P.o.V.: Leyla
Ich rannte durch die Straße. FUCK! Jetzt waren die echt hinter mir her! Warum nur? Ich bog links ab. Endlich zu Hause. Mühselig und mit stark zitternden Fingern drückte ich den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn. Die Tür sprang auf. Ich stürzte hindurch und knallte sie hinter mir zu. Warum hatte ich den auch nicht dabei? Außer Atem kam ich in meinem Zimmer an. Auf dem Weg zu meinem Bett kam ich ins Stolpern, gerade so konnte ich mich abfangen. Ein schneller Griff unter mein Kissen und endlich hatte ich den Beutel in der Hand.
Ein lautes Rumsen an der Tür ließ mich hoch fahren. Ich richtete mich auf und lief zum Fenster. Schnell riss ich es auf und nahm den Beutel zwischen die Zähne. Ich kletterte raus auf den Sims. Jetzt bloß nicht runter schauen! Also sah ich nach oben. Ich packte an die Regenrinne und versuchte mich mithilfe der Wand hoch zu drücken. Ein Lautes Rumsen ertönte, kaum dass ich halb auf dem Dach lag. Ich rollte mich etwas um mich ganz darauf zu verstecken.
Viel zu schnell ging mein Atem, als ich in den Beutel griff und den Zahn im inneren berührte. Ich verlor das Dach unter meinem Rücken. Panisch bemerkte ich, dass ich flog. Warum nur musste Louis mich so damit erschrecken? Einen Moment später stand ich in der Gasse neben meinem Haus. Ich spürte Louis' Hand auf meiner Schulter. Ich schloss meine Augen. Jetzt würde alles gut werden.
"Hier eknú Mendo...", hörte ich ihn murmeln. Automatisch griff ich nach hinten. Sanft schlossen sich meine Finger um mein Diadem. Es würde alles gut werden.
"Sie ist hier! Ich hab sie gefunden!", rief einer dieser Mafiosi, welche meine Eltern und Schwester auf dem Gewissen hatten. Ich spürte Louis mich nach vorne schieben. Kurz darauf erschienen mehr und mehr Menschen vor der kleinen Gasse.
Von irgendwo setzte dramatische Musik ein. "Legt euch nicht mit mir an, oh ihr wollt nicht diesen Kampf. Denn legt ihr euch mit mir an, dann kommt meine Familie an...", sang mein Mund, ohne dass ich es machte. Zum Schluss begann ich von selbst zu grinsen und setzte mir das Diadem auf. Es wurde heller hinter mir und ich spürte eine starke Schallwelle an meinem Arm entlang fliegen. Die losen Backsteine in den Mauern wackelten, Staub flog vor uns her und dann riss es einen dieser Mafiosis von den Füßen. Zwei weitere ließen alles fallen und begannen sich den Saub aus den Augen zu reiben. Um sich zu schützen drehten sie sich weg.
Im nächsten Moment frischte der Wind auf als zwei Schüsse fielen. Doch der Wind wehte so stark, das die Patronen mir nur vor die Füße fielen. Als ich wieder hoch sah, sah ich noch gerade so wie sich der Lauf einer der Waffen verschloss. Atem beraubend, wie der Wind nicht einen einzigen von uns, oder von ihnen, ergriff. Doch als es als nächstes zu schneien anfing begann ich zu lachen, es sah einfach nur urkomisch aus, wie sie der zwanzig Grad Celsius warmen, Sonnen beschienenden und Wolken freien Himmel ansahen und nicht verstanden wo der Schnee herkam.
Doch jetzt war ich dran. Ich schloss meine Augen um mich besser konzentrieren zu können. Einem nach dem anderen ging ich sie alle im Geiste durch, bis ich ihren Boss gefunden hatte. Na ja, den Boss der anwesenden. Der richtige Boss war wo anders.
Jetzt wurde es etwas kniffliger ich stellte mir vor, wie sich seine Beine bewegten, versuchte ihn im Gleichgewicht zu behalten. Ich versuchte ihn mit der macht meines Geistes zu uns zu bewegen, wenn Louis sowas machte, wirkte es immer so leicht, aber mir fehlte noch alle Übung dazu... schätzte ich.
Es war schwer so wie er wankte. Er taumelte nach links und rechts. Stieß sich Schulter und Kopf an der Wand, den teilweise niedrigen Fenstersims und den Rohren. Stolperte durch die Menge seiner Untergebenen und brachte sie alle damit zum Fall. Sie alle lagen auf dem Boden, doch ihn ließ ich weiter ziehen. Er kroch mühsam vor an.
Er versuchte sich gegen meine Kontrolle zu wieder setzen. Und doch kroch er immer und immer weiter. Ich nahm meine Kontrolle von ihm.
