geben Band 1 Es scheint alles normal, als Leeha Beaumont nach Deutschland geht um sich von schlechten Erinnerungen zu trennen und neue Kulturen kennen zu lernen. Dort lernt sie einen Jungen namens Louis kennen...