"Knie nieder und winsel um Gnade, wenn es Leben ist, was du willst!", sagte ich. Doch dann spürte ich Louis' Hand auf meiner Schulter wieder.
"Warum etwas töten, was dir immer helfen kann?", murmelte er grinsend. Er ging neben mir in die Hocke und sah den Schwarzhaarigen in die Augen. Ich schmunzelte beim Anblick seines nun leicht gelöcherten und vorallem dreckigen Anzuges. "Ist er dein Boss?", fragte Louis und zeigte ihm ein Bild seines Bosses. Der Schmutzfink vor uns schüttelte seinen Kopf während er auf das Bild schaute. Dann traf ihn ein silberner Pfeil im Rücken. Der Pfeil leuchtete einmal auf und war verschwunden.
"Guter Schuss Steinar.", sagte Louis grinsend. Steinar, welcher neben mir stand hängte sich den gold leuchtenden Bogen, welchen er trug um und grinste fett. Seit wann stand er da? "Nun denn Leute alle nach Hause! Ich räume noch schnell hier auf!", sagte Louis und ich spürte, wie Steinar seine Hand an meinen Arm legte. Ich sah eine Flamme vor mir auf züngeln und spürte ein wohliges, warmes kribbeln. Als die Flammen wieder verschwanden stand ich wieder in dem alt bekannten Sandsteinraum. Die anderen landeten neben uns und nur wenige Sekunden später stand auch Louis bei uns.
Während jeder etwas zu tun zu haben schien setzte ich mich auf den Stuhl vom letzten mal. Louis setzte sich neben mich. Langsam erstab mein Lächeln. Sie waren tot. Meine ganze Familie... tot...
Louis sah mich bedauernd an. "Ich war auch einst da. Wo du jetzt bist.", murmelte er, als ob dass es besser machen würde. "Nein, das tut es nicht. Aber es heißt, dass ich dich verstehen kann. Und wenn du mit jemanden reden willst, ich am besten geeignet wäre.", sagte er dann weiter. Ich nickte und wischte mir über die Augen. Dann kam mir ein einfall.
"Louis! Du kannst doch alles! Hohl sie zurück! Bitte! Nur für heute!" Doch Louis schüttelte den Kopf.
"Nein ich kann nicht alles! Erst letzten Winter habe ich gelernt wie man Schlittschuh fährt. Und auch aus dem Reich der Toten kann ich niemanden zurück hohlen. Eines Tages wirst du sie wieder sehen, doch kann ich den Tod nicht rückgängig machen.", sagte er, all meine stillen Hoffnungen zu Staub zermalmend.
Louis sah mich ernst an. Dann begann meine Sicht zu verschwimmen. Ich versuchte es mit blinzeln, doch brachte das nichts. Meine Sicht wurde nicht klarer. Ich spürte nur noch so halb am rande, wie ich hoch gehoben wurde und einige Zeit später wieder ab gelegt wurde. "Wenn du was brauchst, dann sag P.I.X.A.L. bescheid.", hörte ich noch Louis' Stimme. Dann, so glaubte ich, war ich alleine.
Was sollte ich denn bitte schön brauchen? Ich war nicht nackt, hatte weder hunger noch durst. Noch hatte ich Lust auf irgendwas. Ich wollte nur meine Eltern und meine nervige Schwester wieder haben. Ich schniefte. Auch wenn sie mich immer nervte fehlte sie mir jetzt schon...
Doch wenn Louis sie mir nicht geben konnte, dann konnte da auch P.I.X.A.L. nicht mehr bei helfen! Wie sollte ich das also brauchen? Ich drehte mich auf die Seite. Spürte jede einzelne Träne, welche mir aus den Augen entfloh...
[Ich: *stolz auf ein Kapitel*
Freundin: Bei dir ist entweder jeder Tot oder hat ein Trauma!
Leeha und Moritz, Sammie, Aja, eknú Tus: *hust* jeder *hust*Ich denke das reicht an beispielen aus dieser Buchreihe, wer kein Trauma hat. Außerdem ist ein bisschen Trauma Charakterbildend.😅🤣
Immer schön funny bleiben, auch wenn das Kapitel vorbei ist. Ich habe keinen schlauen Spruch mehr, Aloha!]-TBN
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Meine Welt - Ein Ort jenseits von gut und böse
ParanormalBernstein - Es kann dir aber auch Neue geben Band 1 Es scheint alles normal, als Leeha Beaumont nach Deutschland geht um sich von schlechten Erinnerungen zu trennen und neue Kulturen kennen zu lernen. Dort lernt sie einen Jungen namens Louis kennen...